« Die Technische Gartenbewässerung im Spezialeinsatz »
Der heimische Garten ist der Augapfel vieler Haus- und Grundbesitzer. Die Gartenpflanzen werden mit viel Liebe gehegt und gepflegt und die Früchte des Erfolgs ausgiebig genossen. Eine grundlegende, aber deshalb nicht minder herausfordernde Aufgabe ist die Pflanzbewässerung. Dabei geht es häufig alleinig darum, das benötigte Gießwasser in der erforderlichen Menge überhaupt zum Beet oder zur Staude zu bringen. Aber auch Pflanzen mit wenig Wasserbedarf bedeuten für die Einrichtung der Bewässerungstechnik eine Herausforderung. Warum das so ist und wie sich das Problem lösen lässt, erfahren Sie im Folgenden.
Der Wasserbedarf – Warum überhaupt relevant für die Pflanzenbewässerung?
Eigentlich sollte man meinen, dass für den heimischen Garten allgemein wichtig ist, dass möglichst viel des wertvollen Regenwassers am jeweiligen Gewächs ankommt. Nicht zuletzt die vergangenen Hitze- und Dürrejahre haben deutlich gemacht, dass Blumen im häuslichen Umfeld eben nicht selbstverständlich gedeihen und auch in unmittelbarer Nähe von Haus oder Garage vertrocknen oder zumindest leiden können. Allerdings ist es bei den Gartengewächsen wie bei den Menschen: In der Sommersonne trinken wir mehr als im Winter. Der eine Mensch hat einen höheren Wasserbedarf, weil er aktiver ist oder einfach größer als andere. Genauso ist es in der Pflanzenwelt. Jedes Gewächs hat einen durch seine Art, seinen Standort und auch Klima, Jahreszeit und Wetter beeinflussten Bedarf an Feuchtigkeit. Genauso wie ein zu wenig kann auch ein zu viel an Gießwasser Probleme erzeugen. Ist eine Pflanze auf eine Wassermenge nicht eingestellt, drohen Fäulnis, Schimmel und diverse Erkrankungen.
Auch Pflanzen mit geringem Wasserbedarf beeinflussen die Bewässerung
Der erste Gedanke von Gartenbesitzern geht bei der Planung einer Bewässerungseinrichtung normalerweise dahin, wie viel Wasser gebraucht wird und wie dementsprechend Leitungen dimensioniert, Regner positioniert und Wasserspeicher bemessen sein müssen. Das Ziel dabei ist vor allem, den Wasserbedarf des Gartens zu decken. Aber auch Gartenpflanzen mit geringem Bedarf nehmen Einfluss auf diese Überlegungen. Wie lassen sich Pflanzen bewässern, wenn eine Pflanzenart einen hohen Bedarf hat, die Gewächse daneben aber nur wenig Wasser benötigen? Wirtschaftlich unsinnig und technisch unnötig wäre die Einrichtung mehrerer paralleler Systeme, die sich jeweils an den unterschiedlichen Bedarfsmengen orientieren. Denn es geht auch anders.
Die Herausforderung – unterschiedlichen Wasserbedarf wie bei der Bewässerung berücksichtigen?
Eine Pflanzenbewässerung, die in der Lage ist, unterschiedliche Bedarfe zu bedienen, muss vor allem flexibel sein. Sie muss sowohl große als auch kleine Wassermengen im Garten bereitstellen können und damit bedarfsintensive Blumen und Stauden, Gemüse und sonstige Gewächse mit geringerem Bedarf gleichermaßen versorgen. Häufig sind diese Systeme nicht homogen aufgebaut, sondern kombinieren eine leistungsfähige Hauptversorgung mit Unter- oder Nebensträngen, die dann bedarfsgerecht die einzelnen Versorgungsbereiche bedienen und auf diese zugeschnitten sind. Der Vorteil eines solchen Aufbaus ist auch, dass die spezifischen Nebenstränge gezielt bei veränderter Bepflanzung angepasst werden können, ohne das Gesamtsystem zu verändern.
So versorgen Sie Pflanzen mit wenig Wasserbedarf optimal – Technische Lösungen im Überblick
Für die eigentliche Gartenbewässerung mit geringem Wasserbedarf gibt es nun verschiedene Möglichkeiten. Mit ihnen können Sie sehr durstige Blumen weiterhin problemlos bedienen, gleichzeitig aber gezielt einzelne Bereiche oder Gewächse mit einer individuell bemessbaren, niedrigeren Wassermenge versorgen:
Die (kleinere) Gießkanne – auch bei Pflanzen mit geringem Wasserbedarf lästig und zeitaufwändig
Ganz ohne technische Lösung bedienen Sie die Pflanzbewässerung mit einer Gießkanne. Ganz so, wie es die vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte schon funktioniert hat. Das ist nicht komfortabel, bietet aber die Möglichkeit, alle Blumen, Stauden und mehr individuell zu wässern. So wird der Garten zur echten Augenweide. Vorausgesetzt, der Gärtner hat das Wissen über die jeweiligen Bedarfe und ein Auge dafür, ob die richtige Menge bereits gegossen wurde. Sicher und zuverlässig geht anders. Genauso wie komfortabel. Deshalb ist diese Lösung zwar immer noch weit verbreitet, aber keinesfalls optimal.
