« Alles Wissenswerte um den praktischen Speicher »
Wasser war schon immer unverzichtbar, daran hat sich bis zum heutigen Tage nichts geändert. Auch wenn heute die öffentliche Wasserversorgung den Grundbedarf deckt, bleibt die Nutzung von kostenlosem und nachhaltigem Regenwasser von unschätzbarem Wert. Besonders wenn es darum geht, größere Mengen Wasser zu bewahren, kommt eine Zisterne ins Spiel. Doch wie genau funktioniert eine Zisterne? In diesem Artikel werden wir Ihnen alle wichtigen Informationen zur Funktionsweise dieses Wasserreservoirs präsentieren. Damit sind Sie bestens gerüstet, um Ihren eigenen Wasserspeicher erfolgreich zu planen und umzusetzen.
Was ist eigentlich eine Zisterne?
Seit der Mensch sesshaft ist, hat er den Bedarf, Brauchwasser zu sammeln und zu speichern. Genau das erfolgt in einem Zisternenbauwerk, also einem Wasserspeicher. Die Aufgabe ist dabei wesentlich älter, als der heute bekannte Wortursprung, der sich auf das Hochmittelalter und die lateinische Wortform „cisterna“, abgeleitet vom Wort „cista“ für Kiste, zurückführen lässt. Üblicherweise wird in einem solchen Behälter Regenwasser gesammelt, über lange Zeit hinweg neben Gewässern die einzige Quelle für nutzbares Trink- und Brauchwasser. Einziges echtes Merkmal eines solchen Gebildes ist die Tatsache, dass es sich um einen baulichen Speicher, also zwar nicht immer um ein Gebäude, aber zumindest um ein Bauwerk handelt. Damit erfolgt eine klare Abgrenzung gegenüber transportablen Speichermöglichkeiten. Für die Frage, wie eine Zisterne funktioniert, ergeben sich aus dieser besonderen Eigenheit heraus einige Aspekte, die für den Betrieb eines eigenen Speichers von elementarer Bedeutung sind.
Die klassische Zisterne – Aufbau und Eigenschaften im Überblick
Wie funktioniert eine Zisterne heute? Im Grunde genommen genauso, wie vor vielen hundert oder sogar tausend Jahren. Früher war eine Bauweise aus Stein, seltener aus Holz oder direkt in den Fels gehauen üblich. Heute findet sich vor allem die Bauweise aus Betonfertigteilen oder aus Kunststoff, seltener aus Metall. Je nach Fassungsvermögen und Aufstellort kann die Formgebung auf eine optimale technische Funktion, oder aber auf die Umgebungsbedingungen hin ausgerichtet sein. Allen Zisternentypen gleich ist das Vorhandensein von mindestens einer Öffnung, über die der Speicher befüllt wird. Je nach Ausprägung können zu diesem oberseitigen Zulauf weitere Zu- und Abläufe kommen, die sich an der Aufstellung und der individuellen Nutzung orientieren.
Oberirdische Zisternen
Oberirdisch errichtete Zisternenbauwerke funktionieren besonders einfach. Denn durch ihre Aufstellungsart kann der Inhalt ganz einfach abgelassen und damit entnommen werden. Und das ganz ohne technischen Aufwand in Form von Pumpenanlagen oder anderen Vorrichtungen. Allerdings ist diese Bauweise heute nur noch wenig anzutreffen, da großvolumige Speicher enorme Flächen belegen. Gerade im privaten Umfeld ist Grundfläche immer kostbar, so dass oberirdische Speicher ab einer gewissen Dimension andere Nutzungen verhindern.
Der Erdtank
Die heute gängige Bauweise ist der unterirdisch positionierte Speicherbau. Sie spart Platz und lässt sich durch das umgebende Erdreich statisch wesentlich zweckmäßiger konstruieren. Das reduziert den Aufwand und erlaubt deutlich größere Nutzvolumina, also sich etwa oberhalb der Geländeoberfläche jemals im heute typischen kleinen Privatgarten realisieren ließen. Durch die Lage unterhalb der üblichen Nutzungsorte für den Zisterneninhalt ergibt sich der Bedarf einer Pumpe. Typisch für moderne Erdzisternen ist ein oberseitiger Domschacht, der sowohl zur Revision als auch für die Unterbringung von Zulauf und Entnahme konzipiert ist. Fest verbaute Pumpen entnehmen typischerweise über ein installiertes Saugrohr. Alternativ kann aber auch bedarfsgerecht mittels einer Tauchpumpe entnommen werden. Allerdings muss in diesem Fall jeweils manuell geöffnet und das Aggregat eingehängt werden.
