« Wann ein Hydrozyklon wirklich gebraucht wird »
Gärtner, die bei der Bewässerung auf Regenwassernutzung setzen, stehen oft vor der Herausforderung, das Wasser zu filtern oder zu säubern. Denn im Niederschlagswasser sammeln sich Schmutzpartikel und andere Fremdstoffe an, die insbesondere für angeschlossene Gartenpumpen oder Bewässerungsventile zum Problem werden können. Ein bedarfsgerechter Filter gehört deswegen als fester Bestandteil zu jeder effektiven Regenwassernutzungsanlage. Eine weitverbreitete Filtervariante sind spezielle Abscheider oder Sandfiltern. Wir erklären Ihnen, wann diese Filter verwendet werden sollten und wie sie funktionieren.
Was ist ein Sandfilter und wie funktioniert er?
Wasser ist ein wertvolles Gut. Um Ressourcen zu schonen und bares Geld zu sparen, setzen immer mehr Gärtner bei der Bewässerung des Rasens oder der Beete auf Regenwasser. Allerdings bringt die Regenwassernutzung einige Herausforderungen mit sich. So müssen Gärtner darauf achten, dass die Wasserqualität gewährleistet ist. Um die Qualität zu sichern, kommen unterschiedliche Filterarten zum Einsatz. Eine davon ist der Sandfilter. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist diese Filterart dafür prädestiniert, Sand aus dem Regenwasser zu entfernen. Er ist damit einer vieler verschiedener Filter, die zur Regenwasserbehandlung eingesetzt werden können. Ein Sandfilter dient der Grobreinigung, da lediglich Partikel einer bestimmter Größe und eines bestimmten Gewichts abgesondert werden können. Ist ein Fremdkörper aber kleiner oder leichter, fällt er durch das Filterschema und kann nicht zuverlässig entfernt werden.
Der Hydrozyklon – der verbreitetste Sandfilter überhaupt
Die gebräuchlichste Form eines Sandfilters ist der Zentrifugalabscheider. Er wird auch als Hydrozyklon bezeichnet. Bei dieser Variante wird das zu filternde Regenwasser von oben nach unten mittels Schwerkraft durch das Filtersystem geführt. Das Regenwasser wird über eine entsprechende Ausformung der Filterwandung bei seiner Abwärtsbewegung in Rotation versetzt und gegen die Wandung gepresst. Der Hydrozyklon macht sich diesen Zentrifugaleffekt zu Nutze, bei dem durch die Kreisbewegung eine nach außen wirkende Kraft entsteht. Sand und Schmutz sind schwerer und werden in geringerem Ausmaß zur Seite abgelenkt. Die Partikel fallen senkrecht nach unten in einen Sammelbehälter, während das Regenwasser seitlich abgeführt und seiner weiteren Verwendung zugeleitet wird.
Wann lohnt ein Sandfilter für die Gartenbewässerung?
Obwohl ein Sandfilter in seiner Funktionsweise recht speziell anmutet, zeigt sich rasch, dass diese Filtertechnik äußerst vielfältig angewendet werden kann. Selbst „normale“ Regenwassersysteme profitieren deutlich, da die Aufgabe des Sandfilters häufig mit der Erhaltung der Funktionalität und der Minimierung des Wartungs- und Instandhaltungsaufwands verbunden ist. In folgenden Bereichen spielt die Variante ihre Stärke voll aus:
Schutz von Leitungen und Tanks
Ein Sandfilter entfernt grobe Schmutzstoffe und Steinchen. Damit beseitigt er genau die Stoffe, die auch den eingesetzten Tanks zusetzen und diese mitunter sogar beschädigen. Selbst ein besonders robuster IBC-Container leider auf Dauer unter eingetragenem Schmutz. Der IBC selbst mag der Beanspruchung zwar widerstehen. Die angesammelten Schmutzmengen können sich aber lösen und spätestens am Übergang zwischen Container und nachfolgendem Leitungssystem zu Problemen führen. Durch die regelmäßige Umwälzung entwickeln Steinchen auf Dauer außerdem den Effekt von Schmirgelpapier, sodass nicht nur Dichtungen, sondern auch dauerhafte und belastbare Tanks Zug um Zug in Mitleidenschaft gezogen werden. Noch rascher treten diese negativen Effekte im Bereich der nachfolgenden Leitungen auf, wo die Querschnitte geringer und der Kontakt zwischen Stein und Wandung dementsprechend ausgeprägter ist.
