Defekte & Leckagen gekonnt ausbessern
Kunststoffrohre aus Polyethylen (PE) sind wegen ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses, vor allem aber wegen der einfachen Verarbeitung rund um Haus und Garten kaum mehr wegzudenken. Gerade Wasserleitungen für die Gartenbewässerung werden regelmäßig aus diesen Werkstoffen erstellt. Sie lassen sich gut verarbeiten und im Schadensfall auch reparieren. Allerdings sind die Methoden, um lecke Leitungen zu reparieren, stark vom Material selbst abhängig. Was es beim Flicken und Reparieren von PE-Verlegerohren zu beachten gilt, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag genauer vor.
Was sind PE-Rohre?
Um ein PE-Rohr reparieren zu können, sollte man sich zunächst mit dem Werkstoff selbst befassen. Die bekannte Abkürzung beschreibt den Kunststoff Polyethylen. Dieser kommt in vielerlei Form im Haus- und Gartenbereich zur Anwendung. Im Vergleich zum ebenfalls weit verbreiteten Polypropylen ist er etwas weniger belastbar, besticht dafür aber mit einer deutlich besseren Verarbeitung. Damit wird auch die Verarbeitung im DIY-Verfahren erleichtert, sodass die für die normalen Anwendungen allemal ausreichende Belastbarkeit um einen niedrigeren Preis und eine gute Handhabbarkeit ergänzt werden.
So klappt die DIY-Reparatur von PE-Rohren: ein kurzer Überblick
Wenn eine PE-Wasserleitung zu reparieren ist, bieten sich gleich mehrere Möglichkeiten zur Schadensbehebung an. Je nachdem, ob es um das Abdichten kleiner Leckagen oder größerer Schadensbilder geht, stehen einfache und schnelle oder aber umfassende Instandsetzungsmöglichkeiten zur Verfügung. Welche Methode jeweils geeignet ist, hängt stark von den individuellen Gegebenheiten ab. Es empfiehlt sich, im Zweifelsfall die sicherere Methode zu wählen, selbst wenn diese mit etwas mehr Aufwand verbunden ist. Führt eine zu niederschwellige Reparatur zu erneuten Undichtheiten, steigt der finale Aufwand durch Nacharbeiten meist nochmals deutlich an.
Undichter PE-Rohr Klemmverbinder? Mit der Dichtschnur klappt das Abdichten!
Die einfachste Form, Leckagen zu reparieren, ist das nachträgliche Abdichten von Verbindungsstellen oder Fittings. Hier liegt kein eigentlicher Schaden an Werkstücken vor. Meist ist lediglich die Verbindung selbst nicht richtig ausgeführt und lässt sich besonders einfach nacharbeiten. Bei den üblichen Klemmfittings reicht häufig das Nachziehen der Klemmung, um etwaige Lecks zu verschließen. Noch besser gelingt das, wenn die Verbindung gelöst und die Verbindungsstelle gereinigt wird. Nun kann die saubere Rohrleitung mit Dichtschnur umwickelt und wieder in die Muffe eingeführt werden. Sorgfältig und gleichmäßig angezogen, entsteht nun eine absolut dichte Verbindung. Wichtig ist nun, auf Zugbelastungen auf der Klemmverbindung zu achten. Die Dichtheit entsteht durch eine allseitig auf die Leitung wirkende Klemmung. Eine in Rohrachse wirkende Belastung wird damit aber nicht aufgenommen. Gleitet das Rohrende aus der Klemmung, entstehen Undichtheiten, sobald die Kontaktfläche zwischen Muffe und Leitung zu gering wird.
Kleber – die richtige Wahl beim Abdichten kleiner Leckagen
Ist tatsächlich einmal durch eine mechanische Belastung ein Schaden an der Leitung entstanden, lässt sich ein kleines Loch in PE-Rohr abdichten, indem man dieses mit einem geeigneten Klebstoff und einem Flicken verschließt. Um die Schadstelle zu reparieren, muss der Bereich um das Loch gereinigt und idealerweise angeraut werden. So haftet der Kleber besser und die Verbindung wird belastbarer. Nun wird ein geeigneter Klebstoff auf den Bereich gegeben und in vielen Fällen abgelüftet. Hier gilt es, die Angaben des Herstellers zu beachten. Das eigentliche Abdichten geschieht nun, indem ein Flicken, meist ein ebenfalls aus demselben Kunststoff bestehendes Teilstück, auf den mit Kleber behandelten Bereich aufgebracht und angedrückt wird. Auch hier sind die Herstellerangaben zum Klebstoff ausschlaggebend dafür, wie genau die Klebestelle behandelt werden muss und nach welcher Wartezeit eine Wiederinbetriebnahme möglich ist.