Wie funktioniert eine Zisterne in Abhängigkeit von ihrer Aufgabe?
Wie funktioniert eine Zisterne denn nun? Diese Frage lässt sich nur teilweise pauschal beantworten. Denn die meisten Modelle funktionieren, abhängig davon, zu welchem Zweck sie bestimmt sind, zumindest im Detail auch ganz unterschiedlich.
Die allgemein einheitliche Funktionsweise ist die Möglichkeit zur Aufnahme von Niederschlagswasser. Da dieses Wasser den Speicher auch wieder verlassen muss, bedarf es sowohl eines Zulaufs als auch eines Ablaufs. Hinzu kommt der Bedarf eines Filters, da andernfalls auf Dauer mit einer Verschmutzung und einer Verringerung des nutzbaren Volumens zu rechnen ist. Denn Niederschläge bringen in Abhängigkeit vom Sammelort – etwa Dach, Hof- oder Terrassenfläche – immer Schmutz und andere unerwünschte Fremdstoffe mit.
Die Regenwasserzisterne
Die wohl archetypische und heute unumstritten verbreitetste Nutzungsform ist die Regenwasserzisterne. Sie hat die Aufgabe, Regenwasser zu sammeln und einer späteren Nutzung zuzuführen. Oft finden solche Regenwassertanks in der Gartenbewässerung Verwendung, dort dienen sie der Versorgung der Pflanzen mit dem gesammelten Niederschlagswasser. Die Regenwasserzisterne kann darüber hinaus auch der Grauwassernutzung dienen, also bestimmte Nutzungen im Wohngebäude mit sogenanntem Grauwasser versorgen. Typisch ist die Entnahme über eine Pumpe, die für ein gleichbleibendes Druckniveau sorgt. Das Fassungsvermögen richtet sich individuell nach dem Bedarf, also nach Gartengröße und eventueller Grauwassernutzung mitsamt Anzahl und Typ der angebundenen Verbraucher.
Die Retentionszisterne
Nicht nur für Starkregenereignisse, sondern ganz allgemein immer wichtiger, wird auch die Drosselung von Regenwasser auf dem Weg vom Hausdach in das öffentliche Kanalsystem. Hintergrund ist eine Vermeidung von Überbelastungen im Kanalnetz, da die Leitungsquerschnitte heute deutlich geringer dimensioniert werden, als beispielsweise noch vor 50 oder 100 Jahren. Das Mittel der Wahl sind so genannte Retentionszisternen. Sie funktionieren durch die Aufnahme und verzögerte Abgabe des Regenwassers. Retentionszisternen funktionieren bis zum Eintreffen des Wassers im Speicher identisch zum Regenwasserspeicher. Lediglich die Abgabe erfolgt über eine Drossel oder einen verringerten Ablauf, so dass je Zeiteinheit nur eine bestimmte Wassermenge den Speicher in Richtung Kanal verlässt. Das Fassungsvermögen richtet sich hier nicht nach einem Bedarf, sondern nach den angeschlossenen Entwässerungsflächen. Viele Retentionszisternen werden parallel auch zur Wasserversorgung genutzt, so dass erst bei Erreichen des maximalen Füllstands eine kontrollierte Abgabe an das Kanalnetz erfolgt.
Mehr Nachhaltigkeit durch Regenwassernutzung mit Zisternen
Die Frage, wie eine Zisterne funktioniert, lässt sich also nicht einheitlich beantworten. Denn je nach Funktion besteht die Hauptaufgabe von Zisternen entweder in der Speicherung von Brauchwasser. Oder aber es geht darum, Niederschlagswasser in Abhängigkeit von Fassungsvermögen und Kanaldimension gedrosselt an den öffentlichen Kanal abzugeben. Beide Systeme sind heute regelmäßig anzutreffen. Sie funktionieren zwar auch als oberirdischer Tank, werden aber typischerweise als unterirdisches Bauwerk errichtet. Das erlaubt eine Mehrfachnutzung derselben Grundfläche. Häufig befinden Sie sich sogar im Garten oder auf einer Terrasse und sind sich überhaupt nicht bewusst, welche Technik sich nur wenige Meter unter Ihnen befindet.