Ans Brauchwasser, das vor allem zur Bewässerung des Gartens dient, werden in der Regel geringere Anforderungen in Sachen Sauberkeit und Hygiene gestellt. Dennoch tut man gut daran, es zu filtern. Dabei geht es vor allem darum, grobe Verunreinigungen zu entfernen, um ein vorhandenes Bewässerungssystem zu schützen. Welche Filtermethoden es gibt, wie sie funktionieren und wie effektiv sie sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Rechtliche Vorgaben zu Trink- und Brauchwasser
Das Wasser, das in Deutschland aus dem Wasserhahn in der Küche oder im Bad kommt, muss Trinkwasserqualität haben. Konkret bedeutet das: Es handelt sich um ein sehr reines Wasser, das dem Körper keinen Schaden zufügt – egal, ob es nun getrunken wird oder man sich damit wäscht. Trinkwasser ist im Übrigen das meist kontrollierte und am besten überwachte Lebensmittel überhaupt. Davon muss das sogenannte Brauchwasser unterschieden werden. Es wird in erster Linie für die Toilettenspülung, für die Gartenbewässerung und für den Einsatz in Maschinen verwendet. Zwar muss auch dieses Wasser gewisse hygienische Mindestanforderungen erfüllen, jedoch liegen die weit unter denen von Trinkwasser. Brauch- bzw. Betriebswasser, das aus einem eigenen Brunnen im Garten gefördert wird, enthält häufig Sand und sehr feine Gesteinsreste. Sammelt man Regenwasser für die Gartenbewässerung, wird das Nass häufig durch Eintragungen aus der Dachrinne verunreinigt – zum Beispiel durch Blätter oder tote Insekten. Sowohl Sand als auch Blätter können ein Bewässerungssystem massiv schädigen. Ganz abgesehen davon, dass sie auch zu einer Minderung der Wasserqualität führen können. Deshalb macht es Sinn, diesen Wassertyp mittels eines Filters zu reinigen.
Was genau ist eigentlich ein Filter für Brauchwasser?
Ein derartiger Filter ist ganz allgemein ein Wasserfilter auf mechanischer Basis. Allerdings lassen sich mit ihm keine Mikroorganismen herausfiltern. Er ist lediglich in der Lage, Brauchwasser von groben Verunreinigungen wie Sand oder organischem Abfall zu befreien. Dazu nutz er ein sehr feinmaschiges Sieb, dass diese Bestandteile zurückhält. Dieses Sieb wiederum befindet sich in einem geschlossenen Gehäuse, das über mindestens zwei, im besten Fall sogar über drei Zugänge von außen verfügt. Über den ersten Zugang wird das Brauchwasser in das Gehäuse geleitet. Der darin enthaltene Filter säubert es, anschließend kann es das Gehäuse durch den zweiten Zugang wieder verlassen. Ein dritter Anschluss ermöglicht es, dass das komplette Gehäuse von außen gespült werden kann. Diese Spülung ist nötig, um den Filtereinsatz in regelmäßigen Abständen zu reinigen. Darüber hinaus muss er auch von Zeit zu Zeit entnommen werden, um ihn gründlich zu säubern. Wichtig ist dabei, dass die feinen Zwischenräume des Netzes nicht verstopfen. Auch wenn das Maschennetz des Filtereinsatzes aus Edelstahl gefertigt und damit relativ unempfindlich ist, bedarf es dennoch einer gewissen Pflege. Und nach einer gewissen Zeit ist es auch vonnöten, diese Kartusche, wie der Filtereinsatz auch genannt wird, komplett durch eine neue zu ersetzen.
Wasser filtern konkret: Wo und wie wird der Brauchwasserfilter angewandt
Natürlich stellt sich die Frage, wo dieser Wasserfilter am besten verbaut werden soll. Die Antwort darauf hängt vor allem von der konkreten Verwendung ab. Wer Regenwasser sammeln möchte, sollte den Brauchwasserfilter an einer Stelle installieren, an der die Filterung vorgenommen werden kann, bevor das Regenwasser in die Regentonne oder den Intermediate Bulk Container (IBC) gelangt. Auf diese Weise kann es auch zu keinem bzw. zu einem erheblich geringeren Eintrag von Verschmutzungen in den Sammelbehälter kommen. Idealerweise nutzt man hierfür allerdings sowie so einen Regendieb mit integriertem Filter. Schmutz, der von der Dachrinne über das Fallrohr ins Regenwasser gelangt ist, lässt sich so von vorneherein rausfiltern. Und was erst gar nicht in den Tank oder das Fass gelangt, kann den Inhalt auch nicht verschmutzen. Ein anderer Anwendungsbereich ist die Wasserförderung aus einem Brunnen im Garten. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit nämlich ausgesprochen groß, dass Sand und Lehmteilchen mit an die Oberfläche befördert werden. Folglich sollte der Brauchwasserfilter zwischen dem Ansaugrohr bzw. -schlauch und der Pumpe platziert werden. Vorteil: Auf diese Weise wird die Mechanik der Pumpe vor Beschädigungen geschützt.
