Vor- und Nachteile im Vergleich
Clevere Gärtner, die keine Lust auf die schweißtreibende Gartenbewässerung mit der Gießkanne haben, setzen auf automatische Bewässerungssysteme. Mit Bewässerungsuhren, die die Gießvorgänge zu einer vom Nutzer festgelegten Zeit automatisch stoppen und starten, lässt sich ein solches System sehr einfach realisieren. Allerdings stößt diese Form der Automatisierung schnell an ihre Grenzen und ist auch nur für Gärten bis zu einer gewissen Größe geeignet. Bei weitläufigeren Grundstücken ist es sinnvoller und cleverer, statt einer Bewässerungsuhr einen modernen Bewässerungscomputer zu verwenden. Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile der beiden Steuerungssysteme genauer vor.
Bewässerungsuhren: einfach und unkompliziert
Eine mechanische Bewässerungsuhr funktioniert sehr einfach. Sie wird zum Beispiel zwischen dem Wasserhahn im Garten und einem oberirdisch verlegten Schlauch installiert, der einen ebenfalls oberirdisch installierten Rasensprenger mit Gießwasserversorgt. Als Gartenbesitzer kann man die Bewässerungsuhr innerhalb eines bestimmten Rahmens (beispielsweise zwischen einer und 120 Minuten) auf eine beliebige Zeit einstellen und das Wasser aufdrehen. Nach Ablauf der eingestellten Zeit stoppt die Uhr dann den Wasserzufluss. Man startet die Bewässerung also bei den meisten Modellen manuell, die Bewässerungsuhr beendet sie dann nach Ablauf der eingestellten Zeit automatisch.
Alternativ lassen sich die Uhren auch auf Dauerdurchfluss stellen. Dann fließt das Wasser wie gewohnt durch den Hahn, ohne nach Ablauf einer festgelegten Zeitspanne zu stoppen. Das ist natürlich eine sehr einfache Variante der Automatisierung, die mit einem wirklich intelligenten Bewässerungssystem nicht viel zu tun hat. Allerdings ist die mechanische Bewässerungsuhr eine im Vergleich sehr günstige Automatisierung, die sich ohne viel Aufwand realisieren lässt. Und sie kann zumindest in kleineren Gärten durchaus ausreichen, um sich etwas Arbeit zu ersparen. Manche Ausführungen der mechanischen Bewässerungsuhr haben zudem Anschlüsse für mehrere Schlauchanschlüsse.
Der Übergang zum Bewässerungscomputer ist fließend
Einen deutlichen Schritt weiter gehen elektrische Bewässerungsuhren, bei denen sich auch der Startzeitpunkt der automatischen Gartenbewässerung einstellen lässt. Gartenbesitzer programmieren dann beispielsweise ein, dass das Bewässerungssystem mit dem Gießvorgang zu einer bestimmten Zeit beginnt und – wie bei der mechanischen Variante – nach Ablauf eines eingestellten Zeitraums diesen Vorgang wiederum selbstständig beendet. Bisweilen bietet auch solch ein Gerät Platz für zwei oder mehr Schlauchanschlüsse. Aber natürlich ist auch das nur ein sehr einfacher Bewässerungscomputer, der noch stark einer klassischen Bewässerungsuhr ähnelt. Von einem echten programmierbaren Steuergerät für die automatische Gartenbewässerung kann man wohl erst dann sprechen, wenn man mit dem jeweiligen Gerät viele verschiedene Sektoren eines Gartens bewässern kann.
Bewässerung 2.0: unterirdisch, vollautomatisch und nachhaltig
In Anlagen für eine vollautomatisierte Bewässerung des Gartens bildet der Computer so etwas wie das Gehirn. Es steuert den Fluss des Wassers von der Wasserquelle durch das Leitungssystem bis zu den Wasserverteilern. Als Wasserquelle kann wiederum ein Trinkwasseranschluss dienen. Eine viel nachhaltigere und ökologischere Variante ist aber die Regenwassernutzung. Idealerweise sammelt man die Niederschläge in großen Behältern, sodass man auch während längeren Trockenphasen im Sommer über einen ausreichenden Vorrat verfügt. Als optimale Basis und als tragende Säule eines solchen nachhaltigen Bewässerungssystems empfiehlt sich ein sogenannter Intermediate Bulk Container (IBC).
