No-Dig-Gartenbeet
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No-Dig-Methode

« Vorteile, Nachteile und eine einfache DIY-Anleitung zum Nachmachen »

Mühsames Umgraben im Garten war gestern! Mit der No-Dig-Methode gestalten Sie neue Pflanzflächen, ohne den Boden umzugraben. Ob Sie ein Blumenbeet anlegen oder ungenutzte Rasenflächen in fruchtbare Beete verwandeln möchten – diese Methode spart Zeit, Kraft und schont Ihren Rücken. Erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt ein No-Dig-Beet anlegen, welche Pflanzen sich dafür eignen und worauf Sie besonders achten sollten.

Was ist die No-Dig-Methode?

Die No-Dig-Methode ist eine einfache und ressourcenschonende Möglichkeit, ein Pflanzbeet anzulegen – ganz ohne mühsames Umgraben. Statt den Boden aufzulockern oder umzugraben, wird das Blumen- oder Gemüsebeet direkt auf der bestehenden Fläche aufgebaut. Ob auf einer alten Rasenfläche, einem bereits genutzten Gartenbeet oder ungenutztem Gelände – die Methode eignet sich für viele Gartenbereiche.

Dabei werden die Effekte, die sonst durch das Umgraben erzielt werden, durch geschichteten Substrataufbau erreicht. Das bedeutet weniger körperliche Arbeit und eine schnelle Umgestaltung des Gartens. Ein No-Dig-Beet ist vor allem ideal für zeitlich begrenzte Pflanzungen oder eine moderate Nutzung geeignet. Es bietet eine unkomplizierte Alternative, um mit überschaubarem Aufwand neue Anbauflächen zu schaffen.

Kartoffelbeet-No-Dig-Methode
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Was bringt die No-Dig-Methode im Garten?

Diese Methode bietet zahlreiche Vorteile, die sie besonders attraktiv für Hobbygärtner machen. Ohne aufwändiges Umgraben können Sie in kurzer Zeit neue Pflanzflächen anlegen. Gerade das Graben ist für viele eine anstrengende Aufgabe, die Gelenke und Muskulatur stark beansprucht – bei dieser Pflanzmethode entfällt dieser Schritt komplett. Ein weiterer Vorteil ist die vielseitige Nutzungsmöglichkeit. Mit der Methode lassen sich nicht nur bestehende Gartenbeete umgestalten, sondern auch bisher ungenutzte Flächen, wie alte Rasenflächen, schnell in produktive Pflanzbereiche verwandeln. So sparen Sie Zeit und Kraft und können dennoch kreative Ideen für Ihren Garten umsetzen.

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No-Dig-Beete: Wann die Methode nicht ideal ist

Die No-Dig-Methode hat auch ihre Grenzen, vor allem durch die flache Substratschicht. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Tomaten oder Karotten sowie Gewächse mit hohem Nährstoffbedarf, etwa Kürbis oder Kohl, finden hier oft nicht die idealen Bedingungen. Das Substrat reicht in solchen Fällen nicht aus, um die Pflanzen optimal zu versorgen.

Auch bei Gewächsen mit hohem Wasserbedarf zeigt sich eine Schwäche: Durch die geringe Dicke der Substratschicht ist die Wasserspeicherkapazität begrenzt, sodass häufiger gegossen werden muss. Dies kann den Pflegeaufwand erhöhen und die Vorteile der Methode relativieren. Die Pflanzmethode eignet sich daher besonders für einjährige, pflegeleichte Pflanzen wie Salate, Kräuter oder flachwurzelnde Blumen. Für langfristige Bepflanzungen oder anspruchsvolle Kulturen ist es wichtig, regelmäßig neues Substrat aufzutragen oder alternative Beetformen in Betracht zu ziehen.

Karotten-im-Garten
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Schritt für Schritt ein No-Dig-Beet anlegen

Mit dieser Pflanzmethode können Sie ganz ohne Umgraben ein funktionales und pflegeleichtes Garten- oder Gemüsebeet anlegen. Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung, die Ihnen zeigt, wie Sie vorgehen können:

Die passende Fläche vorbereiten

Fläche auswählen: Suchen Sie eine ebene und gut entwässerte Fläche aus. Bestehende Rasenflächen, alte Beete oder brachliegende Gartenbereiche eignen sich gut. Vermeiden Sie Kies-, Pflaster- oder Asphaltflächen, da diese das Wasser nicht ausreichend abführen können. Entfernen Sie größere Unkräuter, Steine oder abgestorbene Pflanzenreste. Diese könnten den Aufbau des Beets behindern oder im Substrat für Unebenheiten sorgen. Der Untergrund muss nicht vollkommen frei von Vegetation sein, da die Kartonschicht später als Unkrautsperre dient.