Das Wasser für die Gartenbewässerung macht aber auch ganz grundsätzlich Sinn, wenn man im Garten ein eigenes Bewässerungssystem nutzt. Bei einer Tropfbewässerung hat man es beispielsweise mit sehr dünnen Schläuchen und nicht selten auch mit sehr feinen Düsen zu tun. Beides kann durch Verunreinigungen leicht verstopfen. Die automatische Bewässerung, für die das System eigentlich gedacht ist, funktioniert dann nicht mehr. Mit dem passenden Wasserfilter, der zwischen der Wasserquelle und dem ersten Element des Systems verbaut werden sollte, kann dieses Problem erst gar nicht auftreten. Das System im Garten wird folglich auch bei längerer Abwesenheit zuverlässig arbeiten.
Wie schließt man einen Brauchwasserfilter an?
Damit das mit dem Filtern auch wirklich klappt, muss der Brauchwasserfilter nicht nur an der richtigen Stelle sitzen, sondern auch richtig verbaut worden sein. Das Anschließen ist dabei kein großes Ding, sondern geht relativ leicht und schnell. In der überwiegenden Zahl der Fälle wird die Filtervorrichtung für die Gartenbewässerung zwischen zwei Schlauchenden montiert. Die Befestigung erfolgt dabei meistens durch Stecken und Fixierung mittels Schlauchklemmen. Dabei gilt es zu beachten, dass es zwei unterschiedliche Anschlussstücke gibt – nämlich eins für die Einleitung von Brauchwasser und eins für die Ausleitung. Diese beiden Anschlüsse sollten auf gar keinen Fall verwechselt werden, da sonst die Filterfunktion nicht gegeben ist.
Was es sonst noch über Filter für Brauchwasser zu wissen gilt
Wie bereits angedeutet findet durch derartige Filterkonstruktionen lediglich eine mechanische Reinigung des Wassers statt. Bakterien und andere Mikroorganismen werden davon nicht erfasst. Auch die Sporen von Algen lassen sich auf diese Weise nicht komplett entfernen. Es handelt sich lediglich um eine Grobreinigung des Wassers. Der Erhalt der Wasserqualität muss demnach auf andere Weise bewerkstelligt werden. Dazu gehört etwa die gründliche Reinigung von Tank oder Fass vor der Befüllung. Auch die Beigabe von Produkten, die Chlor und Silberionen enthalten ist ein ausgesprochen guter und wirkungsvoller Tipp. Schlussendlich hilft es auch, insbesondere transparente Tanks wie IBCs vor Licht- bzw. Sonneneinstrahlung zu schützen. Für jeden IBC gibt es dafür passgenau Abdeckhauben, unter denen der komplette Container verschwindet. Sie sorgen gleichzeitig dafür, dass sich das Wasser in der Tankblase weniger stark erwärmt. Vorteil all dieser Maßnahmen: Das Wasser bleibt länger frisch, ohne es noch einmal gesondert zu reinigen. Auf die oben beschriebene Weise Wasser zu filtern ist ein wichtiger Beitrag, reicht alleine aber leider meistens nicht aus.
Filter für Brauchwasser: Kostengünstig und sehr effektiv
Wer Brauchwasser im Garten nutzen möchte, sollte auf einen passenden Wasserfilter nicht verzichten. Brauchwasserfilter kosten nicht viel, sind aber sehr effektiv, wenn es um die Reinigung von Wasser geht. Die Investition lohnt sich definitiv, da Pumpen und Bewässerungssystem vor Beschädigungen geschützt werden. Auch die Folgekosten halten sich in Grenzen. Ab und an muss lediglich der Filtereinsatz gewechselt werden. Bei intensiver Nutzung für die Gartenbewässerung braucht es mitunter auch noch die eine der andere neue Dichtung.