« Tipps zum Bepflanzen und Befüllen »
Ganz gleich, ob Sie schlicht keine normalen Pflanzbeete Ihr Eigen nennen oder aber „nur“ die bequemere Arbeitshöhe schätzen, hochgelegte Pflanzmöglichkeiten erfreuen sich großer Beliebtheit. Dabei ist es völlig unerheblich, ob Sie eine klassische Holzkonstruktion oder lieber eine moderne, einfache und pragmatische Lösung aus einem zum Beet umgebauten IBC-Container bevorzugen, Funktionsweise und Handhabung sind immer gleich. Und damit auch die Frage: Was darf nicht ins Hochbeet? Denn sowohl was die Bepflanzung als auch die Befüllung betrifft, gibt es einige Dinge zu beachten. Welche Pflanze nicht ins Hochbeet darf und was es beim Anlegen zu beachten gibt, stellen wir Ihnen in diesem Artikel genauer vor.
Worauf kommt es beim Hochbeet an?
Für ein Hochbeet gibt es verschiedene Regeln, nach denen es aufgebaut, befüllt und bepflanzt werden darf. Alles zielt darauf ab, die stark eingegrenzte Wachstumsumgebung so zu gestalten, dass ein Optimum der Nährstoffe dennoch erreicht und möglichst lange erhalten wird.
Hinzu kommt die Nachbildung von Umgebungsbedingungen, die auch im Freiland angetroffen werden können. Es soll deshalb keine Art überdimensionierter Blumentopf entstehen, sondern viel mehr ein intaktes Bio-System, das lebt und mit den Gewächsen und dem Wetter interagiert.
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, ein solches System zu gestalten. Allerdings gibt es auch einige Dinge, die jedes System nachteilig beeinflussen. Deshalb sollten genau diese Dinge tunlichst vermieden werden:
Was darf nicht ins Hochbeet? Fehler bei Aufbau und Befüllung vermeiden
Lange bevor die ersten Sprösslinge in die Hochbeete einziehen, gilt es, den Aufbau richtig zu gestalten. Vermeiden Sie vor allem typische Fallstricke beim Befüllen, um Ihren Setzlingen eine optimale Grundlage für ihr Wachstum zu bieten:
Lehm und andere abschließende Stoffe – Staunässe als Risikofaktor im Hochbeet
Vermeiden Sie beim Befüllen des Pflanzbeetes auf jeden Fall Stoffe, die eine sperrende Wirkung entfalten. Zuallererst ist das Lehm, wie er in vielen Gärten ab einer gewissen Tiefe anzutreffen ist. Aber auch sonstige Erden, die einen hohen Löss- und Lehmanteil enthalten, neigen dazu, Nässe nicht nach unten absickern zu lassen. Es droht Staunässe und – die eigentliche Gefahr – Schimmel sowie Fäulnis. Deswegen darf Lehm nicht in Ihr Pflanzbeet. Verzichten Sie von vornherein auf sperrende Beigaben, ersparen Sie sich spätere aufwändige Bodenverbesserungsmaßnahmen.
Rindenmulch – Gerbstoffe bringt Säure
Mulch aus Baumrinde darf nicht, oder zumindest nicht in großen Mengen, in den Aufbau des Hochbeets wandern. Der Hintergrund ist der hohe Gerbsäureanteil in Rinden jeglicher Art. Bestimme Baumarten weißen einen höheren Anteil als andere. Aber selbst Rinden mit niedrigerem Gerbsäureanteil reichen bereits aus, um den Boden-pH-Wert unerwünscht sauer zu gestalten. Ein zu saurer Boden kann verschiedene Pflanzenarten in ihrem Wachstum hemmen, da die Transportvorgänge in der Pflanze durch unpassende pH-Werte gestört werden.
Was darf nicht ins Hochbeet? Diese Pflanzen sind No-Gos
Auch während der Nutzung Ihres Beets existieren einige „Don’ts“, die den Erfolg Ihrer gärtnerischen Bemühungen bei Missachtung rasch schmälern. Denn die Auswahl der richtigen bzw. vor allem die Vermeidung der falschen Gewächse ist die Voraussetzung, um später eine reiche Ernte einzufahren.