No-Dig-Beet
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Randbegrenzung festlegen

Warum eine Begrenzung? Sie sorgt dafür, dass das Substrat an Ort und Stelle bleibt und schützt das Beet vor Erosion durch Regen. Außerdem verleiht sie dem Beet eine ordentliche Optik. Nutzen Sie, was verfügbar ist – z. B. Holzbohlen, Bretter, Gabionen, recycelte Pflastersteine oder Weidengeflecht. Achten Sie darauf, dass die Begrenzung mindestens 20 cm hoch ist, um die Substratschicht gut zu halten. Legen Sie die Begrenzung locker aus. Eine feste Verankerung ist nicht notwendig, da das Beet nur minimalen Belastungen ausgesetzt ist.

Karton als Unkrautsperre auslegen

Verwenden Sie dicke, unbehandelte Kartons ohne Aufdrucke, Klebebänder oder Kunststoffbeschichtungen. Diese zersetzen sich mit der Zeit und verhindern das Durchwachsen von Unkraut. Alternativ können mehrere Lagen Zeitungspapier verwendet werden. Decken Sie die gesamte Beetfläche vollständig ab, wobei sich die Kartonstücke leicht überlappen sollten, um Lücken zu vermeiden. Fixieren Sie die Ränder unter der Begrenzung, um ein Verrutschen zu verhindern. Achten Sie darauf, dass der Karton den Boden gut abdeckt und keine Pflanzenreste oder Löcher frei bleiben.

Karton-als-Beetunterlage
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Substratschicht auftragen

Verwenden Sie nährstoffreiche Materialien wie Kompost, Gartenerde oder eine Mischung aus beiden. Für Kräuter oder andere Pflanzen mit speziellen Ansprüchen können Sie Sand, Rindenhumus oder andere Zusätze einarbeiten. Tragen Sie das Substrat gleichmäßig auf, bis es eine Dicke von etwa 20–25 cm erreicht. Diese Tiefe bietet genügend Platz für die Wurzeln und sorgt für eine gute Durchlüftung. Vermeiden Sie es, das Substrat zu verdichten. Lockere Schichten fördern die Durchlässigkeit und verhindern Staunässe.

Bepflanzung und Pflege

Wählen Sie flachwurzelnde Pflanzen oder Kulturen mit moderatem Nährstoffbedarf wie Salate, Kräuter, Radieschen oder Zierpflanzen. Achten Sie darauf, die Pflanzen je nach Wuchshöhe oder Lichtbedarf anzuordnen. Decken Sie das Beet nach der Pflanzung mit einer dünnen Schicht Mulch ab, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu hemmen. Geeignet sind Grasschnitt, Rindenmulch oder Stroh. Beobachten Sie die Substratschicht. Da sie sich mit der Zeit absetzt, sollten Sie regelmäßig neues Substrat hinzufügen, um die optimale Schichtdicke zu erhalten.

No-dig Methode
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Die Bewässerung – Kernelement der No-Dig-Methode

Eine zuverlässige Gartenbewässerung ist entscheidend für den Erfolg eines No-Dig-Beets, da die flache Substratschicht weniger Wasser speichert und schneller austrocknet. Besonders effektiv ist dabei die Tröpfchenbewässerung, bei der das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgegeben wird. Dies spart nicht nur Wasser, sondern versorgt die Pflanzen gezielt und gleichmäßig, ohne umliegende Flächen unnötig zu befeuchten. Automatische Systeme mit Tropfschläuchen und Bewässerungscomputern reduzieren den Aufwand zusätzlich, da die Wasserversorgung zu festen Zeiten erfolgen kann.

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Im Vergleich zu Regnern oder manuellem Gießen ist die Tröpfchenbewässerung auch schonender, da Blätter und Blüten trocken bleiben und so weniger anfällig für Pilzkrankheiten sind. Für eine nachhaltige Bewässerung empfiehlt sich zudem die Nutzung von Regenwasser, beispielsweise aus einem IBC-Container. Eine Mulchschicht auf dem Substrat kann helfen, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten, sodass die Bewässerungsfrequenz reduziert wird. Mit diesen Maßnahmen bleibt Ihr No-Dig-Beet gesund und pflegeleicht, während Ihre Pflanzen optimal versorgt werden.

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Im Handumdrehen ein eigenes No-Dig-Beet anlegen

Die No-Dig-Methode ist eine einfache und effektive Möglichkeit, Ihren Garten mit minimalem Aufwand zu erweitern. Ohne mühsames Umgraben schaffen Sie fruchtbare Pflanzflächen, die sich ideal für flachwurzelnde Zier- und Nutzpflanzen eignen. Mit einer sorgfältigen Planung, der richtigen Substratschicht und einer angepassten Bewässerung erzielen Sie schnelle Erfolge und schonen gleichzeitig Ihre Kräfte. Probieren Sie es doch einfach mal aus!