« Wann ist er besser geeignet als der Kugelhahn »
Ein Tank lässt sich nur dann sinnvoll einsetzen, wenn die Möglichkeit besteht, ihn zu befüllen und zu entleeren. Intermediate Bulk Container verfügen daher über eine großzügig bemessene Öffnung an der Oberseite. Natürlich lässt sich hier zwar wunderbar flüssiges oder rieselfähiges Lagergut einbringen, die Entnahme wird dagegen recht umständlich und aufwändig. Daher wird das Konzept um einen Auslaufhahn an unterster Stelle ergänzt. Welche technische Umsetzung dafür sinnvoll und zweckmäßig ist, hängt stark von der geplanten Nutzung des Behälters ab.
IBCs – vielseitig, praktisch, belastbar
Bereits in der allgemeinen Betrachtung überzeugt der IBC Container in vielerlei Hinsicht. Mit einer belastbaren und genormten Tankblase aus Kunststoff eignet er sich für die vielseitige Verwendung vom Wassertank bis hin zur Gefahrgutlagerung. Gut geschützt über einen soliden Metallrahmen auf einer standardisierten Palette lässt sich das Gebinde mit allen gängigen Flurförderfahrzeugen bewegen und darüber hinaus sogar stapeln. Ergänzt um vielseitiges Zubehör gelingt die Adaption auf den jeweiligen Verwendungszweck so umfassend, dass keinerlei Kompromisse für die Lagerung und den Transport der vorhandenen flüssigen oder auch rieselfähigen Güter in Kauf genommen werden müssen. Neben sonstigen IBC-Verschlüssen, –Anbindungen, –Abdeckungen etc. zählt zu diesem angepassten Zubehör vor allem das Thema der Entleerung – sprich der Ablaufhähne.
Gängige Verschlüsse für den Industrietank
Am weitesten verbreitet sind in Bezug auf die genormten Industriegebinde zwei Typen an Ablass- bzw. Absperrhähnen: IBC-Container mit Klappenhahn oder Kugelverschluss. Je nach Bedarf können diese beiden Typen in sich nochmals hohe Unterschiede in Materialität, Dimension und Verarbeitung aufweisen. So reicht die Bandbreite der Materialien etwa von Kunststoff für den günstigen Klappenhahn am Bewässerungstank bis hin zu Edelstahl- und Messinglegierungen für anspruchsvolle technische Beanspruchungen. Rein aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktionsweise und der damit verbundenen Eigenheiten haben sich die beiden Hahn-Typen ihre ganz eigenen Verwendungsbereiche geschaffen:
Der Klappenhahn
Die einfachste Konstruktion eines regulierbaren Tankverschlusses ist der Klappenhahn. Bekannt ist er beispielsweise von der einfachen Verwendung als Ablasshahn wassergefüllter Tankblasen, sowie für andere „unkritische“ Verwendungen. Seine Funktion basiert auf einer einfachen runden Scheibe, die in geschlossenem Zustand quer im Leitungsquerschnitt als Verschluss dient. Eine außermittig positionierte Achse wird über einen außenliegenden Hebel gedreht und nimmt die Klappe mit. Um 90 Grad gedreht ist die maximale Öffnung erreicht, bei der der Leitungsquerschnitt abzüglich der Schmalseite der Klappe und der Drehachse als Durchfluss zur Verfügung steht.
Der Kugelhahn
Ein Kugelhahn weist von Grund her aufwändigere Konstruktion auf als die bereits beschriebenen Klappenhähne. In aller Regel werden Sie aufgrund des hohen Anspruchs an Maßhaltigkeit aus Metallwerkstoffen hergestellt und zählen daher zu den aufwändigeren Hahnkonstruktionen. An Stelle der einfachen Klappe kommt hier eine im Leitungsquerschnitt durchbohrte Kugel zum Einsatz. Diese ist axial mittig in der Leitung vorgesehen und von einem eigenen Gehäuse umschlossen. Ist die Kugel über den angebundenen Bedienhebel mit der Öffnung längs zur Flussrichtung gedreht, steht der volle, uneingeschränkte Querschnitt für den Durchfluss zur Verfügung. Quer zur Flussrichtung gedreht, verschließt die Kugel die Leitung durch die Kugel selbst und die eingebrachten Dichtungen vollständig.
