PE-Rohre-richtig-verbinde
© Zayne C. -stock.adobe.com

PE-Rohre richtig verbinden

« Anleitung und praktische Tipps für Ihr Bewässerungssystem im Garten »

Ob Blumen, Gemüse oder Rasen – eine effiziente Bewässerung ist das A und O für Ihren Garten. Üblicherweise kommen als wasserführende Verlegerohre in der Gartenbewässerung PE-Rohre zum Einsatz. Sie sind robust, flexibel und einfach zu verarbeiten. Doch das Verbinden erfordert etwas Know-how. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie PE-Rohre schnell und sicher zusammenfügen.

Was sind PE-Rohre und wofür werden sie verwendet?

PE steht für Polyethylen, einen robusten, schlagfesten und dennoch leicht zu bearbeitenden Kunststoff. Dank dieser Eigenschaften sind PE-Rohre eine bevorzugte Wahl für Gartenbewässerungssysteme. Sie überzeugen durch ihre lange Lebensdauer und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen, wie sie bei der Gartenarbeit häufig auftreten. Ein weiterer Vorteil für den Einsatz im privaten Bereich ist ihre Flexibilität. PE-Rohre lassen sich einfach erweitern oder an veränderte Anforderungen anpassen, beispielsweise wenn der Garten umgestaltet oder die Bewässerung optimiert werden soll. Diese Anpassungen können im DIY-Verfahren leicht umgesetzt werden, was Verlege- und Druckrohre aus diesem Werkstoff besonders praktisch für Hobbygärtner macht.

16mm (25m) PE-Rohr PN4 für Tropfbewässerung

Wie lassen sich PE-Rohre verbinden?

Die Art und Weise, wie PE-Rohre verbunden werden, richtet sich nach den Anforderungen des geplanten Einsatzes. Neben einer stabilen mechanischen Belastbarkeit muss die Verbindungsstelle witterungsbeständig sein und Temperaturschwankungen sowie UV-Strahlung standhalten. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Dichtheit, um Wasserverluste – sei es kostbares Leitungswasser oder gesammeltes Regenwasser, etwa aus einem IBC-Container – zu vermeiden. Für PE-Rohre stehen bewährte Methoden zur Verfügung, die diesen Anforderungen gerecht werden. In den folgenden Absätzen erfahren Sie, welche Verfahren sich am besten für Ihre Anforderungen eignen und worauf Sie bei der Umsetzung achten sollten.

Gartenrohre-verbinden
© Natalia – stock.adobe.com

Die Klemmverbindung

Besonders einfach und damit selbst für Laien mit gewissem technischem Sachverstand ausführbar ist die Klemmverbindung. Hierbei lassen sich zwei Leitungsenden über eine Steckmuffe mit entsprechenden Fittings verbinden. Die Fixierung der Leitungssegmente über die Fittings erfolgt dabei mechanisch. Die Steckmuffe weist ein kurzes Rohrstück auf, das vom Innendurchmesser mit dem Außendurchmesser der eigentlichen Rohrleitung übereinstimmt. Diese Aufnahme ist so konstruiert, dass sie flexibel einsetzbar ist. Mit einem Außengewinde und einer Überwurfmutter kann der Durchmesser angepasst werden. Werden an beiden Seiten einer Muffe solche Fittings angebracht, entsteht eine praktische Klemmverbindung, die sich ideal zur Verlängerung von Leitungssystemen eignet.

T-Stück Lock-Quick Kupplung

Der Ablauf, um das Verbinden mittels Klemmverbindung herzustellen, ist einfach: Zunächst kürzen Sie die Teile, die verbunden werden sollen, auf die gewünschte Länge. Anschließend entgraten Sie die Enden mit einem Messer oder Schleifpapier, um das Einführen in den Verbinder zu erleichtern. Nach dem Einstecken ziehen Sie die Überwurfmutter vorsichtig fest. Dabei wird der Verbinder an das Leitungsende gedrückt, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung entsteht. Die Stabilität dieser Verbindung hängt vom Anzugsmoment der Klemmung ab, das eine hohe Haftreibung zwischen den Kunststoffteilen erzeugt.

