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Eine Wasserzapfsäule ist ein überaus praktischer Helfer bei der Gartenbewässerung im Sommer. So lässt sich eine zusätzliche Entnahmestelle an jeder beliebigen Stelle im heimischen Garten errichten. Dabei muss man nicht auf vorgefertigte Zapfsäulen aus dem Baumarkt setzen. Denn mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich eine Wasserzapfsäule selber bauen – und zwar verhältnismäßig einfach. Wie das geht und welche Vorteile eine Wasserzapfsäule außerdem bietet, stellen wir Ihnen in diesem Artikel genauer vor.
Zusätzliche Entnahmestelle erleichtern die Gartenarbeit
Wahrscheinlich kennt jeder Gartenbesitzer das Problem, dass sich der Wasseranschluss nie da befindet, wo er gerade gebraucht wird. Per Gießkanne muss das Wasser dann in der Regel ziemlich weit geschleppt werden, um zu den Pflanzen zu gelangen. Alternativ kommt häufig auch ein Gartenschlauch zum Einsatz, der sich jedoch sehr schnell zur Stolperfalle im Garten entwickeln kann. Eine Wasseranzapfsäule ist für dieses Problem eine ebenso einfache wie probate Lösung. Mit ihr lassen sich gewissermaßen die Wasseranschlüsse an nahezu jede beliebige Stelle im Garten verlegen. Wasser kann dann problemlos dort gezapft bzw. entnommen werden, wo es gebraucht wird. Mühsame Wege entfallen so und über einen Gartenschlauch als Hindernis muss man sich auch keine Gedanken mehr machen.
Eine Wasserzapfsäule lässt sich sowohl mit dem öffentlichen Wasseranschluss, also der Wasserleitung, wie auch in Kombination mit einem robusten Intermediate Bulk Container (IBC) als Wasserquelle nutzen. In diesem Fall empfiehlt es sich aber, mit einer leistungsstarken Gartenpumpe für den erforderlichen Druck in den Zuleitungen zur Wasserzapfstelle zu sorgen. Die Zapfsäule selbst lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick selber bauen. Wie das geht und was genau es dafür braucht, wollen wir uns nun etwas näher ansehen.
Das DIY-Projekt in der Übersicht
Wer eine Wasserzapfsäule selber bauen möchte braucht zunächst einmal einen Wasseranschluss. Ob es sich dabei um die öffentliche Wasserversorgung handelt oder um einen IBC Container, in dem Regenwasser gesammelt wurde, spielt eine eher untergeordnete Rolle. Von dieser Wasserquelle aus wird dann ein Rohr verlegt, bei dem es sich in den meisten Fällen eher um eine flexible Rohrleitung aus Kunststoff handelt. Sinnvoll ist es, eine Leitung zu verwenden, die aus Polyethylen gefertigt wurde. In der Regel wird dieses Rohr bzw. dieser Schlauch vergraben und unterirdisch verlegt. Dazu hebt man zunächst einen Graben aus, der zu der Stelle führt, an der die Wasserzapfsäulen errichtet werden soll.
Für die Zapfsäule selbst sollte zunächst ebenfalls ein Loch gegraben werden und ein Fundament gelegt werden. So ist die Stabilität der selbstgebauten Wasserzapfsäule später gewährleistet. Für dieses Fundament reicht allerdings eine kleine Betonbodenplatte mit einem mittig angebrachten Loch vollkommen aus. Daneben braucht es für unsere Wasserzapfsäule aus Holz ein weiteres Rohr, das senkrecht nach oben zum Hahn führt.
Bestehende Verlegerohre clever nutzen
Bei einer bereits verlegten Wasserleitung lässt sich der Anschluss für die Zapfsäule auch ganz unkompliziert nachträglich mit einer Anbohrschelle realisieren. Stehen im Garten Wassersteckdosen zur Verfügung, so können auch diese mittels eines Schlauchanschlusses genutzt werden. Für den Bau der Säule selbst benötigt man zunächst einen Pfostenschuh sowie vier gleich lange Bretter für die Zapfsäule selbst und ein weiteres kleines Brett. Die zentralen Elemente sind neben dem Verlegerohr aber die Anbohrschelle bzw. die Wassersteckdose. Beides lässt sich am besten mit einer Art Weiche vergleichen oder auch mit einer integrierten Zapfstelle.
