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IBC mit Gefahrgut

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Produktionsabläufe werden komplexer und Produkte in zunehmendem Maße aus mehr und aufwändigeren Rohstoffen erzeugt. Je nach Branche kommen dabei verstärkt chemische Erzeugnisse zum Einsatz, die den Erzeugnissen bestimmte Eigenschaften verleihen oder aber vorhandene Produkteigenschaften beeinflussen sollen. Leider bringen diese Stoffe auch unerwünschte Nebeneffekte mit und werden daher als Gefahrgut klassifiziert. Doch mit dem richtigen Behälter gelingt auch mit ihnen ein sicherer Umgang. 

Gefahrgut: Warum manche Stoffe so gefährlich sind 

Zunächst sei die Frage gestattet, was genau denn eigentlich Gefahrgut ist. Welche Stoffe werden als besonders gefährlich eingestuft? Hinsichtlich ihrer Eigenschaften lässt sich allgemein feststellen, dass dieses Gefahrgut auf unterschiedliche Art und Weise eine Bedrohung für den Menschen oder die Umwelt bedeuten. Das bedeutet aber nicht, dass jeder schädliche Stoff auch zu den Gefahrgütern zählt.

Stattdessen legt der Gesetzgeber Schwellenwerte fest, bei deren Überschreitung von einem besonders hohen Gefährdungspotential auszugehen ist, so dass tatsächlich von Gefahrgütern gesprochen wird.

Welcher Art die schädliche Wirkung für Mensch und Umwelt ist, lässt sich in unterschiedliche Kategorien unterteilen: 

Brand- und Explosionsgefahr 

Mitunter am häufigsten dürften brand- und explosionsgefährdete Stoffe Gefahrgut sein. Diese neigen dazu, sich bereits bei geringen oder sogar ganz ohne externe Energiezufuhren selbst zu entzünden. Je nach Beschaffenheit kann es zum normalen Brand kommen, oder aber eine explosive Atmosphäre entstehen. Je nach Stoff kann der Umgang mit dem Thema Brand- und Explosionsgefahr sehr unterschiedlich ausfallen. Ausschlaggebend ist dabei, wann und unter welchen Umständen das Gefahrgut sein Gefahrenpotential entfalten. Allgemein leicht entzündliche Stoffe müssen etwa mit oberster Priorität von jeglicher Zündquelle vom Funken über statische Aufladungen bis hin zu Wärmequellen separiert werden. Ist dagegen bei Luft- oder Feuchtezufuhr eine Selbstentzündung zu befürchten, müssen diese Katalysatoren konsequent über dichte Lager- und Transportbehälter ferngehalten werden. Dasselbe gilt weiterhin bei kritischen Stoffgemischen, bei denen vor allem die Verhinderung einer Durchmischung einen effektiven Schutz darstellt.  

Container mit Explosionsgefahr-Symbol - Gefahrgut
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Gesundheitsgefahren 

Gesundheitsgefahren stellen eine sehr breite, stark differenzierte Gruppe an Stoffeigenschaften dar. Ganz allgemein gesprochen geht es hierbei um alle Beeinträchtigungen des menschlichen Wohlbefindens. Die Beeinträchtigungen können von direkten Schädigungen, beispielsweise durch Verätzungen, Verbrennungen und anderen Irritationen über Übelkeit, Erbrechen etc. bis hin zu erst langwierigen Auswirkungen, etwa durch krebserregende oder andere krankheitsfördernde Stoffe reichen. Je nach Wirkweise gilt es allgemein gesprochen, den Kontakt von Stoff und Mensch zu verhindern. Das kann entweder durch die Vermeidung von direktem Hautkontakt oder durch die Verhinderung einer Partikelverbreitung über die Luft geschehen. In aller Regel ist die Maßnahme der Wahl aber eine dichte Abschottung in geschlossenen, luftundurchlässigen Behältern, speziell für Gefahrgut. 

Gifte 

Zuletzt stellen Stoffe mit giftigen Eigenschaften eine breit gestreute Stoffgruppe dar. Giftige Eigenschaften können sowohl auf Menschen als auch auf Tiere oder Pflanzen wirken und führen bereits in geringen Konzentrationen und innerhalb kurzer Zeit zum Tod. Die Grenze zwischen gesundheitsgefährdenden und giftigen Stoffen ist dabei sicherlich als fließend anzusehen. Die Schutzmaßnahmen bei Transport, Lagerung und allgemeinem Umgang mit giftigen Stoffen gleicht denen der gesundheitsgefährdenden Stoffe. Allerdings liegen die Anforderungen an Dichtheit etc. hier nochmals höher, da die Schwellenwerte einer zulässigen Freisetzung von Gefahrgut dieser Art dementsprechend geringer sind 

Mann mit Gummihandschuhen nähert sich IBC Container - Gefahrgut
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Worauf kommt es bei Lagerung und Transport dieser Stoffe an? 