Gartenschlauch-zurechtschneiden
© ungvar – stock.adobe.com

Die Schweißverbindung

Im Gegensatz zur Klemmverbindung basiert die Schweißverbindung nicht auf mechanischer Haftung, sondern auf der thermischen Verschmelzung der Kunststoffteile. Diese Methode nutzt die Eigenschaft von Polyethylen, bei Wärme formbar zu werden und schließlich zu schmelzen. Um eine Schweißverbindung herzustellen, werden die erhitzten Teile über ihren Schmelzpunkt gebracht und mit leichtem Druck zusammengefügt. So entsteht eine homogene Nahtstelle, die bei korrekter Ausführung genauso stabil wie ein durchgängiges Rohr ist. Auch im heimischen Garten lässt sich diese Methode zum Verbinden anwenden, sofern entsprechende Geräte vorhanden sind oder ausgeliehen werden können. Dazu werden sogenannte Schweißfittings verwendet. Diese werden auf die Rohrenden gesetzt und erhitzen die Stirnseiten des Kunststoffs. Sobald das Material geschmolzen ist, wird das Gerät entfernt, und die Rohrenden werden durch Druck miteinander verbunden. Der dabei entstehende Verbindungspunkt ist dauerhaft und kann nur mit zusätzlichem Werkzeug, wie einer Säge, wieder getrennt werden – ein deutlicher Unterschied zur lösbaren Klemmverbindung.

Schweißverbindung-von-PE-Rohren
© Roman_23203 – stock.adobe.com

Rohre mit Klebemuffen verbinden

Klebemuffen sind eine weniger verbreitete Methode, um PE-Rohren zu verbinden, da Polyethylen aufgrund seiner glatten und widerstandsfähigen Oberfläche schwer zu kleben ist. Mithilfe spezieller Kunststoffkleber und oft eines Haftvermittlers (Primers) lassen sich jedoch dauerhafte Verbindungen herstellen. Dabei werden die Rohrenden mit Kleber bestrichen, zusammengefügt und fixiert, bis die Verbindung aushärtet. Klebemuffen eignen sich vor allem für Anwendungen mit geringem Druck, wie Bewässerungsleitungen, und erfordern kein spezielles Werkzeug. Sie bieten eine dichte, dauerhafte Verbindung, sind jedoch nicht lösbar und weniger belastbar als andere Methoden, weshalb sie im Gartenbereich selten eingesetzt werden.

PVC-U Kugelhahn HDPE 2x Klebemuffe

Wie verbinden Sie Polyethylenrohre am besten?

Eine häufig gestellte Frage ist, wie man PE-Rohre richtig verbindet und welche Methode für das Verbinden die beste Wahl ist. Die Antwort darauf lautet oft: „Es kommt darauf an.“ Die Wahl der Verbindungsmethode hängt vor allem vom Zweck und den Anforderungen des Systems ab.

Steckverbindungen bieten eine einfache, schnelle und werkzeuglose Möglichkeit, PE-Rohre zu verbinden. Sie sind ideal für Bewässerungssysteme, die flexibel angepasst oder rückgebaut werden sollen. Diese Methode ist besonders praktisch für temporäre Installationen oder Systeme, bei denen Anpassungen häufig erforderlich sind.

Schweißverbindungen erfordern beim Verbinden mehr Aufwand, bieten jedoch eine dauerhafte und hochbelastbare Verbindung. Sie sind daher besonders für fest installierte Leitungsnetze geeignet, die langfristig sicher und stabil bleiben sollen.

PE-Verschraubungen aus Kunststoff (PP) KiWa zertifiziert

Klebemuffen ergänzen diese Methoden zum Verbinden als weitere Alternative. Sie ermöglichen ebenfalls das dauerhafte Verbinden, sind jedoch weniger belastbar als Schweißverbindungen und erfordern eine sorgfältige Vorbereitung der Rohrenden sowie den Einsatz spezieller Klebstoffe. Sie eignen sich vor allem für kleinere Anwendungen mit niedrigem Druck, sind jedoch im Gartenbereich weniger verbreitet als Steck- oder Schweißverbindungen.

Die Wahl der Methode hängt also von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Im privaten Umfeld können alle drei Varianten sinnvoll sein – je nach Situation und den gewünschten Eigenschaften des Leitungssystems.