« So wird die Bewässerung winterfest »
Alle Jahre wieder heißt es für Gartenfreunde, die Bewässerung im Garten winterfest zu machen. Um Schäden durch Frost und Kälte zu vermeiden, muss eine Winterentleerung des Bewässerungssystems durchgeführt werden. Ist das Leitungsnetz der Bewässerung mit einem Entwässerungsventil ausgestattet, erleichtert dies die Vorbereitung für die kalte Jahreszeit, allerdings ist das Bauteil kein Muss. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel die Rolle von Entwässerungsventil und Kugelhahn und geben Tipps für die Winterentleerung.
Warum ist die Winterentleerung des Bewässerungssystems nötig?
Um die im Garten verlegte Bewässerung im Winter zu schützen, ist das so genannte Einwintern erforderlich. Dabei geht es vor allem um eine vollständige Entleerung des gesamten Systems, da Wasser, das in den Rohren und Schläuchen verbleibt, eine echte Gefahr darstellt. Denn bei Minusgeraden gefriert es zu Eis, das im Vergleich zu flüssigem Wasser ein größeres Volumen aufweist. Innerhalb geschlossener Leitungen entsteht so ein enormer Druck, der Leitungswände sprengen und Ventile zerstören kann. Entwässerungsventile sind daher sehr nützlich, wenn es darum geht, die Bewässerungsanlage auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.
Worauf kommt es beim Einwintern an?
Damit das Einwintern erfolgreich vonstatten geht, müssen natürlich alle Leitungen vollständig entleert werden. Entwässerungsventile müssen deshalb immer am tiefsten Punkt des Systems angebracht werden. Allerdings können andere Komponenten und auch durchhängende Leitungen dazu führen, dass trotzdem an einigen Stellen Feuchtigkeit oder Regenwasser zurückbleibt. Auch dieses sollte möglichst vollständig beseitigt werden, um die böse Überraschung im Garten zu vermeiden. Denn selbst kleine Eismengen sind in der Lage, Verbindungen zu öffnen und Bauteile zu schädigen.
Was droht, wenn Wasser im System verbleibt?
Besonders häufig verbleiben kleine Wasserreste in Verteilern, Hähnen oder in angeschlossenen Geräten, wie Pumpen oder Regnern. Gefriert dieses Wasser, bleiben zwar die Leitungen selbst unbeschädigt. Aber sensible Komponenten wie Dichtungen können dennoch Schaden nehmen. Besonders kritisch sind unsichtbare Beschädigungen, die nicht sofort zum Versagen führen. Entstehen beispielweise nur feiner Haarrisse, erscheint das Bewässerungssystem zunächst intakt. Bei der Wiederinbetriebnahme im Frühjahr kann dann bei steigendem Wasserdruck der Schaden plötzlich auftreten und das gesamte System unbrauchbar machen. Daher sollte ein Entwässerungsventil in jedem System vorhanden sein.
Verschiedene Methoden der Winterentleerung
Nun gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten und Ventilarten, die es ermöglichen, das Bewässerungssystem vollständig zu entleeren. Und selbst ohne spezielle Entwässerungsvorrichtung ist die Wintervorbereitung gut umsetzbar. Wir geben Ihnen im Folgenden einen Überblick über die unterschiedlichen Methoden.
Das Entwässerungsventil
Die sicherste und komfortabelste Form ist sicherlich das Entwässerungsventil. Diese Ventile sind nicht als normale Entnahmestelle konzipiert, sondern spezifisch auf die Anforderungen der Systementleerung zugeschnitten. Das bedeutet beispielsweise, dass im Ventil kein Wasser zurückbleibt, das einfrieren und zum Problem werden könnte. Wichtig ist die Installation am tiefsten Punkt des Systems. Bei Verzweigungen muss jeder Strang mit einem Auslass versehen werden. Werden die Auslässe geöffnet, fließt der größte Teil des Wasser ab. Für eine vollständige Entleerung sollte außerdem der Zulauf geöffnet werden, sodass Luft nachströmen kann. Andernfalls droht das Zurückbleiben von Flüssigkeit durch entstehende Unterdrücke in einzelnen Leitungssegmenten.