Schweißen – Hitze als Dichtmittel
Einen ähnlichen Weg wie das Kleben beschreitet das Verschweißen schadhafter Leitungen. Es ist möglich, ein PE-Rohr zu flicken, indem der thermisch reaktive Kunststoff vorsichtig erhitzt und verformt wird. Entweder lässt sich eine undichte Stelle abdichten, indem das Material des Rohres selbst erhitzt und über die Schadstelle geformt wird. Allerdings wird hier die Wandungsdicke geschwächt, da Material der Wandung selbst zur Reparatur eingesetzt wird. Noch zuverlässiger reparieren lässt sich die Leitung, indem zum Abdichten ein weiteres Stück Kunststoff gemeinsam mit der Leitung über den Schmelzpunkt erhitzt und verpresst wird. So entsteht eine Verbindung des Kunststoffes, die deutlich belastbarer ist als eine Verklebung. Durch das zusätzliche Material wird eine Schwächung der Wandung oft verhindert. Gewissenhaft ausgeführt, ist eine so ausgebesserte Schadstelle nur unwesentlich weniger widerstandsfähig als eine Originalleitung.
Dichtmanschetten – bei punktuellen Schäden einfach aufgesetzt
Nicht immer lässt sich ein PE-Rohr dicht bekommen, indem man verklebt oder verschweißt. Um ein größeres Loch in einem PE-Rohr zu reparieren, empfiehlt sich daher der Einsatz einer Dichtmanschette. Beim Reparieren wird nun eine Art Rohrsegment um die defekte Leitung gelegt und über eine Verschraubung oder eine andere Art der Klemmung fixiert. Das Abdichten geschieht durch das Anpressen der Manschette auf die eigentliche Leitung. Richtig eingesetzt, entsteht die Dichtwirkung ganz ohne zusätzliche Dichtschnur oder andere ergänzende Maßnahmen. Die Haltbarkeit liegt deutlich über der einer Verklebung, da die Manschette die Leitung umschließt und so allseitig Druck aufbaut. Eine chemische Verbindung durch Klebstoff entfällt. Selbst lange Risse lassen sich so zuverlässig abdichten. Wichtig ist die Wahl einer ausreichend großen Manschette, da diese in jede Richtung so weit über die Schadastelle hinaus reichen muss, dass eine hinreichend große Kontaktfläche für die erwünschte Dichtwirkung entsteht.
Der Austausch – mit Steckmuffen Teilstücke im PE-Rohr austauschen
Zuletzt verbleibt noch die Möglichkeit, schadhafte Stellen durch den Austausch eines kompletten Rohrsegments zu reparieren. Sind Schäden zu groß und reichen beispielsweise um einen großen Teil des Rohrdurchmessers, ist ein Abdichten oft nicht mehr möglich. Einfacher, schneller und sicherer ist nun das Entfernen des schadhaften Teils und der Einsatz eines neuen, unbeschädigten Leitungsstückes. Die Verbindung erfolgt über einfache Klemmmuffen, sodass die erneuerte Stelle in allen Belangen einer intakten Rohrleitung entspricht.
PE-Rohr abdichten leicht gemacht – So klappt das Abdichten von Schäden und Leckagen
Es ist möglich und mit einem überschaubaren Aufwand verbunden, defekte Leitungen rund um Haus und Garten zu reparieren. Meistens lässt sich ein Schaden problemlos abdichten. Ist das nicht mehr der Fall, kann der Austausch eines Leitungsteils Abhilfe verschaffen. In allen „normalen“ Fällen sind die Arbeiten aber gut selbst umsetzbar, sodass der aufwändige und vor allem teure Ruf nach einem Installateur verzichtbar erscheint.