« Nachhaltig und praktisch »
Den Garten in heißen Sommermonaten zu bewässern, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn man Geld und Ressourcen sparen möchte, ohne dabei die Versorgung der Pflanzen zu vernachlässigen. Einfacher wird die Aufgabe durch einen Wasserdieb mit Fallrohranschluss, der durch Zusatzfunktionen wie Filter oder einen Überlaufstopp noch effektiver wird. Er leitet Regenwasser vom Dach in einen Wassertank wie zum Beispiel in einen IBC-Container, von wo aus es zur Gartenbewässerung genutzt wird. Solch ein System zur Regenwassernutzung ist nicht nur effizient. Es ist auch nicht allzu schwer umsetzbar und besitzt weitere Vorteile.
Regenwassernutzung ist sinnvoll
Regenwasser ist kostenlos. Dadurch ist es ökonomisch wie ökologisch sinnvoll, dieses Wasser für die Bewässerung des Gartens zu nutzen. Man reduziert Kosten und geht zugleich sparsamer mit der wertvollen Ressource Trinkwasser um. Darüber hinaus ist die Regenwassernutzung oft für den Garten gut, weil viele Pflanzen das weiche, kalkfreie Regenwasser besonders gut vertragen.
Der theoretische Ertrag ist bei der Regenwassernutzung groß. Die Regenmenge pro Quadratmeter lag 2020 in Deutschland bei durchschnittlich etwa 700 Litern. Ein 100 Quadratmeter großes Dach könnte damit 700.000 Liter pro Jahr spenden. Zur Einschätzung: Man kann einen realistischen Wasserverbrauch einer Person von 120 Litern pro Tag ansetzen. Dann würde der theoretische Ertrag eines Regensammlers knapp dem vierfachen jährlichen Wasserbedarf eines vierköpfigen Haushalts entsprechen.
Der tatsächliche Ertrag bleibt aber zumeist deutlich unter dem theoretischen Maximalwert, beispielsweise weil die Regenmenge auf verschiedenen Dachflächen (z.B. beim Satteldach) unterschiedlich stark ist. Die gesammelte Menge lohnt aber dennoch den Aufwand.
Was macht eigentlich ein Wasserdieb?
Als Wasserdieb werden einerseits Adapter bezeichnet, durch die sich ein Wasserschlauch an Wasserhähne ohne Gewinde anschließen lässt. Andererseits ist mit Wasserdieb ein Element gemeint, das bisweilen auch als Regendieb, Regensammler oder Regenwassersammler bezeichnet wird.
Durch einen Wasserdieb besitzt das Fallrohr aber eine Abzweigung, durch die zumindest ein Teil des Regenwassers in einen Wassertank fließt. Reicht ein Tank nicht aus, kann man mehrere Tanks miteinander verbinden, um das Volumen zu vergrößern. Ist der erste Tank voll, fließt das Wasser in den zweiten.
Wie schließt man einen Wasserdieb an die Dachrinne an?
Um einen Wasserdieb, auch bekannt als Regensammler, effektiv an eine Dachrinne anzuschließen und somit Regenwasser für die Gartenbewässerung zu sammeln, beginnt man mit der Auswahl des optimalen Standorts. Dieser sollte in unmittelbarer Nähe zu der Regentonne oder dem Auffangbehälter liegen, um die Effizienz der Wassersammlung zu maximieren und gleichzeitig leicht zugänglich für Wartungsarbeiten zu sein. Nachdem der geeignete Standort gefunden wurde, ist der nächste Schritt, den Bereich auf der Dachrinne zu markieren, wo der Regendieb installiert werden soll. Die genauen Maße für den Ausschnitt sind in der Regel vom Hersteller vorgegeben und sollten genau befolgt werden, um eine passgenaue Installation zu gewährleisten. Mit den Markierungen als Leitfaden wird nun der Ausschnitt vorsichtig mit einer Säge oder einem geeigneten Schneidewerkzeug vorgenommen. Präzision ist hierbei entscheidend, da der Regenwasser-Dieb exakt in diesen Ausschnitt passen muss, um eine effektive Wasserleitung zu gewährleisten. Sobald der Ausschnitt fertiggestellt ist, kann der Wasserdieb eingesetzt werden. Dieser sollte fest in die Dachrinne eingepasst sein, um eine stabile und dauerhafte Installation zu sichern. Einige Modelle erfordern zur Sicherung zusätzliche Befestigungselemente wie Schrauben oder spezielles Dichtmittel, um eine wasserdichte Verbindung zu garantieren. Der nächste Schritt ist das Anbringen des Ablaufschlauchs am Auslass des Wasserdiebs. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Schlauch fest sitzt, um Leckagen zu verhindern. Der Schlauch leitet das gesammelte Regenwasser dann direkt in die Regentonne oder den vorgesehenen Auffangbehälter.
