Der IBC als optimales Pflanzbeet

« Idealer Einstieg in die faszinierende Welt der Aquaponic-Systeme »

Aquaponischer Gemüseanbau ist eine faszinierende Möglichkeit, um die Vorteile von Hydro- und Aquakultur zu vereinen. In Aquaponic-Systemen kombiniert man ein Pflanzbeet mit einer Fischzucht, die Fische liefern wichtigen Dünger für die Pflanzen, diese versorgen die Wassertiere ihrerseits mit Nährstoffen. Umgebaute IBC-Container oder praktischen IBC-Hochbeet-Sets sind ideal geeignet, um in den Anbau mit Aquaponic einzusteigen. Wir stellen Ihnen aquaponische Systeme und die praktischen Sets bestehend aus Pflanzbeet und Fischbecken genauer vor.

Vorteile eines Hochbeets

Aquaponikanlagen sind zumeist Hochbeet-Systeme. Für die Ernte und Pflege der Pflanzen hat ein Hochbeet einen ganz praktischen Vorteil: Die Pflanzen wachsen auf einem Niveau, das deutlich oberhalb des Erdbodens liegt – eine ideale Arbeitshöhe. Der Pflanzenanbau im Hochbeet schont bei vielen Gartenarbeiten den Rücken, weil man sich nicht bücken muss. Darüber hinaus bietet solch ein hochgelegenes Pflanzbeet auch einen guten Schutz gegen Unkraut und Schädlinge. Unkrautsamen verteilt sich in erster Linie bodennah, sodass sie die Pflanzfläche eines Hochbeets oftmals nicht erreichen. Zugleich haben Schädlinge wie Schnecken große Schwierigkeiten, zu den Pflanzen im Hochbeet zu gelangen.

Der IBC als Pflanzbeet

Ein kompaktes und praktisches Hochbeet lässt sich relativ einfach mit einem gesäuberten und gebrauchten IBC-Container (Intermediate-Bulk-Container) bauen. Besonders praktisch sind bereits fertig umgebaute IBC-Hochbeete, die man im Fachhandel erwerben kann. Die Container, die sich im Einsatz in der Industrie und in der Logistikbranche bewährt haben, sind ursprünglich zum Transport und für die Lagerung von rieselfähigen sowie flüssigen Materialien entwickelt worden.

Mittlerweile werden sie aber auch gerne für die Gartenbewässerung in Kombination mit einem Regensammler als Wassertank genutzt. Aber auch als Hochbeet lassen sich die Container ideal verwenden. Eine faszinierende Erweiterung des IBC-Hochbeets, ist die Nutzung als Aquaponic-System. Neben dem Pflanzbeet verfügt ein solches System zusätzlich über ein Fischbecken, das Nährstoffe für Kräuter und Gemüse liefert.

Aquaponic: symbiotischer Kreislauf für Pflanze und Fisch

Der Begriff „Aquaponic“ setzt sich aus den beiden Wörtern Aquakultur und Hydroponik zusammen. Unter Aquakultur versteht man das Züchten von Fischen, Hydroponik beschreibt eine Anbaumethode, die oft ganz ohne Erde auskommt: Die Pflanzen wachsen im Wasser oder in einem speziellen Pflanzsubstrat. Aquaponic-Systeme bestehen grundsätzlich aus mindestens zwei Bereichen: aus einem oder mehreren Fischbecken im unteren Bereich sowie aus dem Grow Bed genannten Pflanzbeet im oberen Bereich. Eine Wasserpumpe pumpt nun Wasser aus dem Fischbecken nach oben in den Behälter für die Pflanzen. Das Grow Bed ist beispielsweise mit Blähton gefüllt, in dem die Pflanzen wurzeln. Mikroorganismen wie Bakterien wandeln innerhalb dieser Schicht Nitrit aus dem Wasser in für die Pflanzen wertvolles Nitrat um, das sich hervorragend als Dünger eignet. Über einen sogenannten Glockensiphon gelangt das gereinigte Wasser dann zurück in das Fischbecken. Es entsteht ein symbiotisches System, das sowohl für die Fische als auch für die Pflanzen vorteilhaft ist.

