« IBC Tanks als Filteranlage »
Ein Teich im Garten ist eine feine Sache. Damit man möglichst lange seine Freude daran hat, ist ein Teichfilter zur Wasserreinigung allerdings unabdingbar. Doch solch ein Filter lässt sich aus mehreren Rebottled IBC Containern relativ einfach selbst bauen. Wie genau das funktioniert und worauf Sie achten müssen, erfahren Sie hier.
Filter unbedingt nötig?
Ein Teich bedeutet in der Regel stehendes Wasser. Die fehlende Umwälzung und der nicht vorhandene Durchfluss führen dazu, dass das Wasser im Teich nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Die Folgen können beispielsweise sein, dass es sich eintrübt, sich vermehrt unerwünschte Algen bilden oder im schlimmsten Fall ganz umkippt. Also ein Milieu entsteht, in dem zu wenig Sauerstoff für Lebewesen ist.
Vor allem wenn in dem Teich Fische gehalten werden, kann das schnell zur Katastrophe führen. Eine Teichpumpe in Kombination mit einem effektiven Teichfilter löst dieses Problem zuverlässig und dauerhaft. Das Problem dabei: Die Filteranlage muss relativ groß dimensioniert sein. Fertige Komplettlösungen sind schwer zu bekommen und verhältnismäßig teuer.
Die Alternative dazu ist es, sich einen Teichfilter selbst zu bauen. Das spart nicht nur erheblich Geld, sondern macht je nach Teichgröße auch ganz individuelle Konzepte möglich.
Die wichtigsten Elemente für einen Teichfilter im Eigenbau sind neue IBC Wassertanks oder Container, die durch Rebottle erneuert wurden. Das Prinzip dahinter orientiert sich am klassischen Durchlauffilter. Wie genau man einen IBC Teichfilter baut, erklären wir hier Schritt für Schritt. Falls Sie einen Filter speziell für Ihren Koiteich selber bauen möchten, dann lesen Sie diesen Artikel: Filter für den Koiteich selber bauen.
IBC Container und Zubehör
Zugegeben, ein gewisser Aufwand ist nötig, um einen Teichfilter zu bauen. Man benötigt dafür je nach Teichgröße mindestens zwei IBCs, die jeweils ein Fassungsvermögen von 1000 Litern haben sollten. Idealerweise sollten sie aus schwarzem Polyethylen gefertigt sein, damit keine Sonnenstrahlen durchdringen können. Wenn keine schwarzen IBCs zu bekommen sind, empfiehlt sich ein schwarzer Anstrich mit einer wetterfesten Kunststofffarbe.
Neben den Containern braucht es noch Filtermaterial und ein Schlauchsystem. Beides kauft man am besten in einem Komplettset. Der Fachhandel bietet solche Sets für unterschiedliche Größen bzw. mehrere Wassertanks an. Als Faustregel gilt übrigens, dass ein Fisch- oder Gartenteich mit einem Fassungsvermögen von bis zu 150000 Litern mindestens zwei Tanks und einer mit einer Volumen von bis zu 300000 Litern mindestens drei Tanks benötigt.
Da die Filtrierung bzw. Reinigung des Wassers in Stufen erfolgt, wird sie umso effektiver, je mehr Stufen (Container) eingebaut sind. Schlussendlich wird auch noch eine Pumpe benötigt, die das Wasser aus dem zum Filtersystem pumpt. Der Rücklauf erfolgt dann meist mittels Wasserdruck und Schwerkraft.
Einen Teichfilter selbst bauen – so geht’s
Als erstes müssen die IBC Container oben aufgeschnitten werden, damit man problemlos in das Innere gelangen kann. Dafür verwendet man am besten eine elektrische Stichsäge. Man schneidet einen etwa zehn Zentimeter hohen Deckel ab, der später wieder zum Einsatz kommt. Dabei empfiehlt es sich ein Sägeblatt für Kunststoffe oder für Metalle zu verwenden, um einen möglichst sorgfältigen Schnitt hinzubekommen. Eventuell muss die Schnittfläche anschließend noch sauber nachgeschliffen werden.