Die Microbewässerung – Microregner und -sprüher im Sondereinsatz
Eine sehr gute technische Möglichkeit, die Pflanzenbewässerung im Garten auch auf weniger bedarfsintensive Ansprüche anzupassen, ist die Microbewässerung. Im Gegensatz zu Großregnern oder Sprühern mit hoher Wurfweite, die ganze Gartenbereiche gleichförmig abarbeiten, kommen hier Sprüher oder Regner im Miniaturformat zum Einsatz. Diese konzentrieren sich auf kleine Beete oder Teilbereiche davon und lassen sich hinsichtlich Wassermenge und Wurfweite individuell einstellen. So kann ein Pflanzbereich bewusst mit einer besonders geringen Beregnung beaufschlagt werden, ohne die intensive Bewässerung der umliegenden Bereiche einzuschränken.
Die Tropfbewässerung – Pflanzen mit wenig Wasserbedarf gezielt versorgen
Noch einen Schritt weiter geht die Tropfbewässerung. Hier perlt Wasser tropfenweise aus einer perforierten Leitung. Je nach Wasserdruck und Perforation lässt sich die Pflanzbewässerung sehr genau steuern. Damit ist die Tropfbewässerung in der Lage, einzelne Pflanzen individuell zu bedienen. Durch die Verlegung der Leitung unmittelbar auf dem Wurzelbereich werden unerwünschte Beeinflussungen benachbarter Versorgungsbereiche komplett vermieden. Durch die Kombination aus Druck und Perforation besteht die Möglichkeit, auch Gewächse innerhalb eines Strangs, also mit demselben Druck, unterschiedlich anzudienen. Die maximale Flexibilität geht damit mit einer im Bedarfsfall trotzdem hohen Versorgungsleistung einher. Darüber hinaus ist dieses System durch den Verzicht auf die Beregnung der Blätter besonders schonend für die Pflanzen und gleichzeitig effizient und sparsam.
Der Bewässerungscomputer – mehr Komfort und Sicherheit, wenn es um unterschiedliche Anforderungen an den Wasserbedarf geht
Solange Sie Ihre Pflanzen bewässern, indem Sie manuell Hähne bedienen und Regler justieren, ist und bleibt Ihre Bewässerung statisch und aufwändig. Zwar kann sie bereits verschiedene Anforderungen erfüllen, jede Anpassung bedeutet aber einen enormen Aufwand. Deshalb geht der Weg einer modernen Versorgung im Garten hin zum Bewässerungscomputer. Dieser überwacht das gesamte Versorgungsnetz und nutzt beispielsweise Daten einer Wetterstation, um Blumen, Gemüse, Stauden und alle anderen Gewächse tatsächlich bedarfsgerecht zu versorgen. Kommen darüber hinaus Sensoren für Bodenfeuchte hinzu, kontrolliert der Computer, dass Pflanzen mit niedrigem Wasserbedarf auch tatsächlich nur dann in die Versorgung integriert werden, wenn es nötig ist. So wird ein Übergießen mit hoher Sicherheit vermieden und auch sparsame Gewächse entfalten sich prächtig. Und das ganz ohne das wiederkehrende manuelle Eingreifen des Gärtners.
Pflanzen mit geringem Wasserbedarf richtig versorgen – mit moderner Technik Blumen und andere Gewächse zuverlässig bedienen
Pflanzen mit wenig Wasserbedarf fallen aus der Planung der Gartenwasserversorgung meist heraus. Was wenig Wasser braucht, gilt als unkritisch. Dabei stellen auch diese Gartenpflanzen eine besondere Herausforderung dar. Erhalten sie zu viel Gießwasser, drohen Fäulnis und Tod. Erst durch den Einsatz flexibler Bewässerungstechnik lässt sich der Garten so versorgen, wie es für einzelne Bereiche tatsächlich erforderlich ist. Wird eine Microbewässerung dann auch noch über einen Bewässerungscomputer gesteuert, wird die Überversorgung genau wie die Unterversorgung erkannt und behoben. So ist der gärtnerische Erfolg zwar immer noch nicht garantiert, aus Sicht der Wasserversorgung drohen aber keine nennenswerten Gefahren mehr für Garten, Gewächse und den erhofften Ertrag.