Der gesamte Vorgang wird auch als Ebbe- und Flutsystem bezeichnet. Die Wasserpumpe pumpt das Wasser ins Pflanzbeet (Flut), von wo es durch die Schwerkraft wieder abfließt (Ebbe). Als ideale Fischsorte für solch ein System eignen sich Tilapien aus der Familie der Buntbarsche. Umgangssprachlich werden sie auch als Tomatenfische bezeichnet. Die robusten Barsche kommen fast völlig ohne zusätzliches Fischfutter aus und ernähren sich größtenteils von Pflanzenresten, die sie aus dem Grow Bed erreichen. Als Alternative zu Tomatenfischen kommt zum Beispiel die Schleie infrage. Beide Fischsorten sind essbar, können also neben dem selbst gezogenen Gemüse den eigenen Speiseplan bereichern. Als Pflanzen im Pflanzbeet des Systems eignen sich unter anderem der bereits erwähnte Mangold und Tomaten sowie Schnittlauch oder Minze.

Aquaponic für Zuhause: Ein wenig Zubehör ist nötig!

Ein Herzstück Ihrer Anlage mit Pflanzbeet und Fischbecken ist die elektrisch angetriebene Pumpe. Eine weitere wichtige Komponente, mit der sich Aquaponic für Zuhause realisieren lässt, ist eine Zeitschaltuhr. Sie startet die Pumpe in regelmäßigen Abständen, damit Wasser regelmäßig aus dem Fischbecken ins Pflanzbeet gelangt. Ebenfalls wichtig: ein Heizstab sowie ein Biofilter. Der Biofilter dient der Reinigung des Wassers aus dem Fischtank, damit Schmutzpartikel nicht die Blähtonschicht im Grow Bed verschmutzen. Der Heizstab heizt derweil bei Bedarf den Fischtank so auf, dass sich dort Warmwasserfische wie der Tilapia wohlfühlen. Denkbar ist dabei auch ein mit Sensoren arbeitendes und über eine Steuereinheit laufendes System, das die Heizeinheit bedarfsorientiert startet und stoppt. Bisweilen ist darüber hinaus ein Luftsprudler sinnvoll. Er reichert das Fischbecken zusätzlich mit Sauerstoff an und optimiert so die Lebensbedingungen für die Fische.

Der IBC als Aquaponik-Anlage

Im Handel kann man mittlerweile Intermediate-Bulk-Container als Aquaponik-Anlage kaufen. Sie bestehen aus dem oben liegenden Beet mit beispielsweise 200 Litern Fassungsvermögen sowie dem unteren Wasserbassin, das zum Beispiel 600 Liter fasst. Zwischen beiden Becken befindet sich ein Spalt. Zusammengehalten wird dieses System durch ein für einen IBC typisches Metallgitter. Auch Blähton und Glockensiphon sind in diesen praktischen Sets oft enthalten. Bei manchen Varianten solch eines Systems werden das untere und das oben gelegene Pflanzbeet Becken in gleicher Größe so positioniert, dass die Ecken exakt übereinander liegen.

In anderen Fällen liegen beide Becken auf unterschiedlicher Höhe etwas versetzt zueinander, sodass sich die Wasserfläche im unteren Behälter einfacher erreichen lässt. Erhältlich ist zudem eine Variante, die auf das untere Bassin verzichtet und nur aus dem Pflanzbeet besteht, das sich mithilfe der umfunktionierten Gitterbox über den Boden erhebt. Einsetzen lassen sich diese kompakten Sets auch ideal, wenn man wenig Stell- bzw. Anabaufläche zur Verfügung hat. Wer dagegen einen großen Garten besitzt, der kann auch mehrere dieser praktischen Hochbeet-Sets miteinander kombinieren.