« Flexible Wasserversorgung von Weidevieh »
Nutztiere wie Pferde, Rinder oder auch Schafe auf einer Weide zu halten, ist nachhaltig und artgerecht. Doch für Landwirte und Tierhalter ist die Versorgung der Tiere mit Frischwasser oft keine leichte Aufgabe. Eine mobile Lösung stellt das Tränkebecken am Weidefass oder am IBC-Container dar. Wie genau das funktioniert und welche Vorteile dabei moderne Tränkebecken bringen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Enormer Wasserbedarf von Weidevieh – eine logistische Herausforderung
So richtig wohl fühlen sich Pferde, Kühe oder Schafe nur auf der Weide. Kein Wunder: Die Weidehaltung ähnelt den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere, anders als das bei der Stallhaltung der Fall ist. Diese Form der Tierhaltung entspricht dem Ideal von artgerechter und nachhaltiger Landwirtschaft. Deswegen kehren immer mehr Landwirte zu dieser traditionellen Form der Viehwirtschaft zurück. Im Sommer führen sie ihre Tiere auf die Weide, wo sie die warmen Monate verbringen können.
Das Problem dabei ist jedoch häufig die Wasserversorgung. Ein Tier muss gerade im Sommer bei heißen Temperaturen sehr viel Wasser aufnehmen, um keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erleiden. Ein Pferd beispielsweise benötigt pro Tag etwa 60 Liter Wasser – selbst dann, wenn es die meiste Zeit in Ruhe verbringt und im Schatten döst. Doch nur in den seltensten Fällen verfügt die Weide über einen öffentlichen Wasseranschluss. Auch ein natürlicher Wasserlauf wie etwa ein Bach ist eher selten. In der Regel muss der Landwirt für eine Tränke sorgen, aus der sich die Tiere nach Herzenslust bedienen können. Dafür gibt es grundsätzlich diverse Möglichkeiten. Als sehr effektiv hat sich die Kombination aus einem Intermediate Bulk Container (IBC) bzw. einem Weidefass und einem Tränkebecken erwiesen.
Die Wasserversorgung auf der Weide sicherstellen
Um das Vieh auf der Weide mit Trinkwasser versorgen zu können, ist zunächst einmal ein Wasserspeicher bzw. ein Wassertank vonnöten. Dazu eignen sich vor allem IBCs oder Weidefässer. Beide Behältnisse haben in der Regel ein großes Fassungsvermögen, sodass ausreichend Wasser bevorratet werden kann. Für eine größere Herde ist auf jeden Fall ein IBC-Container zu empfehlen. Größere Modelle können bis zu 3 000 Liter Wasser aufnehmen. In der Praxis bewährt hat sich allerdings die Standardgröße von 1 000 Liter.
Der Vorteil dieser großen Kapazität: Das Wasserreservoir muss nicht so oft aufgefüllt werden. Klar, dass sich auf diese Weise Zeit und Mühe sparen lassen. Ein Weidefass hat demgegenüber in der Regel ein geringeres Fassungsvermögen von maximal 500 Litern. Weidefässer eignen sich deshalb in erster Linie für kleinere Herden. Neben der Wahl des Wasserreservoirs ist auch das Tränkesystem von entscheidender Bedeutung. Dafür gibt es eine Reihe von standardisierten Tränkebecken, die sich unkompliziert an den Auslauföffnungen bzw. Auslaufstutzen des Containers oder des Weidefasses anbringen lassen.
So funktioniert ein modernes Tränkesystem
Die Tiertränke, die direkt mit einem Tank verbunden ist, ist heute in der Regel mit einem Mechanismus ausgestattet, der es dem Weidevieh ermöglich, selbstständig frisches Wasser zu trinken. Sobald ein Tier den Mechanismus mit der Schnauze betätigt, öffnet sich ein Verschluss und frisches Wasser aus dem Tank läuft heraus. Hat das Tier seinen Durst gestillt, stoppt der Mechanismus den Wasserfluss. Da immer nur so viel Flüssigkeit nachfließt, wie auch tatsächlich getrunken wird, wird das kostbare Nass nicht verschwendet. Die Tiertränke an einem Weidefass oder an der Tankblase eines IBCs ist eine sehr ressourcenschonende und nachhaltige Möglichkeit, das Vieh mit Trinkwasser zu versorgen. Zudem lässt sich ein solches Tränkesystem auch in der kalten Jahreszeit nutzen, denn es kann winterfest und frostsicher gestaltet werden. Durch spezielle Thermoschutzhüllen, die man um die IBCs oder die Weidefässer legt, kann der Frostschutz weitgehend gewährleistet werden.
Ein weiterer Vorteil der Tränkebecken besteht darin, dass sie ein hohes Maß an Hygiene bieten. Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen können durch ihre Schnauzen immer auch Schmutz und Bakterien in das Tränkebecken eintragen, dies stellt eine permanente Gefahr dar. Da sich aber immer nur eine geringe Menge Wasser im Becken befindet, dass zudem stetig gewechselt wird, lässt sich das Wachstum der Microorganismen und die Verbreitung von Keimen wirksam reduzieren. Innovative Modelle wie die Frostschutztränken des Bacto Protect-Programms gehen noch einen Schritt weiter. Sie sind aus speziellen Materialien gefertigt, die über eine antibakterielle Wirkung verfügen – 90 Prozent der schädlichen Keime und Microorganismen sterben durch den Kontakt mit diesen Oberflächen innerhalb von 24 Stunden ab.
Materialeigenschaften und Dimensionierung von Tränkebecken für Weidefässer und IBCs
Eine moderne Tränke ist heute überwiegend aus dem Kunststoff Polyethylen gefertigt. Lediglich die funktionalen Teile des Auslösemechanismus besteht aus Metall, meistens Edelstahl. Die Systeme sind deswegen nicht anfällig für Verschleiß und Beschädigungen. Das Fassungsvermögen einer zeitgemäßen Tiertränke kann sich enorm unterscheiden. Bei Becken, die an Weidefässern verwendet werden, beträgt es im Durchschnitt rund 30 Liter. Letztlich ist das genaue Fassungsvermögen abhängig von der Dimensionierung des Beckens. Die Abmessungen wiederum, also die eigentliche Größe, richtet sich nach der Größe des Viehs, das daraus trinken soll.
Ein Pferd oder eine Kuh verlangen nach einem größeren Becken als etwa eine Ziege oder ein Schaf. Besonders praktisch ist, dass solche Becken häufig auch mit einem sogenannten Schwimmerventil ausgestattet sind. Dieses Ventil sorgt dafür, dass nur dann Wasser nachfließt, wenn ein bestimmter, individuell einstellbarer Füllstand unterschritten wird. Es leistet also ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Wassersparen.