Nun ist bekannt, dass Gefahrgut in Abhängigkeit von seiner Beschaffenheit und der von ihm ausgehenden Gefährdung einer besonderen Aufmerksamkeit bei Lagerung und Transport bedarf. Das stellt an die eingesetzten Behälter Anforderungen, die nur speziell auf die Verwendung mit Gefahrgut ausgerichtete Tanks sicher und zuverlässig erfüllen: 

Dichtheit 

Die Dichtheit eines Tanks ist geradezu die Grundvoraussetzung für jeglichen Umgang mit Gefahrstoffen. Denn ist sie nicht gegeben, können Partikel unerwünscht und eventuell sogar unerkannt ins Freie gelangen und dort entweder unerwünschte Reaktionen hervorrufen oder sogar direkt ihre schädliche Wirkung entfalten. Die Dichtheit muss in allen Bauteilen vom eigentlichen Behälter über die Öffnungen zum Befüllen und Entleeren bis hin zu möglichen Überdruckventilen und sonstigen Sonderbauteilen gegeben sein. Je nach Verwendung kann sich die Anforderung an die Dichtheit auf Feststoffe, Flüssigkeiten oder auch jeglichen Gasaustausch beziehen.

Mann versiegelt Gefahrgut-Container
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 Beständigkeit 

Die gestellten Anforderungen an die Dichtheit müssen nicht nur kurzfristig erfüllt werden, sondern sollten idealerweise ohne zeitliche Begrenzung gegeben sein. Daher kommt der Beständigkeit der Behälter eine große Bedeutung zu. Sie dürfen weder durch UV-Licht, Wettereinflüsse und sonstige äußere Aspekte, noch durch die gelagerten Gefahrstoffe in ihrer Beschaffenheit verändert oder gar reduziert werden. 

Reinigung und Wiederverwendbarkeit 

Zuletzt sollen Tanks natürlich nicht nur einmal und im Idealfall auch nicht ausschließlich für einen spezifischen Stoff verwendet werden können. Daher sollten sie mit akzeptablem Aufwand vollständig zu reinigen sein, um eine Wiederverwendbarkeit zu gewährleisten. Denn neben technischen Aspekten zählt die ökonomische Komponente von Lagerbehältern für Gefahrstoffe definitiv mit in die Gesamtbetrachtung hinein. 

IBCs  ein sinnvolles und zweckmäßiges Mittel der Wahl 

Doch welcher Behältertyp ist nun geeignet, um Gefahrgut zu lagern oder zu transportieren? Ein IBC (Intermediate Bulk Container), erfüllt die Anforderungen bereits ohne spezielle Ausstattung für Gefahrstoffe in vielerlei Hinsicht mit Bravour. Speziell ausgerüstete Tanks erhalten außerdem eine Gefahrgutzulassung und dürfen auch aus rechtlicher Sicht für die Verwendung mit Gefahrstoffen eingesetzt werden. Durch den standardisierten Aufbau und die hohe Stabilität und Dauerhaftigkeit eignen sich IBCs daher ideal, um Speditionen, Unternehmen und anderen Personen und Einrichtungen den Umgang mit Gefahrgütern erheblich zu erleichtern. Ausgestattet mit einem ADR-Schein sind Fahrer mit üblichen Flurförderfahrzeugen in der Lage, abgepackte und transportfähige Stoffe in diesem Containertypus ohne Gefahr umzuschlagen und zu transportieren. 

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IBCs EX-geschützt – Der Standardbehälter mit Brandschutz 

Ist ein IBC EX-geschützt eignet er sich nicht nur für alle sonstigen Gefahrgüter, sondern auch für in besonderem Maße brand- oder explosionsgefährliche Stoffe und Stoffgemische. Vor allem das Thema des Potentialausgleichs, aber auch die Vermeidung von Funkenflug durch Einsatz von Werkzeugen, Zubehörteilen oder anderen Hilfsmitteln steht bei derart ausgerüsteten Behältnissen im Vordergrund. 

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Zubehör mit Explosionsschutz  sinnvoll ergänzt und kombiniert 

Ein weiteres Augenmerk, das IBC-Container in besonderem Maße für die Gefahrgutlagerung geeignet erscheinen lässt, ist das explosionsgeschützt ausgerüstete Zubehör. Es ist einerseits perfekt auf den Umgang mit den Containern abgestimmt und weist eine vollständige Kompatibilität zu allen Anschlüssen auf. Andererseits weist es auch funkenvermeidende Merkmale auf, so dass selbst die kritischen Umschlagvorgänge ohne erhöhte Gefahr einer Entzündung oder Explosion von statten gehen können.