Ausblasen als unterstützende Maßnahme zum Entwässerungsventil
Selbst bei einem perfekt positionierten Entwässerungsventil ist nicht garantiert, dass jeder Wassertropfen aus dem System entweicht. Aber selbst einzelne Tropfen können sich später sammeln und dann zu relevanten, kritischen Eismengen führen. Ein die Entwässerungsventile unterstützendes Mittel ist daher Druckluft. Sind die Auslässe geöffnet, kann am entgegengesetzten Ende des Systems Druckluft eingeblasen werden, die die Wassertropfen dann in Richtung Ablass führt. Treten keine Tropfen mehr aus, ist die Leitung leer und trocken, dann können auch eisige Minusgerade dem System nichts mehr anhaben.
Ausblasen ohne Entwässerungsventil
Auch ohne Entwässerungsvorrichtung ist es möglich, ein Leitungssystem mittels Druckluft auszublasen. Entweder muss dann ein anderes Ventil oder eine normale Verbindung an tiefst gelegenen Stelle geöffnet werden. Der Vorgang erfolgt dann ebenso, wie das Ausblasen mit Entwässerungsventil. Die Druckluft bringt den großen Vorteil, dass selbst ungünstigere Auslässe oder wenig vorteilhafte Leitungsführungen mit einiger Sicherheit vollständig leer geblasen werden und damit winterfest sind.
Kugelhahn statt Spezialventil – Einwintern über reguläre Entnahmestellen
Die letzte Form einer geregelten Entleerung ist das Kugelventil. Vergleichbar zum Entwässerungsventil wird ein normales Ventil mit Kugelverschluss am tiefsten Leitungspunkt positioniert. Durch Öffnen fließt das Wasser aus und kann durch den Einsatz von Druckluft vollständig aus dem System geblasen werden. Ein Kugelhahn erweist sich wegen seiner glatten, störungsfreien Innenwandung als besonders vorteilhaft, da er keine Ansatzpunkte für stehende, zurückbleibenden Feuchtigkeit bietet. Dieser Umstand und diese konstruktionsbedingten Eigenheiten erleichtern die vollständige Entleerung.
Bei der Winterentleerung den Wassertank nicht vergessen
Natürlich besteht eine Bewässerung nicht nur aus den Leitungen. Auch die Speicherbehälter, gerne verwenden Gartenfreunde als zentralen Tank einen oder mehrere IBC-Container, müssen fit für die kalte Jahreszeit gemacht werden. Auch wenn insbesondere IBC-Tanks äußerst robust sind, so können Frost und Eis im Winter ihnen erheblichen Schaden zufügen. Daher sollte auch der Tank entweder über das Entwässerungsventil der Leitungen oder über den eigenen Ablass vollständig entleert werden. Zwar ist im Speicher ein enormes Volumen vorhanden, allerdings dehnt sich auch das Eis auf Grund des enormen Ausgangsvolumens des Wassers deutlich stärker aus, sodass ein Schadensbild fatal wäre. Außerdem stellen gefrorene Wasserreste für den Auslaufhahn oder angeschlossene Adapter eine große Gefahr dar. Übrigens: Wer darauf angewiesen ist, den Speicher auch während der kalten Jahreszeit zu nutzen, der kann auf Containerheizungen und Heizmäntel oder Thermohauben für IBC-Container zurückgreifen.
Mit oder ohne Entwässerungsventil – das Einwintern der Bewässerung ist ein Muss
Um die Bewässerung von Garten, Terrasse und Co. auch im Winter zu schützen, ist die Winterentleerung unumgänglich. Entleerungsventile bieten eine komfortable Lösung für diesen Prozess. Allerdings gibt es neben dem Entleerungsventil auch einige Alternativen, um den IBC-Container, die Leitungen und die angeschlossenen Geräte zu schützen. Wer einen IBC-Container für die Gartenbewässerung nutzt, der sollte diesen ebenfalls durch eine Entleerung vor Forstschäden schützen. Ist das Restwasser vollständig beseitigt, können Sie der kalten Jahreszeit entspannt entgegensehen. Ergänzt um einen Wetterschutz ist außerdem sichergestellt, dass auch keine neue Feuchtigkeit in das System gelangt.