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Absperrventile sorgen dafür, dass Leitungen nur dann Wasser führen, wenn es tatsächlich nötig ist. Um die Gartenbewässerung winterfest zu machen, setzen die meisten Gärtner ein solches Absperrventil mit Entlüftung ein, das dafür sorgt, dass Restwasser vollständig aus dem System entfernt werden kann. Doch diese speziellen Ventile haben noch andere praktische Einsatzmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Gartenbewässerung, die wir Ihnen im folgenden Artikel genauer vorstellen.
Was genau ist ein Absperrventil?
Aber was genau ist eigentlich ein Absperrhahn? Ist das nicht auch nur ein einfacher Wasserhahn? Kurz gesagt: Jein. Zwar handelt es sich sowohl beim Absperrventil als auch beim normalen Hahn um ein Ventil, mit dem der Durchfluss durch eine Leitung reguliert wird. Allerdings sind Absperrvorrichtungen gezielt auf die zwei Endzustände „offen“ und „zu“ zugeschnitten und darüber hinaus in aller Regel in geschlossene Leitungswege eingebunden.
Die Entleerung – Sonderausstattung mit Mehrwert
Hinzu kommt eine Besonderheit, die so manches Absperrventil aufweist: die Entleerung. Sie macht aus der Absperrvorrichtung ein echtes Entwässerungsventil. Neben dem eigentlichen Ventil mit Regeleinrichtung, also Handgriff oder Drehrad, ist ein weiterer Auslass mit Öffnungsmöglichkeit vorgesehen. Dieser Auslass erlaubt es, eine der beiden angebundenen Leitungsseiten bei geschlossener Absperrung über genau diesen Seitenauslass zu entleeren. Das bedeutet, dass nicht nur der Durchfluss durch die Leitung gestoppt wird, sondern gleichzeitig auch noch das vorhandene Leitungs- oder Regenwasser entfernt werden kann.
Absperrventil und gewöhnlicher Auslaufhahn – Wo ist der Unterschied?
Rein technisch betrachtet besteht zwischen einem Absperrventil und einem „normalen“ Wasserhahn kaum ein Unterschied. Die Besonderheit ist vor allem die beschriebene Entleerungsvorrichtung. Sie macht aus einer beliebigen Absperrvorrichtung ein Bauteil, welches das Bewässerungssystem auf die besonderen Anforderungen im Garten mit Temperaturwechseln und Frost vorbereitet.
Warum braucht man einen Absperrhahn mit Entleerung?
Konzentriert man sich auf die Wasserversorgung des Gartens, zeigt sich sehr deutlich, worin die Vorzüge dieser Hähne mit Entleerung liegen. Dabei ist es meistens unerheblich, ob ein Wasserspeicher wie etwa ein IBC-Container zur Regenwassernutzung eingesetzt wird, oder ob Leitungswasser aus dem Trinkwassernetz genutzt wird.
Ohne Entlüftung keine frostsicheren Leitungen
Wird ein einfacher Außenwasserhahn eingebaut, kann damit sowohl die Leitungsversorgung als auch ein möglicherweise eingesetzter IBC vom Bewässerungssystem im Garten getrennt werden. Wird das Absperrventil geschlossen, fließt kein weiteres Wasser mehr nach und die Versorgung kommt zum Erliegen. Ohne zusätzliche Entleerung bleibt allerdings ein erheblicher Teil des Wassers in den Leitungen stehen. Was kurzfristig kein Problem ist, kann bei Frost zu einem werden. Denn dann gefriert das in den Leitungen stehende Regen- oder Frischwasser und nimmt beim Frieren an Volumen zu. Die Folge sind enorme Schäden an allen Bauteilen, die dem Druck des Eises normalerweise nicht gewachsen sind. Ein angeschlossener IBC-Container ist von diesem Problem zwar auch betroffen, nimmt aber in der Regel aufgrund seiner robusten Konstruktion erst einmal keinen Schaden. Denn wenn er nur teilweise gefüllt ist, bleibt immer noch genug Luftvolumen, sodass das gefrorene Wasser sich im Container ausdehnen kann, ohne diesen zu beschädigen. Innerhalb der Leitungen und Druckrohre der Gartenbewässerung ist das allerdings nicht der Fall, hier drohen Schäden durch Frostsprengung. Ohne Absperrhahn mit Entleerung sind Frostschäden somit also vorprogrammiert.
Die Gartenbewässerung individuell anpassen – mit Absperrventil komfortabel und einfach
Im Bereich der Gartenbewässerung kommt es häufig vor, dass das bestehende Bewässerungssystem angepasst werden muss. Beispielsweise können Änderungen bei der Bepflanzungen zusätzliche Entnahmestellen erforderlich machen. Je nach Umfang der Änderung kann unmittelbar ab dem IBC, oder auch nur in Teilbereichen eine Anpassung nötig werden. Bei Umbaumaßnahmen helfen Hähne, den ungewollten Austritt von Wasser zu verhindern. Aber erst ein Absperrventil mit Entleerung bringt in diesem Punkt wirkliche Sicherheit. Denn bleiben die Leitungen mit Restwasser gefüllt, tritt dieses beim Lösen einer bestehenden Rohrverbindung natürlich aus. Wird das System vorab entleert, bleibt genau das aus und der Umbau kann „trocken“ erfolgen. Meistens ist der Wasseraustritt lediglich lästig. In hochwertigeren Gartenbereichen dagegen kann das Regenwasser aber auch rasch zum echten Problem werden, z.B. wenn Terrassenbeläge oder andere optisch hochwertigen Bereiche überspült werden.
Den leeren IBC-Container austauschen – auch hier hilft ein Absperrhahn
Muss auf dem Gartengrundstück ein eingesetzter IBC-Container abgebaut und transportiert werden, helfen auch hier Absperrventile, um die Trennung von Leitungsnetz und Tank sicher zu gestalten. Ein einfacher Außenwasserhahn ist meist nur vom Versorger hin zum Verbraucher orientiert. Das heißt, die Entfernung des Tanks ist nur schwer möglich. Ein Absperrventil dagegen unterscheidet kaum zwischen beiden angeschlossenen Seiten, sodass der Container problemlos entfernt und durch einen neuen ersetzt werden kann.
In diesen Fällen ist ein Absperrventil mit Entleerung unverzichtbar
Die Gartenbewässerung selbst ließe sich auch ohne Absperrventil wunderbar realisieren. Zumindest während des eigentlichen Betriebs. Sobald es dagegen an Veränderungen oder gar einen Rückbau geht, ist eine Absperrvorrichtung kaum mehr verzichtbar. Mit einer Entlüftung versehen, wird der Hahn zum echten Entwässerungsventil. So kann das Leitungsnetz unabhängig vom Wasserbehälter bearbeitet oder auch über den Winter entfernt werden, während der Tank am Standort verbleibt. So gehen Sicherheit um Komfort Hand in Hand.