Technik dauerhaft betriebsbereit erhalten
Das Herz eines jeden Bewässerungssystems ist die Technik, die den Wasserfluss in Gang setzt, steuert und lenkt. Ein Sandfilter schützt durch die Abscheidung schadensträchtiger Fremdstoffe die Pumpe, jedes einzelne Ventil und auch sonstige Bauteile wirkungsvoll. Wird für die umfangreichere Nutzung des Regenwassers ein Hauswasserfilter eingebaut, wird auch dieses Filtersystem durch die vorgelagerte Abscheidung größerer Partikel geschützt und in seiner Wirksamkeit erhalten.
Korrosion und Abnutzung minimieren
Jedes einzelne Bauteil von der Pumpe bis zum letzten Leitungsstück unterliegt mit zunehmendem Schmutzgehalt einer höheren Abnutzung. Dichtungen, Ventile und andere bewegliche Teile sind hier besonders beansprucht, da die erforderliche Passgenauigkeit und Maßhaltigkeit schon bei vergleichsweise geringen Beeinträchtigungen nicht mehr gegen sein können. Ein Sandfilter entlastet damit das gesamte Bewässerungssystem und erhöht die Lebensdauer der Anlage.
Besonders hohe Schmutzbelastungen verringern
Schon im ganz normalen Niederschlagswasser ist die Belastung mit Schmutz und Steinchen oft ein Problem. Es gibt aber Situationen, in denen mit einer nochmals höheren Schmutzbelastung zu rechnen ist. Beispielsweise ist das aus einem eigenen Brunnen entnommene Gießwasser je nach Bodenbeschaffenheit oft sehr sandig. Auch die Wasserentnahme aus Gewässern kann zur Herausforderung werden. Auch hier verspricht ein Sandfilter eine wirksame Vorreinigung, sodass besonders stark verunreinigtes Wasser nicht zur besonders intensiven Herausforderung für die nachfolgende Technik wird.
Leistungsstarkes Duo: Siebfilter und Sandabscheider im Verbund
Außer dem Sandfilter sind rund um das Thema Wasser unzählige andere Filtertypen im Einsatz. Besonders häufig ist das der Siebfilter. Ob als Hauswasserfilter oder zur einfachen Aufbereitung von Gießwasser, dieser Filtertyp hält nahezu alle Größen an Fremdstoffen gewichtsunabhängig auf. Allerdings setzt sich ein Siebfilter im Laufe der Zeit zu, wenn das zurückgehaltene Filtergut die Poren oder Löcher im Filtersystem verschließt. Deswegen ist der Wartungsaufwand für Reinigung bei dieser Filterart vergleichsweise hoch. Wird ein Hydrozyklon vorgeschaltet, kann der Wartungsaufwand über diese vorgelagerte Entnahme grober Schmutzstoffe deutlich verringert werden.
Sandfilter in der Gartenbewässerung als sinnvolle Ergänzung
Ob Brunnenwasser, Regenwasser oder sonstiges Gießwasser – ein Sandfilter kann helfen, Bauteile zu schützen und den Aufwand zu verringern. Durch seine Funktionsweise ist der Zentrifugalabscheider besonders einfach im Einsatz und ermöglicht sogar den Schutz nachgeschalteter Filtersysteme. Damit macht er den eigenen Brunnen ebenso effizienter wie das „normale“ Bewässerungssystem. Das spart Zeit, Aufwand und damit letztlich auch bares Geld. Denn jeder Ausfall und jede Instandsetzung ist teuer.