Der IBC-Container als zentraler Vorratsbehälter
Dieser Behälter ist nicht nur robust und bietet ein großzügiges Vorratsvolumen, er lässt sich auch unkompliziert mit vielfältigem IBC-Zubehör ausrüsten. So kann der Container ohne Probleme und erforderliche Anpassungen mit einem Regensammler oder Regendieb gekoppelt werden, der das Wasser aus einem Fallrohr abzweigt. Den Garten mit Regenwasser aus einem IBC-Container zu bewässern, ist nicht nur eine sehr nachhaltige Bewässerungsmethode, die natürlichen Niederschläge sind auch für die meisten Pflanzen besonders gut verträglich.
Transportiert wird das gesammelte Regenwasser idealerweise mithilfe einer Pumpe durch unterirdisch verlegte Rohre. So gelangt es zu den jeweiligen Verteilern. Dies können beispielsweise Versenkregner sein, die sich bei entsprechendem Wasserdruck ein Stück weit über Bodenniveau heben, um das Regenwasser auf eine Rasenfläche regnen zu lassen. Als weitere Verteiler eigenen sich sogenannte Tropfrohre. Sie geben das Wasser aus dem IBC-Container tröpfchenweise an die Pflanzen im Garten ab, beispielsweise in einem Gemüse- oder Blumenbeet.
Smart Gardening für bedarfsgerechtes Bewässern
Mit einem modernen Steuerungscomputer kann man nun für die verschiedenen Zonen (z.B.: Beet mit Tröpfchenbewässerung und Rasen mit Steuerungscomputer) jeweils eigene Bewässerungszeiten einstellen. Den jeweiligen Startzeitpunkt der Bewässerung mit Tag und Uhrzeit sowie die Dauer des Vorgangs lässt sich so unkompliziert bestimmen. In dieser Funktion ähnelt das Steuergerät einer einfachen elektrischen Bewässerungsuhr. Allerdings ist die mögliche Anzahl an Sektoren, die bewässert werden können, in der Regel viel größer.
Darüber hinaus bietet der Computer bei den meisten Modellen diverse Zusatzfunktionen. So gibt es bei einigen Modellen zum Beispiel eine Funktion für eine einfache und schnelle saisonale Anpassung der Bewässerungsleistung. Dann kann man etwa „plus 50%“ angeben und steigert die Leistung des Systems dadurch um die Hälfte. Die einmal eingegebenen Programme werden mit dieser Funktion nur temporär und nicht dauerhaft verändert. Außerdem ist es jederzeit möglich, die Bewässerung manuell zu starten, entweder für eine bestimmte Zone des Gartens oder für alle Bewässerungssektoren.
Dank Sensoren wird das System intelligent
Mit der Hilfe unterschiedlicher Sensoren lässt sich ein solches System noch effektiver und smarter machen. Ein Sensor nimmt Messwerte aus der Umgebung auf, die anschließend an den Computer übertragen werden und dessen Programme unter Umständen beeinflussen. Zwei Beispiele sind der Bodenfeuchtesensor und der Regensensor. Der Regensensor registriert Niederschläge und gibt diese Information an den Computer weiter. Anders, als das bei klassischen Bewässerungsuhren der Fall ist, passt der Rechner die laufenden Programme entsprechend der gemessenen Daten an. So wird verhindert, dass beispielsweise trotz starker Niederschläge zusätzlich noch das Bewässerungssystem gestartet wird und die Pflanzen überwässert werden.
Ein mindestens ebenso sinnvoller Sensor für die automatische Gartenbewässerung ist der Bodenfeuchtesensor. Er registriert den Feuchtigkeitsgehalt im Boden und stoppt Bewässerungsvorgänge, wenn der Wert bereits relativ hoch ist. So wird die gefürchtete Staunässe im Erdreich verhindert.
Clevere Gartenfreunde setzen auf computergesteuerte Bewässerungssysteme
Natürlich kosten Computer für die Gartenbewässerung mehr als eine Bewässerungsuhr. Und natürlich ist die anfängliche Arbeit für ein unterirdisch verlegtes Rohrsystem aufwändiger. Hat man solch eine Bewässerungsanlage aber erst einmal installiert, spart sie im Vergleich zu anderen Lösungen viel Arbeit und Wasser. In größeren Gärten entfalten sie so viele Vorteile, dass die computergesteuerte Varianten den gewöhnlichen Bewässerungsuhren fast immer vorzuziehen ist.