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Bratkartoffeln, Salzkartoffeln oder ein leckeres Gratin – Kartoffeln sind nicht nur lecker, sie lassen sich auch äußerst vielseitig zubereiten. Kein Wunder, dass viele Gärtner die Kartoffelknollen selbst anbauen. Denn natürlich schmecken die Erdäpfel aus dem heimischen Garten gleich noch viel besser. Außerdem ist die Pflanze genügsam und wirft hohe Erträge ab. Bei der Frage, wie man Kartoffeln bewässert, scheiden sich allerdings die Geister. Wir geben Ihnen in diesem Artikel Tipps zum Anbau und zur Bewässerung in Ihrem Garten.
Wieviel Wasser braucht eine Kartoffelpflanze?
Wie hoch der Wasserbedarf einer Kartoffelpflanze ist, lässt sich nicht einheitlich angeben. Bekannt sind Werte aus der gewerblichen Kartoffelzucht. Hier geht man bei intensiver Bewirtschaftung für den optimalen Ertrag von einem Bedarf aus, der zwischen 500 und 700 Millimetern liegt. Das bedeutet, dass für eine Kultivierungsphase von rund vier Monaten im Jahr je Quadratmeter 500 bis 700 Liter Gießwasser benötigt werden. Diese Zahl schwankt allerdings in Abhängigkeit von Temperatur sowie Besonnung und hängt natürlich auch von der Pflanzdichte und dem erwünschten Ertrag ab. Je weniger Pflanzen je Quadratmeter gedeihen, umso niedriger fällt der Bedarf an Gießwasser aus.
Braucht man überhaupt eine Kartoffel-Bewässerung?
Gerade beim Kartoffelanbau im eigenen Garten stellt sich nun die Frage, ob Sie Ihre Kartoffelpflanzen gießen müssen, oder ob es nicht auch ohne geht. Diese Frage lässt sich pauschal kaum beantworten. Betrachten Sie allerdings den durchschnittlichen Niederschlag in Deutschland, dann zeigt sich eines: Mit einer mittleren Niederschlagsmenge von 830 Millimetern, also 830 Litern pro Quadratmetern und Jahr ergibt sich selbst bei einer gleichmäßigen Aufteilung für eine Anbauperiode eine Menge von rund einem Drittel, also knapp 280 Liter. Nehmen Sie nun hinzu, dass die Sommermonate üblicherweise eher regenärmer sind, die Regenmenge also deutlich unter dem errechneten Wert liegen dürfte, dann zeigt sich ein eklatanter Unterschied zum oben genannten Bedarf. Zwar bedeutet weniger Regenwasser noch lange nicht, dass die Pflanzen nicht gedeihen und sich entwickeln. Üblicherweise stellen Gewächse aber in Mangellagen zuallererst die Vermehrung ein. In diesem Fall bedeutet das, dass weniger Kartoffelknollen entstehen. Wenn Sie also einen ordentlichen Ertrag erzielen wollen, ist die zusätzliche Bewässerung der Kartoffeln ein Muss.
Die optimale Bewässerungsmethode für Kartoffeln
Die Frage ist nun, wie sich die Kartoffel-Bewässerung im privaten Hausgarten zweckmäßig umsetzen lässt. Denn einerseits handelt es sich nach wie vor um private Pflanzenzucht, die sicher nicht mit gewerblichen Maßstäben konkurrieren soll oder muss. Andererseits hätten Sie nachvollziehbarerweise gerne einen gesicherten Ertrag. Und die Kartoffelpflanze unterscheidet sich dahingehend doch klar von den gängigen Ziergewächsen der heimischen Gartengestaltung. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Methoden zur Bewässerung in den folgenden Abschnitten genauer vor.
Beregnung oder Tröpfchenbewässerung für Kartoffeln?