Als nächstes werden die sogenannten Überläufe des ersten Containers ausgeschnitten. Sie sollten ziemlich weit oben in einer geraden Reihe angesetzt werden, um möglichst viel Tankvolumen nutzen zu können.
In der Regel bohrt man dafür mit einem Bohrkronenaufsatz auf der Bohrmaschine vier Löcher mit einem Durchmesser von jeweils 50 Millimetern. Diese werden anschließend sauber entgratet. Ist dies geschehen, können die dafür vorgesehenen und im Set enthaltenen Abflüsse eingeschraubt werden. Die Abflüsse dienen auch als Verbindungselemente. Auf sie werden nämlich Spiralschläuche aufgesetzt, die die einzelnen Wassertanks tatsächlich miteinander verbinden. Tipp: Wenn Sie die Schläuche vor dem Einschrauben aufsetzen, funktioniert es deutlich einfacher.
Die ersten Arbeiten für unseren Filter im Eigenbau wären damit erledigt. Jetzt muss in Container eins nur noch das Filtermaterial eingesetzt werden. Für die erste Kammer besteht das grundsätzlich aus sogenannten Filterbürsten, die an Metallstreben aufgehängt werden. Circa 80 dieser Bürsten sind nötig. Sie sind ebenfalls inklusive Streben in den Komplettsets enthalten. Jeder Bürstenstrang verfügt über eine Öse, an der er sich problemlos aufhängen lässt. Die Metallstreben werden mit Kabelbindern oben am Gitter des IBC Containers befestigt. Hat man dies erledigt, sollte man diese erste Kammer bereits in ihre endgültige Position am Gartenteich bringen.
Der erste Container muss dabei etwas höher stehen, als der zweite. Es gilt das Stufenprinzip. Am besten orientiert man sich daran, dass die Spiralschläuche ohne Probleme in den zweiten Tank ragen können. Sie sollten dabei bis zum Boden reichen.
Die zweite Kammer bauen
Auch der zweite Container benötigt vier 50-Millimeter-Bohrungen, die später als Überlauf dienen. Die arbeiten dazu gehen analog der Arbeiten am ersten IBC vonstatten. Die vier abgehenden Schläuche sollen allerdings in einem Kunststoffrohr münden, das als Ablauf in den Teich dient. Dieses Rohr steckt man aus vier Y-Rohrstücken zusammen.
Jede abgehende y-Öffnung fasst ein Schlauchende, das mit einem Kabelbinder daran befestigt wird. Als Filtermaterial für die zweite Kammer dienen rund 600 Liter an Filterwürfeln, die in mehreren Filterbeuteln gefüllt und in den Tank gestellt werden.
Abgedeckt werden sie schließlich mit drei Lagen Filtermatten. Die Abdeckung sollte dabei unbedingt durchgängig und komplett sein.
Teichfilter bauen: Das System zum Laufen bringen
Ein Durchlauffilter für den Fisch- oder Gartenteich stellt ein relativ einfaches System dar. Es funktioniert in etwa so: Eine Teichpumpe pumpt das Wasser aus dem Teich in den ersten IBC. Dort erfolgt eine erste, grobe Reinigung. Ist ein Tank voll, fließt das Wasser nach dem Überlaufprinzip in den nächsten, wo eine Nachreinigung stattfindet. Von dort geht es dann ebenfalls nach dem Überlaufprinzip zurück in den Teich.
Einen Teichfilter selbst zu bauen bedeutet, dass ein nicht laufendes System von Ihnen selbst einfach überprüft werden kann. Sie haben es selbst gebaut und können es auch überprüfen. Wichtig ist bei der Inbetriebnahme vor allem die Anordnung der einzelnen Container in Stufen. Und was mit zwei Containern bzw. Kammern funktioniert, klappt selbstverständlich auch mit dreien, vieren, fünfen.