« Ohne die richtige Reihenfolge wird aus braun kein grün »
Das Frühjahr ist bekanntermaßen die Zeit, in der im Garten so einiges zu tun ist. Auch der Rasen bedarf nun einer besonderen Pflege. Allerdings kommen viele Gartenbesitzer mit Vertikutieren, Rückschnitt, Düngen und vielen weiteren Arbeitsschritten durcheinander. Deshalb erhalten Sie hier, welcher Ablauf die Rasenpflege im Frühjahr zum Erfolg werden lässt.
Warum braucht es im Frühjahr überhaupt eine Rasenpflege?
Ihre Rasenfläche befindet sich über die Winterzeit in einer Art Ruhezustand. Die Pflanzen stellen das Wachstum ein, die Versorgung von Blättern und Trieben wird auf das Minimum reduziert. Mit zunehmender Sonnenintensität und steigenden Temperaturen des Frühjahrs beginnt Ihr Rasen, erneut zu wachsen. Die Rasenpflege im Frühjahr stellt Starthilfe und Verjüngungskur dar und sorgt für eine optimale Vorbereitung auf die oftmals belastende Sommersaison. Zwar entsteht auch ohne Pflegemaßnahmen erneut Wachstum. Mit etwas Unterstützung gelingt dieses aber deutlich sicherer und intensiver. Der Erfolg fällt weit schöner aus.
ABC, CBA, BAC… Kommt es wirklich auf die Reihenfolge für die Rasenpflege im Frühjahr an?
Nicht nur die Pflegemaßnahmen an sich, auch die Reihenfolge für die Rasenpflege im Frühjahr ist für den Erfolg entscheidend. Der Grund liegt auf der Hand: Viele Maßnahmen bauen aufeinander auf. Kommt die Abfolge nun durcheinander, verpufft der Effekt einzelner Schritte. Mitunter wird der Erfolg einzelner Maßnahmen bei falschem Ablauf durch eigentlich vorhergehende Arbeitsschritte wieder zunichte gemacht. Deshalb gilt: Nicht nur das was, sondern auch das wann ist wichtig, um tatsächlich den besten Effekt zu erzielen.
Die richtige Reihenfolge – So gelingt die Rasenpflege im Frühjahr
Aber jetzt wollen Sie bestimmt loslegen. Also schauen Sie sich an, welche Reihenfolge für die Rasenpflege im Frühjahr denn nun tatsächlich die richtige ist:
Reinigen – Laub und Äste ade
An erster Stelle steht die „Reinigung“ des Rasens. Befreien Sie die Rasenfläche von allem, was sich dort über den Winter angesammelt hat. Seien es Laub, Äste oder auch die vereinzelten Bruchstücke der vergangenen Silvesterraketen. Sie können die großformatigeren Stücke gut von Hand absammeln. Anschließend lohnt aber ein Rechen, um die Fläche auch tatsächlich von allem Unterwünschten zu befreien.
Den Boden auflockern – vertikutieren und lüften
Anschließend geht es an das so genannte Vertikutieren. Hier nehmen sie faktisch zwei Arbeitsschritte in einem vor. Ganz gleich, ob Sie einen elektrischen Vertikutierer oder einen von Hand einzusetzenden Vertikutierrechen nutzen, sie erzielen damit zwei Effekte: Einerseits beseitigen Sie den so genannten Rasenfilz. Das ist die Summe des abgestorbenen Grases, das sich im Laufe der Zeit auf der Erde angesammelt hat und das den lebenden Pflanzen Luft und Licht nimmt. Als zweites aerifizieren Sie den Boden. Das heißt, sie lüften ihn. Genauer gesagt lüften Sie die Wurzeln, indem sie die Erdoberfläche aufbrechen und lockern. Anschließend heißt es auch hier, alle gelösten Reste aufzunehmen und aus der Fläche zu entfernen.
Sanden – auflockern und Moos vorbeugen
Nutzen Sie die nun lockere Erdoberfläche, um Ihre Rasenfläche zu sanden. Auch dieser Schritt der Rasenpflege kann immer wieder erforderlich werden. Sie lockern das Erdreich auf und sorgen für einen guten Wassereintritt in den Untergrund. Durch die intensive sommerliche Nutzung durchspielen und liegen wird die Oberfläche so stark verdichtet, dass die Wurzeln sich nur noch schwer ausbreiten und Wasser und Luft kaum noch ins Erdreich gelangen. Sand hilft, diese Prozesse wieder zu erleichtern.