Großwachsende Pflanzen
Gerade weil Ihr Beet nur eine begrenzte Dimension aufweist, sollten Sie auf großformatige Gewächse verzichten. Einerseits benötigen sie je Gewächs schon einmal deutlich mehr Nährstoffe und eine intensivere Bewässerung. Vor allem aber brauchen Sie Platz. Rhabarber, Kürbis oder auch Zucchini überwuchern rasch die gesamte Konstruktion und erdrücken benachbarte Setzlinge im Nu.
Hinzu kommt eine intensive Verschattung, da die großen Blätter wie natürliche Sonnenschirme funktionieren. Aber auch in die Höhe strebende Kulturen, wie etwa Bohnen, Rosenkohl oder Tomaten, können anderen Gemüsesorten im Hochbeet das lebensnotwendige Licht streitig machen. Sollten Sie sich dennoch dafür entscheiden, diese Gemüsesorten anzubauen, sollten diese zumindest ganz „hinten“ platziert werden, um den kleineren Gemüsepflanzen ausreichend Licht zu belassen.
Starkzehrer
Starkzehrer sind Gewächse, die dem Boden besonders viel abverlangen. Sie benötigen ein hohes Maß an Nährstoffen und haben das Potenzial, die Krume in kurzer Zeit auszulaugen. Gerade weil die Nährstoffe im hochgelegten Pflanzbereich nur begrenzt vorhanden sind, gilt die Maxime: Ein Starkzehrer darf nicht oder zumindest nicht in nennenswerter Menge eingepflanzt werden. Wollen Sie bestimmte Arten aber trotzdem unbedingt kultivieren, sollten Sie die Anzahl der Setzlinge limitieren und den Anbau auf das erste Jahr, wenn die Bodenqualität noch besonders üppig ausfällt, beschränkten.
Unliebsame Nachbarn – Gewächse, die sich nicht vertragen
Neben Starkzehrer oder hochwachsenden Gemüsesorten gibt es Kombinationen von Zier- und Nutzpflanzen, die sich – gemeinsam gepflanzt – nicht vertragen. Grund sind häufig gewisse Stoffe, die abgegeben und nicht vertragen werden. Oder aber, es werden bestimmte Nützlinge angezogen, die ebenfalls die Nachbarn benachteiligen. Typische Ausschluss-Paarungen sind etwa Salate mit Petersilie. Rote Beete darf nicht mit Kartoffeln, Lauch oder Mais angebaut werden. Lauch verträgt sich zudem nicht mit Bohnen und Erbsen, die auch mit Tomaten nicht harmonieren. Gurken und Tomaten benachteiligen sich gegenseitig ebenso. Die Zwiebel darf nicht neben Bohnen stehen. Wegen einer zu hohen Ähnlichkeit sollten Sie außerdem Auberginen nicht mit Tomaten, Kartoffeln und Paprika anbauen. Denn alle zählen sie zu den Nachtschattengewächsen und weisen damit ein sehr stark übereinstimmendes Anforderungsprofil hinsichtlich der Nährstoffe auf.
Was darf nicht ins Hochbeet – richtige Planung ist der halbe Erfolg
Starkzehrer benötigen besonders viele Nährstoffe. Bestimmte Arten begünstigen oder benachteiligen andere Pflanzenarten. Was im Garten oft noch leidlich funktioniert, wird im hochgelegten Beet rasch zum Problem. Vermeiden Sie deshalb bestimmte Gewächse und Kombinationen, um den Erfolg Ihrer gärtnerischen Bemühungen nicht zu gefährden. Das Wissen, was nicht ins Hochbeet darf, steht zwar noch nicht für einen garantierten Erfolg. Sie können aber von vornherein Schwierigkeiten vermeiden und die Wahrscheinlichkeit einer üppigen Pflanzenpracht steigern.