« Die gängigen Größen in der Übersicht »
Wer die Automatisierung der Gartenbewässerung plant, muss zahlreiche Aspekte berücksichtigen. Eine entscheidende Rolle spielen natürlich auch der Durchmesser der verwendeten Wasserschläuche und Verlegerohre. Er beeinflusst Durchflussmenge und Wasserdruck erheblich. Aber auch für Gärtner, die die Bewässerung des eigenen Grundstücks per Hand mit Wasserschläuchen realisieren, spielen Länge, Material und Anwendungszweck ebenfalls eine wichtige Rolle. Wir stellen Ihnen die gängigen Schlauchdurchmesser in der Übersicht vor.
Basisinfos zum Durchmesser von Gartenschläuchen
Zunächst folgt dennoch eine gute Nachricht: Die Auswahl der zur Verfügung stehenden Größen ist überschaubar. So kommen im Garten üblicherweise vier Durchmesser zur Anwendung:
- ½ Zoll (12,7 mm)
- ¾ Zoll (19 mm)
- 1 Zoll (25,4 mm)
- 2 Zoll (50,8 mm)
Dass zwei verschiedene Maßeinheiten angegeben werden, trägt nicht selten zur Verunsicherung interessierter Gartenfreunde bei, zumal sich die Zollangabe ausschließlich auf den Außendurchmesser der Schläuche und deren Anschluss bezieht. Daher muss per Hand nachgemessen werden, wenn die Armaturen an der Regentonne oder dem robusten IBC-Container nicht gekennzeichnet sind.
Dafür reicht ein ganz normaler Messschieber aus. Wichtig ist, dass auch die Innendurchmesser von Schlauch und Anschlussstutzen halbwegs miteinander übereinstimmen, um genügend Wasserdruck im System zu erhalten. Dazu später mehr. Jetzt gilt es erstmal, die jeweiligen Einsatzgebiete der unterschiedlichen Gartenschlauch-Durchmesser zu beleuchten.
½ Zoll – der Gartenschlauch-Durchmesser für alle Fälle?
Der kleinste Vertreter wird häufig noch immer als Allrounder wahrgenommen. Das trifft inzwischen aber nur noch für die manuelle Bewässerung der Pflanzen zu. Dort ist der klassische Gartenschlauch die richtige Wahl, weil er leicht zu handhaben ist und genügend Wasserdruck transportiert, um feinen Nieselregen zu imitieren.
Er ist zudem in der sparsamen Tropfbewässerung zu Hause, die sich bei der Pflege von Gemüsebeeten und Zierpflanzen bewährt hat: Der Wasserschlauch wird hier oberirdisch verlegt und mit winzigen Öffnungen versehen. Die Methode schont das Blattwerk und versorgt die Wurzeln punktgenau mit dem lebenswichtigen Elixier. Die Zuleitung erfolgt in der Regel mit dem größeren, ¾-zölligen Durchmesser.
1- und 2-Zoll-Schlauchdurchmesser
Die größeren Kaliber werden bei der Gartenbewässerung in der Regel nur dann verwendet, wenn es darum geht, die Zuleitung zu einzelnen Verteilerstationen zu realisieren. Auch als Saug- oder Druckschläuche kommen diese Varianten zum Einsatz.
Schläuche für die Rasenbewässerung
Gartenschläuche mit einem ½ Zoll-Durchmesser sind bei der Bewässerung ausgedehnter Flächen definitiv fehl am Platze.
Es können zudem zusätzliche Entnahmestellen integriert werden. Der Druckverlust des großen Bruders ist ungefähr 5-mal geringer, als der Verlust bei ½-zölligen Wasserschläuchen. Der ¾- oder 1-zöllige Schlauchdurchmesser transportiert also innerhalb derselben Zeitspanne wesentlich mehr Wasser.
Das Gewicht und die mangelhafte Flexibilität disqualifizieren die größeren Schlauchdurchmesser indessen für die meisten Alltagsanwendungen. Sie eignet sich aber sehr gut zur Befüllung des Swimmingpools oder Gartenteichs.
Materialeigenschaften und allgemeine Qualitätsmerkmale
Der Schlauch muss in erster Linie frei von Schadstoffen sein. Leider findet man auch immer wieder Artikel, die mit Weichmachern versetzt sind. Gute Produkte zeichnen sich durch mehrlagige Außenwände aus: Die dunkle PVC-Schicht im Inneren verhindert Algenbildung, danach folgt die Armierung und dann nochmal eine dünne Kunststoffschicht. Beim mittleren Part sollte auf Spiral- oder Kreuzgewebe gesetzt werden, da sich während der Arbeit so erheblich weniger Knicke bilden.
Gute Wasserschläuche halten nicht nur dem Wasserdruck stand, sie sollten zudem witterungsbeständig sein und auch bei Minustemperaturen flexibel bleiben. Im unterirdischen Bereich haben sich PE-Schläuche oder PE-Druckrohre durchgesetzt. Deren Materialeigenschaften verringern das Risiko von Kalkablagerungen.
Damit PE-Schläuche und Leitungen dem Wasserdruck standhalten, muss die Stärke der Außenwand zumindest 2 mm betragen. Das waren die wichtigsten Fakten in aller Kürze. Nun wenden wir uns noch einigen häufig gestellten Fragen zu, die im Zusammenhang mit dem richtigen Gartenschlauch-Durchmesser für automatische Bewässerungsanlagen oft auftauchen.
Welcher Gartenschlauch-Durchmesser ist zu empfehlen?
Wie schon erwähnt, sind Mikrobewässerungssysteme mit 1/2-zölligen Exemplaren ausreichend dimensioniert, während fest verbaute Regner zur Bewässerung in der Regel den Schlauchdurchmesser von ¾-Zollern beanspruchen.
Stark vereinfacht formuliert: Je weniger Fläche es zu bewässern gilt, umso geringer kann der Gartenschlauch-Durchmesser gewählt werden.
Wie lassen sich die Schläuche am IBC-Container anschließen?
Passt der Schlauchdurchmesser des Gartenschlauches nicht zu dem Auslaufhahn, lässt sich das Problem leicht lösen. Man muss nur passende Aufsätze und Adapter am IBC-Ausgang montieren. Dies ermöglicht auch die Kombination mit einem zweizölligen Gartenschlauch, der eigentlich eher mit der Bewässerung von Parkanlagen oder Fußballplätzen assoziiert wird.
In ländlichen Gegenden mit ausgedehnten Grundstücken kann sein Einsatz aber durchaus notwendig sein. Gleiches trifft auf Obstgärten zu.
In welcher Tiefe liegen die Schläuche frostsicher?
Der Boden gefriert in unseren Breitengraden üblicherweise bis zur Tiefe von 50 Zentimetern. Der normale PE-Schlauch ist recht unflexibel und muss demzufolge darunter installiert werden. Um in der kalten Jahreszeit auf Nummer sicher zu gehen, sollte man auch oberirdische Tropfschläuche im Spätherbst demontieren.
Kann man die Gartenbewässerung auch mit suboptimalem Durchmesser betreiben?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es stellt sich nur die Frage, wie effektiv man das gesammelte Regenwasser im IBC-Container in diesem Fall noch nutzen kann, weil jede Differenz beim Innendurchmesser unweigerlich zum Druckverlust führt. Dies gilt nicht zuletzt auch für die Muffen und Fittings: