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Die eigene Gartenbewässerungsanlage

« Der Ratgeber zur Planung »

Eine automatisierte Gartenbewässerung bedeutet maximalen Komfort und verspricht eine bedarfsgerechte Versorgung der Pflanzen. Kein Wunder, dass immer mehr Gärtner auf eine computergesteuerte Gartenbewässerungsanlage setzen. Was es bei der Planung zu beachten gilt, welche Rolle ein robuster IBC-Container dabei spielt, stellen wir Ihnen in diesem Ratgeber genauer vor. Mit diesen Tipps gelingt der Bau der heimischen Gartenbewässerungsanlage garantiert.

Vorausschauende Gartenbewässerung

Für die Gartenbewässerung ist natürlich die Wasserquelle von entscheidender Bedeutung. Sie kann, ganz klassisch, mit dem Anschluss ans öffentliche Netz realisiert werden. Oder man spart Geld und nutzt gesammelte Niederschläge, um den Garten zu bewässern. Als Vorratsbehälter für die Regenwassernutzung eignet sich ein IBC-Container hervorragend. Denn diese Gebinde sind flexibel zu handhaben, lassen sich unkompliziert mit vielfältigem IBC-Zubehör ausrüsten und bieten ein großzügiges Vorratsvolumen. Wer eine nachhaltige Gartenbewässerungsanlage auf Basis der Regenwassernutzung plant, der sollte natürlich den Wasserbedarf des heimischen Gartens zunächst berechnen. Hier spielt sowohl die Fläche als auch die Bepflanzung eine entscheidende Rolle. Einige Richtwerte zur Kalkulation des Wasserbedarfs stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

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Gräser

Gräser und Rasenflächen benötigen auf sandigen Böden etwa 10-15 Liter pro Quadratmeter und Woche. Bei Lehm oder Tonböden steigt der Bedarf auf 15-20 l.

Hecken oder Sträucher

Eine pauschale Aussage ist hier schwierig, weil viele verschiedene Sorten in jenem Sammelbegriff zusammengefasst sind. Generell gilt, dass Pflanzen mit vielen kleinen Blättern häufiger bewässert werden müssen, als solche mit wenigen großen Blättern. Natürlich spielt auch die Größe eine Rolle. So weisen derartige Unterholzgewächse bei der Wuchshöhe von 1 Meter den durchschnittlichen Wasserbedarf von 10 l auf.

16mm (25m) PE-Rohr PN4 für Tropfbewässerung

Gemüse oder Zierpflanzen

Als grobe Faustregel kann für diese Pflanzengruppe gelten, dass 10-15 l pro Quadratmeter und Woche angemessen sind. Tiefwurzler (z.B. Artischocke, Spargel, Kohl, Sonnenblumen) haben aber einen höheren Bedarf.

Bäume

Sie wurzeln in bis zu 7 Meter Tiefe und erreichen damit feuchte Erdschichten, die anderen Pflanzensorten verwehrt bleiben. Man muss sie daher im Regelfall nicht aktiv bewässern. Während ausgedehnter Trockenperioden freuen sie sich aber zweifellos über etwas Unterstützung. Ausgewachsene Exemplare benötigen dann knapp 100 l pro Woche, im Wachstum reichen 60 Liter.

Den Wasserbedarf berechnen

Mit den Informationen lässt sich nun das Gesamtvolumen der Gartenbewässerung grob ermitteln. Als Beispiel: Wir haben 20 m² Rasenfläche, eine Fichte und ein 0,5 x 5 m messendes Blumenbeet an der Veranda. Damit braucht es wöchentlich etwa 400 Liter für den Rasen plus 37,5 fürs Blumenbeet. Wenn große Hitze herrscht, verdoppelt sich die Frequenz der Gartenbewässerung. In dem Falle muss auch noch die Fichte in die Gleichung eingefügt werden, sodass dann mit insgesamt 975 l/Woche zu kalkulieren ist. Wer Regenwasser dafür verwenden möchte, benötigt somit pro Woche den Inhalt eines einen Standard-IBC-Containers mit einem Fassungsvolumen von 1000 l.

Ein Mann zeichnet an der Planungsskizze seines neuen Gartens
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Maschineneinsatz der Gartenbewässerungsanlage planen

Jetzt muss ordentlich Druck gemacht werden. Damit wird auf den Umstand angespielt, dass IBC-Container das Wasser bei 1 Meter Füllhöhe mit lediglich 0,1 bar in die Bewässerungsanlage einspeisen. Der Wert kann durch Querschnittverengung der Verlegerohre beeinflusst werden, was jedoch nicht praktikabel ist, da dies die Durchflussmenge der Beregnung begrenzt. Als zweite Option stehen leistungsstarke Gartenpumpen zur Verfügung. Das Aggregat muss im Container so viel Druck aufbauen, dass am einzelnen Regner die Minimalanforderung (herstellerabhängig; zumeist 2 – 3 bar) überschritten wird. Die im Garten üblichen Verlegerohre mit dem Innendurchmesser von einem 3/4-Zoll produzieren auf der Länge von 50 Metern den zu vernachlässigenden Druckabfall von 0,4 bar. Im Blumenbeet kommen die besonders nachhaltige Mikrobewässerung zum Tragen, die maximal unter 1,5 bar betrieben werden sollte, weshalb hier eine 1/2-Zoll-Zuleitung vorzusehen ist.

Auf jener Datenbasis sollte es ausreichen, am IBC-Ausgang einen Druck von 3 bar zu erzeugen. In der Praxis hat es sich indessen bewährt, die Gartenbewässerungsanlage so zu planen, dass ein gewisser Spielraum zur Verfügung steht. Eine fix verbaute Jetpumpe ist demnach die richtige Wahl für unsere Bewässerungsanlage.

Gartenpumpe Jetpumpe selbstansaugend (230V)

Das Gehirn der Gartenbewässerungsanlage

Computergestützte Steuerungselemente für die Gartenbewässerung verwandeln die maschinelle Beregnung schließlich in eine automatische Bewässerung. Eins vorweg: Man muss die Gartenbewässerungsanlage nicht so planen, dass sie dem Gartenfreund jegliche Entscheidungsbefugnis raubt. Manche halten die Zügel diesbezüglich lieber selbst in der Hand. Es bedeutet aber schon ein merkliches Plus an Bedienkomfort, wenn man sorgenfrei in Urlaub fahren kann, weil die automatische Bewässerung die Gartenpflege in dieser Zeit übernimmt. Darüber hinaus sind folgende Funktionen hilfreich:

Steuergerät ESP-RZXe Outdoor (WLAN-fähig)

Sensorentechnik

Feuchtigkeitssensoren im Rasen dienen zur Rückmeldung. So kann der Computer eruieren, inwieweit die eingestellte Wassermenge dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Darüber hinaus werden hiermit Erkenntnisse über die Restfeuchte im Boden gewonnen, die den einen oder anderen Einsatz der Bewässerungsanlage überflüssig werden lässt.

Bodenfeuchtesensor SMRT-Y

Smart Skills

Sämtliche Einstellungen lassen sich heutzutage auch mobil per Smartphone aufrufen und abändern. Der Zugriff auf den Herstellerserver ist in der Regel kostenfrei und geht mit regelmäßigen Softwareupdates sowie detaillierten Wetterprognosen einher. Je nach Modell bieten die  Bewässerungscomputer folgende Features:

Individuelle Tagesprogramme: Die Steuerung gleicht den Wasserstand im Container mit den eingespeicherten Arbeitsanweisungen ab. Kollidieren sie miteinander, werden dem Nutzer Alternativszenarien aufgezeigt.

Fehlermeldungen: Besonders im Frühling besteht die Gefahr von Rohrbrüchen, weil einzelne Leitungen der Gartenbewässerungsanlage über den Winter mit Laub verstopften. Der Computer erfasst solche Störungen ebenso wie blockierte Regner, Defekte an der Pumpe und mit Erde verstopfte Düsen. Das Programm wird umgehend abgebrochen, woraufhin die Analyse und Information des Nutzers erfolgen.

Eine Frau bedient über ein Tablett die Bewässerungssteuerung ihres Gartens
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Regner anordnen und verbinden

Der Boden ist damit bereitet und kann nun bestückt werden. Hierzu teilt man die Rasenfläche am besten in gleichgroße Sektoren auf, die sich an der Reichweite der handelsüblichen Regner orientieren. Da stehen zunächst fixe Exemplare zur Verfügung, die das Wasser kontinuierlich in alle Richtungen versprühen. Mit jener Breitenwirkung sind sie im Zentrum der Rasenfläche gut aufgehoben. Leider büßen sie dadurch an Reichweite ein, die zumeist nicht mehr als 5 Meter beträgt. Wer seine Gartenbewässerungsanlage derart planen will, muss demnach zahlreiche Entnahmestellen vorsehen.

An der Peripherie tun sich nun Lücken auf, die sich durch Getrieberegner gezielt ansteuern lassen. Sie drehen sich um die eigene Achse und stoßen das Wasser hierbei mit konzentrierten Strahlimpulsen ab. Der Aktionsradius erhöht sich dadurch auf 20 Meter.

Danach überlegen wir uns die praktischste Strecke für die Verlegerohre. Dabei wird zunächst ein Hauptstrang vom IBC zur Rasenfläche eingezeichnet. Abzweigungen erfolgen zu den zentralen Sektoren, die ringförmig umschlossen werden und zu den einzelnen Getrieberegnern. Wenn es sich anbietet, kann auch gleich die Mikrobewässerung der Hecke und des Blumenbeetes von hier aus gespeist werden. Der Durchschnitt der Verlegerohre muss dann allerdings eine Nummer kleiner gewählt werden, um den benötigten Druckabfall in jenem Abschnitt der Gartenbewässerungsanlage hervorzurufen. Alternativ lässt sich auch ein Druckminderer einsetzen.

Rain Bird PopUp Rotorsprinkler 5004-PC

Gartenbewässerungsanlage mit Schmetterlingseffekt

Letzten Endes gibt es bei dem Projekt also gar nicht so viele Stolpersteine zu meistern. Man muss vor allem darauf achten, dass man den Wasserbedarf und den Druck sorgfältig kalkuliert, wenn man die Gartenbewässerungsanlage selbst planen möchte. Passen die Ausgangsgrößen nicht, ist es wenig erfolgversprechend, den Regnereinsatz vorzunehmen und in die Feinabstimmung am Steuerungscomputer zu gehen. Der Lohn wiegt die Mühen allemal auf: Die automatische Bewässerung lässt den Garten während der gesamten Vegetationsphase im sattesten Grün erstrahlen.