Stärken und Schwächen der Systeme
Beide Systeme weisen eine ganz eigene Charakteristik auf, die sowohl Vorteile als auch Schwächen mit sich bringt:
- IBC-Container mit Klappenhahn schränken auch in geöffnetem Zustand den Leitungsquerschnitt teilweise ein. Außerdem dreht ein Teil der Klappe trotz asymmetrischem Aufbau beim Öffnen gegen das Lagergut. Schweres, drückendes Gut bildet dabei einen Widerstand, der manuell oder vom Stellmotor überwunden werden muss. Andererseits verbleiben bei diesem Klappentyp keinerlei Toträume, in denen sich Materialreste anlagern können. Durch den Einbau im Leitungsquerschnitt wird die gesamte Leitung jederzeit durchströmt und auch das restlose Abfließen des Lagerguts ist möglich.
- Kugelhähne dagegen weisen in aller Regel auf Grund der aufwändigeren Konstruktion eine höhere Dichtigkeit auf. Auch zähflüssige bis pastöse Lagerstoffe kommen problemlos damit klar, da die axiale Drehung keinen Kraftaufwand entgegen dem Lagergut erfordert. Andererseits bilden sich konstruktionsbedingt Toträume zwischen Kugel und Kugelgehäuse, die bei teilweise geöffnetem Hahn mit Lagergut volllaufen. So besteht einerseits die Gefahr, dass einrieselnde Feststoffe die Funktionalität der Hahnkonstruktion einschränken. Andererseits fällt die Reinigung wegen genau dieser Rückstände oft deutlich aufwändiger aus.
Wann welchen Hahn als Auslaufhahn?
Ob Sie sich für Kugel- oder Klappenhahn entscheiden, hängt vor allem von der geplanten Verwendung Ihres IBCs ab. Wo aufwändige Kugelhähne für einfache Aufgaben unnötig überdimensioniert erscheinen, können einfache Klappenhähne andererseits zur potenziellen Fehlerquelle werden. Glücklicherweise bestehen nicht nur die generell unterschiedlich konstruierten Typologien, sondern auch innerhalb der Typen ganze Bandbreiten an Qualitäten und Anforderungsprofilen, die sich in der Materialität und dem Aufwand der Herstellung widerspiegeln. Mitunter können einfache aber hochwertig gefertigte Klappenhähne zielführender sein als aufwändige, aber aus Kostengründen unpräzise gefertigte Kugelhähne.
Aspekte, die häufig gegen den Kugelhahn sprechen
Besonders häufig scheidet ein Kugelhahn deshalb als möglicher Tankverschluss aus, weil die bereits benannten Toträume im Hahngehäuse zum Problem werden. Werden granuläre Feststoffe im Tank eingelagert, können die Partikel genau dort zu Schwierigkeiten bei der Kugelbewegung führen. Entweder lässt sich der Hahn nicht mehr vollständig öffnen und schließen oder der erhöhte Kraftaufwand führt auf Dauer zu einer rascheren Ermüdung der verwendeten Materialien. Andererseits können Rückstände auch zu einer Kontamination zurück in den Tank führen. Man denke hierbei einerseits an die Lebensmittelindustrie mit der Gefahr einer Rückverkeimung vom Hahn in die Tankblase oder aber an die chemische Industrie. Hier können bereits geringe Reste alter Lagergüter zu unerwünschten Reaktionen der Lagerstoffe führen.
IBC Zubehör – So vielseitig wie Ihre Anforderungen
IBC Container mit Klappenhahn sind letztlich nur ein prominentes Beispiel ganzer Serien an IBC–Zubehör. Als Paradebeispiel verdeutlichen sie eindrücklich, wie die Tanks durch Zubehörsortimente noch vielseitiger und individueller an die jeweilige Aufgabe angepasst werden können. Ergänzt um beispielsweise Verschlüsse, Ventile, Leitungen, aber auch Messeinrichtungen und ganze Rührwerke im Behälter bilden die IBCs so umfassende Systeme für einen breit gestreuten Einsatz in allen Nischen von Handel, Gewerbe, Industrie und privatem Gebrauch.
Fazit: Kugelhahn und Klappenhahn – zwei gängige Verschlüsse für Wassertank, Feststoffspeicher und andere Nutzungen der Intermediate Bulk Container
Die bekannten Container aus Kunststoff und Metallrahmen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Entscheidung für den optimalen Auslaufhahn unterstützt diese Vielseitigkeit wirkungsvoll. Einerseits findet sich für „niedrige“ Ansprüche eine kostengünstige Lösung, wohingegen aufwändige Konstruktionen für die nötige Sicherheit sorgen. Entscheiden Sie selbst an Hand Ihres individuellen Anforderungsprofils, ob Tank mit Klappenhahn oder doch eher Kugelhahn die für Sie zielführende Lösung darstellen.