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Ein Intermediate Bulk Container (IBC) zeichnet sich unter anderem durch seine enorme Robustheit aus. Dennoch kann er natürlich auch mal so beschädigt werden, dass er abgedichtet werden muss. Außerdem gibt es typische Verschleißteile wie etwa den Auslaufhahn oder seine Dichtungen. Fast immer gilt jedoch bei undichten IBCs, dass man den Kunststofftank reparieren kann und nicht komplett ersetzen muss. Hier erfahren Sie wie!
HDPE-Tanks: Robust aber nicht unzerstörbar
IBCs halten so einiges aus. Bei normaler Nutzung kriegt man sie eigentlich nicht kaputt. Sicher, Auslaufhähne, Adapter und dazu passende Dichtungen müssen als natürliche Verschleißteile von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Die Tankblase bzw. der Kunststofftank ist allerdings ausgesprochen robust. Grund dafür ist der sehr dichte und widerstandsfähige Kunststoff HDPE, aus dem sie in der Regel gefertigt wird. Selbstverständlich ist aber auch eine Tank aus HDPE nicht unzerstörbar. Bei einem starken Stoß beispielsweise mit einem Gabelstapler oder mit spitzen Werkzeugen kann die Blase durchaus beschädigt werden. Sie würde undicht werden und wäre damit nicht mehr zu gebrauchen. An sich lässt ein beschädigter IBC Container sich reparieren – immer vorausgesetzt, die Perforation ist nicht allzu groß. Einfach ist diese Reparatur allerdings nicht. Sie kann aber zumindest, wenn der Tank privat gebraucht wird, auch von Laien ausgeführt werden. Nötig ist vor allem eines: viel Geduld! Außerdem muss möglichst sorgfältig gearbeitet werden. Im Vergleich dazu ist der Wechsel von Hahn, IBC Deckel oder der Dichtungen jedenfalls deutlich einfacher und schneller durchzuführen.
IBC Tankblase reparieren ist problematisch
Vorab: Polyethylen lässt sich grundsätzlich schweißen. Bei PE-Rohrverbindungen ist das sogar Standard. Allerdings benötigt man dafür in der Regel spezielle Kunststoffschweißgeräte und jede Menge Know-how. Theoretisch könnte man zwar auch mit einem Gasbrenner arbeiten, jedoch müsste der in der Lage sein eine bestimmte Mindesttemperatur zu erzeugen. Das und auch die geringe Dicke der Container macht das Schweißen von PE nur etwas für geübte Profis.
Allgemein ist die Reparatur eines HDPE-Tanks für höchst problematisch. Das nachfolgend beschriebene Kleben funktioniert zwar grundsätzlich, der Verschluss hält aber nur geringe Belastungen aus. Das kommt sehr darauf an, wo genau die Beschädigung liegt. In Bodennähe etwa wäre der Spannungsdruck im befüllten Tank beispielsweise so groß, dass die Abdichtung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht sehr lange ihren Dienst tun wird. Selbstverständlich kommt es auch auf die Nutzung des Tanks an. Oft steht der Aufwand, der da für die Reparatur eines IBCs getrieben werden müsste, in keinem Verhältnis. Da ist die Anschaffung eines neuen Tanks oder eines neuen gebrauchten IBCs wohl definitiv sinnvoller und oft auch günstiger.
Für alle, die sich nicht abschrecken lassen: Einen IBC Container abdichten – so geht’s
Einen Kunststofftank zu reparieren bedeutet nichts anderes, als ihn wieder abzudichten. Meist hat ja eine Beschädigung von außen dazu geführt, dass er undicht geworden ist. Durch die Krafteinwirkung hat sich ein Loch oder ein Riss gebildet. Abdichten bedeutet nichts anderes, als dass dieses Loch bzw. der Riss wieder geschlossen werden. Bei einem Kunststofftank geschieht das sinnvollerweise mit dem Material, aus dem er produziert wurde. Flüssiges HDPE jedoch lässt sich nur extrem schwer verarbeiten. Um den Tank reparieren zu können, kommt es eigentlich nicht in Frage. Allerdings gibt es dazu zwei Alternativen, mit denen sich kleinere Perforationen grundsätzlich wieder schließen lassen.
