« Die besten Tipps für den richtigen Zeitpunkt »
Im Herbst den Garten umgraben oder doch lieber bis zum Frühjahr warten? Viele Hobbygärtner sind unsicher, wann der richtige Moment gekommen ist, um den Spaten in die Hand zu nehmen. Ob und warum der richtige Zeitpunkt überhaupt eine Rolle spielt und welche Rolle die Bodenbeschaffenheit dabei spielt, stellen wir Ihnen in diesem Artikel genauer vor.
Warum sollte man überhaupt den Garten umgraben?
Muss man Beete wirklich umgraben? Da sind sich Gartenfreunde nicht immer einig. Denn häufiges Um- bzw. Aufgraben kann die natürliche Bodenstruktur zerstören und die Fruchtbarkeit des Bodens verringern. Gleichwohl bringt das Auflockern und Umschichten des Erdreichs auch zahlreiche Vorteile mit sich. Eine eindeutige Antwort gibt es also nicht, aber das Umgraben im Herbst und Frühjahr kann in vielen Fällen sinnvoll sein. Im Herbst hilft es, den Boden aufzulockern und schwere, lehmige Schichten aufzubrechen, damit der Frost im Winter die Erde weiter zerkleinern kann. Gleichzeitig wird Unkraut bekämpft, indem die Pflanzenreste nach unten gelangen und die Wurzeln an die Oberfläche kommen, wo sie absterben.
Im Frühjahr sorgt das Umgraben dafür, dass der Boden gut belüftet wird und die Feuchtigkeit besser gespeichert bleibt. Durch das Aufbrechen der Erdschichten wird die Kapillarwirkung unterbrochen, wodurch weniger Wasser aus tieferen Bodenschichten an die Oberfläche gezogen und dort verdunstet. So bleibt mehr Feuchtigkeit im Boden, was den Pflanzen zugutekommt und den Aufwand für die Gartenbewässerung reduziert. Außerdem ermöglicht das Umschichten, Nährstoffe und Dünger einzubringen, um die Bodenqualität zu verbessern. Diese Maßnahmen bereiten den Boden optimal auf die nächste Pflanzsaison vor. Außer im Herbst und Frühjahr wird der Garten normalerweise nicht umgegraben, da dies dann am sinnvollsten ist.
Wann gräbt man am besten um?
Obwohl eigentlich der Herbst als der klassische Zeitpunkt für die Grabarbeiten gilt, stellt sich doch zu Recht die Frage, ob Herbst oder Frühjahr der bessere Zeitpunkt ist. Auch für das Frühjahr sprechen ganz eigene Argumente, die sich nicht völlig von der Hand weisen lassen. Letztlich muss aber jeder Gärtner selbst entscheiden, ob Frühjahr oder Herbst besser in den Ablauf des individuellen Gartenjahres passt:
Gute Gründe für das Garten-Umgraben im Herbst
Viele Menschen halten das Um- bzw. Aufgraben der Gartenbeete im Herbst für unverzichtbar, und das aus gutem Grund. Beim Umgraben wird die Erde umgeschichtet, wodurch vorhandene oder neu gewachsene Pflanzen, Wild- und Unkräuter aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden. Das auf Sonnenlicht angewiesene Grün wird verdeckt, und die Wurzeln gelangen an die Oberfläche. Diese Pflanzen sterben bis zum Frühjahr ab und ihre Biomasse zersetzt sich, was als natürliche Düngung dient. Zudem sorgt der Frost im Winter dafür, dass die umgegrabenen Erdschollen bei Tauwetter zerfallen, wodurch der Boden aufgelockert und durchlässiger wird. So entstehen ideale Bedingungen für die Aussaat im nächsten Jahr.