Kalken – Übersäuerung vorbeugen
Durch abgestorbene Pflanzenteile, die sich im Laufe der Zeit zersetzen, sinkt der Boden-pH-Wert kontinuierlich ab. Die Erde übersäuert. Das wirkt sich nachteilig auf das Rasenwachstum aus. Kalken Sie Ihren Rasen nach dem Aerifizieren und tragen Sie durch den Kalk dazu bei, einen gesunden Boden-pH-Wert wiederherzustellen. Nutzen Sie im Handel erhältliche pH-Teststreifen vor und nach dem Vorgang, um den Bedarf und den Erfolg der Maßnahme abzusichern.
Düngen – die richtigen Nährstoffe zuführen
Neben dem pH-Wert kommt es auch auf die Nährstoffversorgung an, wenn die Rasenpflege gelingen soll. Am besten nutzen Sie im Frühjahr einen universellen Langzeitdünger, so dass die Wirkung sich über eine längere Zeitspanne entfaltet. Hier ist die Reihenfolge besonders wichtig. Bringen Sie den Dünger rund 4 bis 6 Wochen nach dem Kalk aus. Dann kann sich der pH-Wert stabilisieren und als gute Basis für eine erfolgreiche Nährstoffaufnahme dienen.
Wässern – damit das Kalken erfolgreich gelingt
Rasen braucht Wasser. Auch im oft regenreichen Frühling können Trockenphasen das Bewässern notwendig machen. Hinzu kommt, dass Wassergaben die Rasenpflege noch wirksamer machen. Durch die Schwemmwirkung des Wassers werden die aufgebrachten Stoffe in den Boden eingespült und gelangen damit genau dorthin, wo sie gebraucht werden. Außerdem entfalten gelöste Nährstoffe ihre Wirkung weit schneller. Nutzen Sie dafür Vorrichtung zur Beregnung, wenn Sie größere Rasenflächen haben. Das sorgt für gleichmäßige und regelmäßige Bewässerung auch in warmen Monaten.
Mähen – Wachstum anregen und Verfilzung vorbeugen
Haben Sie den Anstoß für ein gesundes Wachstum gegeben, mähen Sie Ihren Rasen. Der Rasenschnitt regt zusätzliches Wachstum an und beseitigt die im Winter abgestorbenen Blattanteile. So verjüngt sich Ihr Rasen im Handumdrehen. Auch außerhalb der Rasenpflege im Frühjahr sollte der Rasenschnitt regelmäßig durchgeführt und das Schnittgut aufgenommen und entsorgt werden. So vermeiden Sie erneute Filzbildung und Ihre Pflanzen bekommen immer ordentlich Licht und Luft.
Reparieren – Lücken schließen, Fehlstellen ergänzen
Erst jetzt können Sie abschätzen, welche Bereiche wieder gedeihen und wo Sie reparieren müssen. Die Rasenpflege im Frühjahr kann sich so natürlich weiter in die Länge ziehen. Allerdings lohnt auch hier eine Abkehr von der Abfolge nicht. Nehmen Sie Reparaturen zu früh vor, treten die neuen Gewächse mit den bestehenden Pflanzen in Konkurrenz, Ihre Rasenfläche bekommt Stress. Die Folgen sind ein unregelmäßiges Wachstum und im ungünstigsten Fall weitere Fehlstellen im dichten Grün.
Mit den richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt zu einer schönen, grünen Rasenfläche
Ein grüner Garten ist das Ziel einer jeden Gärtnerin und eines jeden Gärtners. Damit gerade Ihre Rasenfläche schon im zeitigen Frühling grünt und gedeiht, kommt es auch die richtige Saisonvorbereitung an. Nehmen Sie die Rasenpflege in der richtigen Reihenfolge vor, stellen Sie die Weichen in allen Bereichen auf Wachstum. Denn es kommt nicht nur auf das was, sondern in vielen Fällen eben doch auch auf das wann an.