Mit Kunststoffkleber
Möglichkeit eins ist die Verwendung eines Kunststoffklebers. Wichtig dabei: Nur einen Kleber verwenden, der auch für Polyethylen geeignet ist. Bevor man ihn aufträgt, schleift man die zu klebende Stelle erst einmal grob mit Schleifpapier an. Anschließend wird die Stelle gründlich gereinigt und insbesondere von Fetten befreit. Dafür dürfen allerdings nur Reiniger zum Einsatz kommen, die kein Lösungsmittel enthalten. Lösungsmittel verhindern grundsätzlich das Kleben von Kunststoffen bzw. erschweren es. Ist die betreffende Stelle wirklich sauber, wird dort der Kleber aufgetragen. Kunststoffkleber werden typischerweise in Kartuschen samt aufsetzbarer Mischspitze geliefert. Die Klebermasse wird durch diese Spitze auf die beschädigte Stelle gedrückt, bis sie sich ganz abdeckt bzw. ausfüllt. Dabei ist schnelles Arbeiten gefragt. Keinesfalls sollte der Vorgang länger als eine Minute unterbrochen werden, da sonst der Kleber in der Spitze eintrocknen kann. Ist die Masse aufgetragen, tritt nach circa 30 bis 60 Minuten eine komplette Durchhärtung ein. Im Normalfall ist das Abdichten dann abgeschlossen. Allerdings empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen mit dem Befüllen noch mindestens einen Tag zu warten. Geduld ist also gefragt. Die erste Befüllung sollte unbedingt mit Wasser erfolgen, um gefahrlos prüfen zu können, ob der Kunststofftank auch wirklich wieder dicht ist. Außerdem muss man wiederum einige Stunden warten und die befüllte Blase dabei regelmäßig auf ihre Dichtheit kontrollieren.
Mit Reparaturkerzen
Die zweite Möglichkeit, einen IBC Container zu reparieren, besteht darin, ein Mittel zu verwenden, das normalerweise nur im Skisport zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um spezielle Sticks, die dazu dienen, beschädigte Unterseiten von Skiern oder Snowboards zu reparieren. So geht man dabei vor: Zunächst wieder die beschädigte Stelle anschleifen und dann gründlich reinigen. Auch hier niemals Reiniger verwenden, die ein Lösungsmittel enthalten. Dann wird der Stick angezündet. Durch die Flamme beginnt er wie eine Kerze zu tropfen. Folglich hält man ihn einfach schräg über die betreffende Stelle und lässt die Masse darauf tropfen – und zwar so lange, bis die Beschädigung komplett ausgefüllt ist. Sobald das Material nach circa einer Stunde vollständig getrocknet ist, sollte auch der Tank wieder dicht sein.
Eine Prüfung mit Wasser ist dennoch dringend angeraten
Hähne, Deckel und Dichtungen tauschen
Einen Kunststofftank zu reparieren ist eine Sache. Eine ganz andere ist es hingegen, den IBC Deckel, den Auslaufhahn oder die verbauten Dichtungen zu tauschen. Um es gleich vorweg zu sagen: Der Tausch ist wirklich denkbar einfach. Notwendig wird er ganz einfach dadurch, weil es sich dabei um typische Verschleißteile handelt, die unter Umständen hohen Belastungen ausgesetzt sind. Der Fachhandel bietet dafür die passenden Ersatzteile für relativ kleines Geld. Notwendig ist meist dann noch ein Werkzeug, um den verschraubten Auslaufhahn bzw. den Deckel lösen zu können. Grundsätzlich eignet sich dafür eine Rohrzange. Besser sind allerdings spezielle Hahn- oder Deckelschlüssel. Bei jedem Wechsel muss zwingend auch die verbaute Dichtung mit ausgetauscht werden, da diese meist beim Lösen der Verbindung beschädigt wird. Im Prinzip müssen also die alten Teile abgeschraubt, die alte Dichtung entfernt, eine neue eingesetzt und dann die neuen Teile wieder aufgeschraubt werden. Geht es um das zuverlässige Abdichten eines Containers sollte im Übrigen die Bedeutung von Auslaufhahn und Deckel nicht unterschätzt werden.
Wenn nichts mehr hilft, hilft nur ein neuer Tank
Ein Kunststofftank, der nicht mehr dicht ist, ist sinnlos. Auch wenn man wie gesehen einen Kunststofftank reparieren kann, stellt sich je nach Art und Größe der Beschädigung dennoch meist die Frage, ob man ihn nicht durch einen neuen oder einen aufbereiteten gebrauchten ersetzt. Gerade wer sensible Stoffe in der Tankblase lagern möchte, will vielleicht auch auf Nummer sicher gehen. Außerdem können die Beschädigungen derart massiv sein, dass das Reparieren schlicht nicht mehr möglich ist. Bei kleineren Verletzungen jedoch, kann es durchaus Sinn machen, auch einen Kunststofftank zu reparieren. Letztlich ist es eine Frage der Abwägung.