Betrachten Sie die üblichen zur Verfügung stehenden Bewässerungsmethoden und gleichen Sie diese mit den Anforderungen der Kartoffelpflanze ab, dann stellt sich vor allem die Frage, ob die sparsame und nachhaltige Tröpfchenbewässerung für Kartoffeln besser geeignet ist oder doch die klassische Garten-Beregnung. Am einfachsten ist sicherlich die Beregnung über wenige gut platzierte Regner zu bewerkstelligen. Allerdings sorgt das dichte Blätterdach der eng stehenden Kartoffelpflanzen für eine hohe Abdeckung, sodass das Gießwasser sich punktuell sammelt. Zudem sorgt die charakteristische Anbauform mit Furchen und aufgeworfenen Erdreihen dafür, dass bei dieser Art der Bewässerung viel Oberflächenwasser abfließt und gar nicht erst an die Wurzeln gelangt. Besser geeignet erscheint deshalb die Tröpfchenbewässerung. Denn bei dieser Bewässerungsmethode gelangt das Gießwasser unmittelbar zu den Wurzeln und damit genau dahin, wo Sie es haben wollen – zu den Knollen selbst.
Die Kartoffel-Bewässerung als Tröpfchenbewässerung richtig umsetzen
Wie lässt sich die Tröpfchenbewässerung sinnvoll und vor allem wirkungsvoll zur Kartoffel-Bewässerung einsetzen? Natürlich wird das System auch beim heimischen Kartoffelanbau grundsätzlich genau so aufgebaut, wie es eben auch im heimischen Blumenbeet oder unter der Hecke der Fall ist. Trotzdem sollten Sie einige Besonderheiten beim Kartoffelanbau beachten.
Die Wassermenge – große Pflanzen bedeuten einen hohen Wasserverbrauch
Eine der eklatantesten Besonderheiten bei der Bewässerung von Kartoffelpflanzen ist der Wasserbedarf. Um einen hohen Ertrag zu erzielen, pflanzen Sie natürlich dichte Reihen an Kartoffelgewächsen. Das führt zu einem ungleich höheren Wasserbedarf, den die Tropfschläuche oder Einzeltropfer stillen müssen.
Achten Sie deshalb bei der Auswahl Ihres Systems unbedingt auf die Leistungsfähigkeit. Eine höhere Versorgungsleistung bedeutet meistens auch dickere Leitungen und gegebenenfalls andere, grobporigere Perforationen an den Tropfschläuchen. Natürlich muss dann auch die Versorgungsleistung des Wasserspeichers und gegebenenfalls der angeschlossenen Gartenpumpe auf den höheren Leistungsbedarf hin abgestimmt sein.
Die optimale Leitungsführung für den Anbau in Furchen
Der Anbau in angehäuften Furchen führt dazu, dass rund um die Kartoffelpflanzen kaum ebene Erdoberfläche vorzufinden ist, auf der das Gießwasser versickern kann. Idealerweise sollten Sie die Leitungen der Tröpfchenbewässerung deshalb so verlegen, dass das Gießwasser möglichst weit oben auf dem Erdhügel austritt und dann nach unten hin versickern kann. Liegen die Leitungen bereits in der Furche, sickert die Feuchtigkeit nach unten ab und die Kartoffel-Bewässerung geht am eigentlichen Ziel – der Kartoffelpflanze – vorbei. Verlegen Sie die Tropfleitungen deshalb auf dem Erdhügel und führen Sie diese in einer Schlangenlinie um die Kartoffelpflanzen. So rutscht die Leitung auch bei Starkregen nicht ab und gleichzeitig weiten Sie den versorgten Bereich in der Breite so aus, dass alle Pflanzen umfassend bedient werden.
Die optimale Kartoffel-Bewässerung für Ihren Garten
Es zeigt sich, dass die Tröpfchenbewässerung für Kartoffeln eine sehr effektive Methode zur Bewässerung ist, um Kartoffelpflanzen zielführend und dennoch sparsam zu versorgen. Achten Sie darauf, die Dimension der Kartoffel-Bewässerung beim Aufbau Ihres Bewässerungssystems zu berücksichtigen. Sie wollen eben nicht „nur“ einige Zierpflanzen versorgen, sondern reiche Ernte einfahren. Das bedeutet einen höheren Wasserbedarf, der eine entsprechenden höhere Kapazität der Wasserversorgung bedingt.