Nach der Montage des Wasserdiebs und des Ablaufschlauchs sollte eine gründliche Überprüfung auf Dichtheit erfolgen. Lassen Sie dazu Wasser durch die Dachrinne laufen und beobachten Sie, ob das Wasser reibungslos in den Auffangbehälter geleitet wird und ob es irgendwo zu Leckagen kommt. Sollten Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, sind gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dies kann das Nachziehen von Verbindungen oder das Hinzufügen von zusätzlichem Dichtmittel umfassen, um eine optimale Funktionsweise sicherzustellen.
Am ertragreichsten ist der Wasserdieb natürlich bei einem Fallrohranschluss, bei dem Regenwasser aus der Hausdachentwässerung gewonnen wird. Es ist jedoch durchaus möglich, den Wasserdieb zum Beispiel mit der Regenrinne eines Gartenhäuschens verbinden. Der Ertrag ist geringer, aber nicht unwesentlich.
Als Wassertank eignet sich zum Beispiel ein IBC
Für die Bewässerung kleinerer Gärten reicht als Wassertank oft eine Regentonne mit beispielsweise 300 Litern Fassungsvermögen aus. Bei größeren zu bewässernden Gärten wird man allerdings größere Wassertanks einsetzen müssen. Hierfür bietet sich ein IBC an.
Die Abkürzung steht für Intermediate Bulk Container. Diese Kunststoffbehälter sind im Allgemeinen fest auf einer Palette montiert und werden von einem Metallgitter umgeben. Sie existieren mit unterschiedlichen Volumen von beispielsweise 600 oder 1.000 Litern und stammen ursprünglich aus der Industrie und Logistik. Mittlerweile werden sie aber auch häufiger im privaten Garten als Regenwassertank eingesetzt. Sie sind relativ preisgünstig und zugleich robust.
Die Container besitzen oben eine Öffnung, durch die das Wasser aus der Dachentwässerung hineinfließen kann. Unten gibt es einen Wasserhahn, mit dem sich das Regenwasser manuell entnehmen lässt, um zum Beispiel eine Gießkanne zu füllen. Möglich sind auch halb- oder vollautomatisierte Systeme. Dann wird das Wasser aus dem IBC Container mit einer Pumpe in ein Rohrsystem zur Gartenbewässerung geleitet und erreicht durch die Rohre Wasserspender wie Tropfrohre oder Rasensprenger.
Wer ein besonders intelligentes, vollautomatisiertes Bewässerungssystem haben möchte, arbeitet mit einem Bewässerungscomputer. Mit ihm kann man für verschiedene Bereiche des Gartens unterschiedliche Bewässerungszeiten einstellen. Das automatische Programm funktioniert selbst dann, wenn man selbst gar nicht vor Ort ist.
Für die optimale Gartenbewässerung lassen sich verschiedene Systeme miteinander kombinieren. Dann wird Regenwasser aus den Tanks genutzt, bis sie gegebenenfalls leer sind, was in Hitzeperioden ohne Regen durchaus passiert. In diesem Moment wird auf eine Trinkwassernutzung umgeschaltet.
Nicht jeder Regenwassersammler passt
Wer einen Wasserdieb kaufen möchte, um Pflanzen im Garten fortan in Trockenperioden mit Regenwasser zu bewässern, sollte beim Kauf ein wenig aufpassen. Nicht jeder Wasserdieb eignet sich für jeden Fallrohranschluss. Man sollte deshalb unter anderem darauf achten, für welche Fallrohrgröße der Regensammler geeignet ist. Möglicherweise ist der Durchmesser des Fallrohrs zu klein oder zu groß für den Wasserdieb. Praktisch ist auch ein Überlaufstopp, den allerdings nicht jeder Regenwassersammler hat.
Ein Überlaufstopp schließt, sobald der Wassertank voll ist. Einige Wassersammler fürs Fallrohr besitzen zudem einen Winterschutz. Dann lassen sie sich während der kalten Monate deaktivieren. Nicht zuletzt ist ein Filter empfehlenswert. Er hält das in den Tank fließende Wasser so sauber, dass die Rohre nicht verstopfen. Wichtig ist es allerdings, den Filter regelmäßig zu reinigen.