Deshalb kann das Garten-Umgraben im Frühjahr sinnvoll sein
Mittlerweile ist aber auch bekannt, dass das Garten-Umgraben im Frühjahr ebenso seine Berechtigung hat. Wird die Erde bereits vor dem Winter umgegraben, werden die enthaltenen wertvollen Mikroorganismen nach oben gekehrt und ebenfalls dem Frost ausgesetzt. Große Teile davon können absterben. Die Arbeit im Frühjahr schont also die Bodenbiologie und sorgt dafür, dass Stoffwechselprozesse in der neuen Saison von Beginn an bestmöglich ablaufen können. Zudem besteht die Gefahr, dass die Arbeit im Herbst vor dem Winter Samen von Unkräutern erst nach oben befördert und dass diese dann genug Zeit für ein Keimen und Wachsen haben.
Den Garten umgraben und düngen im Herbst – der Klassiker unter den Herbstarbeiten
Da dieses Vorgehen nach wie vor die am meisten verbreitete Variante ist, betrachten Sie nun einmal genauer, worauf Sie achten müssen, wenn das Umgraben und Düngen im Herbst erfolgen soll:
Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen?
Das Garten-Umgraben in der Herbstzeit sollte zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem der Bewuchs bereits beseitigt, die frostanfälligen Komponenten der Rasen-Beregnung oder Tröpfchenbewässerung winterfest gemacht wurden und das allgemeine Leben im Erdreich weitgehend zum Erliegen gekommen ist. So fallen die Störungen geringstmöglich aus und der positive Nutzen überwiegt den Schaden deutlich. Idealerweise erfolgt die Arbeit daher erst kurz vor der ersten, tiefer in den Boden reichenden Frostphase. Es kann beispielsweise der erste Nachtfrost abgewartet und dann gearbeitet werden. Auch eine gewisse Bodenfeuchte sollte vorhanden sein, da die Schollen ansonsten direkt beim Wenden zerfallen und die gewünschte Exposition der Erde über den Winter nur noch bedingt zum Tragen kommt.
Welche Werkzeuge sind die „richtigen“?
Erde ist schwer. Vor allem dann, wenn sie feucht ist und in ganzen Erdschollen gelöst, angehoben und gewendet werden soll. Am besten funktioniert es mit einem soliden Spaten oder einer speziellen Grabgabel. Neben der nötigen robusten Bauweise verfügen diese Werkzeuge über einen ergonomisch vorteilhaften dicken Stiel und eine kompakte, kurze Bauweise. So kann eng am Körper gearbeitet werden und der das Gewicht verstärkende Hebel fällt minimal aus.
So gelingen die Arbeiten effektiv und schonend
Zuletzt kommt es auf die richtige Technik an, damit beim Um- und Aufgraben möglichst wenig Kraft aufgewendet werden muss. Ideal ist eine möglichst aufrechte Haltung. Beim Heben der Erde sollte aus den Knien und nicht aus dem Rücken heraus agiert werden. So kann die Wirbelsäule die Belastungen aufnehmen und eine einseitige Überbelastung der Bandscheiben wird verhindert. Die Arbeit sollte in überschaubare und zu bewältigende Abschnitte aufgeteilt und ausreichend Pausen versehen werden. Treten Schmerzen oder deutliche Überlastungsanzeichen auf, war der Arbeitsabschnitt bereits zu lang und sollte zukünftig kürzer gefasst werden. Gleichförmiges und langsames Arbeiten schont zudem die Kräfte und sorgt dafür, dass das Beet auch tatsächlich zu Ende umgegraben werden kann.
So gelingt das Garten-Umgraben im Herbst oder im Frühjahr zuverlässig, sicher und effizient
Das Garten-Umgraben ist eine anstrengende, aber oft unverzichtbare Tätigkeit. Ganz gleich, ob tatsächlich vor dem Winter oder erst im Frühjahr, die Arbeit kostet Zeit und Kraft. Mit dem passenden Material und der richtigen Technik können Sie Ihrem Garten Gutes tun, ohne sich selbst zu überlasten. Schließlich soll nicht nur die Ernte, sondern auch die Gartenarbeit vom Frühjahr bis zum Herbst jedes Jahr vor allen Dingen Spaß machen und Freude schenken.