Das Verlegen der Versorgungsleitung
Vor Beginn der Arbeiten im Garten sollte ganz genau geplant werden, wo das Verlegerohr verlaufen soll. Am besten ist es, sich einen Plan zu zeichnen und darin den Leitungsverlauf penibel genau einzutragen. Anhand dieses Plans kann man sich anschließend daran machen, mit einem Spaten den Graben für das Verlegerohr auszuheben. Eine Grabentiefe von 30 bis 35 Zentimetern ist dafür normalerweise vollkommen ausreichend. Das ausgehobene Erdreich wir sinnvollerweise direkt neben dem Graben platziert, da es später wieder zum Verfüllen benötigt wird. Ist der Graben erst einmal ausgehoben, wird er zur Hälfte mit Sand gefüllt, der als Bett für die Rohrleitung dient. Ist das geschehen, kann man sich schließlich dran machen das Verlegerohr in den Graben einzubringen. Dabei ist es wichtig, auf einen möglichst geraden Verlauf zu achten und Knicke unbedingt zu vermeiden. Gut ist es, wenn die Leitung leicht in den Sand gedrückt wird, der als eine Art Stabilisator wirken kann.
Das Fundament vorbereiten
Im nächsten Schritt wird dann der Boden für die Bodenplatte ausgehoben, die später als Fundament dienen soll. Zuvor jedoch wird mit einem Bohrgerät die Platte genau in der Mitte mit einem Durchmesser von rund 50 Millimeter durchbohrt, um einen Zugang für die Hochleitung zu schaffen. Zudem müssen vier Löcher für die Befestigung des Pfostenschuhs gebohrt werden. Dazu denkt man sich idealerweise ein Quadrat, dessen genau Mitte das große Bohrloch ist. An den vier Ecken können dann die Löcher für den Schuh gebohrt werden.
Den Pfostenschuh verschrauben und die Zuleitung installieren
Anschließend kann dann der Pfostenschuh mit vier Gewindeschrauben auf der Betonplatte festgeschraubt werden. Ist der Pfostenschuh befestigt, können an ihm die vier Holzteile angebracht werden. In eines der Bretter sollte mit dem Lochbohrer vorab unbedingt eine Öffnung für den Zapfhahn geschnitten werden. Empfehlenswert sind auch Halteschellen im Inneren der Verkleidung, die das Hochrohr stabilisieren. Die Verbindung zwischen einer bereits bestehenden Versorgungsleitung und dem Hochrohr wird mit der Anbohrschelle oder der Wassersteckdose hergestellt. Dabei hält man sich am besten an die Anleitung des jeweiligen Herstellers. Am Ende des Hochrohrs bringt man dann noch ein Winkelstück an, an dem der Zapfhahn befestigt werden kann. Zum Schluss wird der hohle Körper der Wasserzapfsäule mit einem kleinen Brettchen nach obenhin verschlossen.
Zusätzliche Tipps für den Bau der Wasserzapfsäule
Damit die Gartenbewässerung mit der Zapfsäule auch wirklich gelingt, sollte die Verlegleitung immer leicht abschüssig verlaufen. Das heißt, alle Leitungen hin zur Wasserzapfsäule sollten ein leichtes Gefälle aufweisen. Am tiefsten Punkt dieses Systems ist eine Entleerungsmöglichkeit sinnvoll, mit der vor dem Winter die Leitung komplett von Wasser befreit werden kann. Dafür eignet sich insbesondere ein sogenannter Revisionsschacht, der aus einem Splitter- bzw. Kiesgemisch besteht. An dieser Stelle baut man in die Wasserleitung ein T-Stück mit Kugelhahn ein, um das Wasser ablassen zu können.
Soll ein IBC-Container als Wasserquelle genutzt werden, kann es sein, dass noch eine herkömmliche Gartenpumpe zwischengeschaltet werden muss, um den nötigen Wasserdruck aufbauen zu können. Die vier Bretter für die Wasserzapfsäule aus Holz werden am besten mit Holzschrauben aus Edelstahl miteinander verschraubt. Und natürlich sollte die Wasserzapfsäule dann noch mit einem wetterfesten Lack gestrichen werden. Sie sehen, eine Wasserzapfsäule selber zu bauen ist ein relativ einfaches Unterfangen. Jede Wette, mit ihr macht die sommerliche Gartenbewässerung dann noch mehr Spaß.