Bauschläuche im C-Storz-System
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Bauschläuche im C-Storz-System

Bauschläuche sind in der Regel großen Belastungen ausgesetzt, die hohe Anforderungen an das Material stellen. Deshalb braucht es dafür Schläuche, die einerseits extrem widerstandsfähig sind, die sich andererseits aber auch relativ einfach handhaben lassen. Genau hier kommt das ursprünglich für Feuerwehrschläuche konzipierte C-Storz-Schlauchsystem ins Spiel. Was genau das ist und welche großen Vorteile es mit sich bringt, können Sie hier lesen. 

Robuste Schlauchlösungen für die Wasserversorgung auf der Baustelle

Wer jemals auf einer Baustelle gewesen ist, weiß, dass dort nicht immer zimperlich mit Materialien und Werkzeugen umgegangen wird. Eher ist das Gegenteil der Fall. Darüber hinaus herrschen auf dem Bau meist auch extreme Bedingungen, die höchste Ansprüche an alle verwendeten Hilfsmittel stellen. Das gilt explizit auch für Schläuche und Schlauchzubehör. Kein Wunder: Ein Schlauch ist in der Regel relativ leicht verwundbar. Ein einziger Riss genügt zumeist und das Teil ist nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Ein Bauschlauch muss folglich besonders robust und widerstandsfähig sein. Das dürfte dann auch der Grund dafür sein, warum auf dem Bau sehr oft Feuerwehrschläuche zum Einsatz kommen.

Feuerwehrschlauch C-Storz Bauschlauch - C-Storz-System

Auch ein Feuerwehrschlauch ist bei einem Einsatz ja oft widrigen Bedingungen ausgesetzt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang für Feuerwehr- und Bauschläuche eine möglichst einfache, unkomplizierte Handhabung. Das betrifft vor allem die Kupplungen, mit deren Hilfe einzelne Schlauchteile zusammengefügt werden können. Führend ist hier eindeutig die sogenannte Storz-Kupplung, die sogar einheitlich für alle Feuerwehren in Deutschland vorgeschrieben ist. 

Was genau versteht man eigentlich unter einem Bauschlauch? 

Der Name sagt eigentlich schon alles: Es handelt sich dabei um einen Schlauchtyp, der vornehmlich auf Baustellen zum Einsatz kommt. Er dient dabei hauptsächlich der Bewässerung bzw. der Wasserversorgung. Wasser wird auf Baustellen in diversen Zusammenhängen benötigt. So dient es etwa zum Anrühren von Mörtel ebenso wie zur Reinigung von Werkzeugen oder bereits fertiggestellten Bauabschnitten. Häufig sind für diese Aufgaben relativ große Mengen an Wasser nötig. Ein Bauschlauchsystem muss deshalb in der Lage sein, diese Mengen auch tatsächlich transportieren zu können. Dafür benötigt es einen relativ großen Schlauchdurchmesser und hohe Druckbeständigkeit. Gerade letztere spielt eine große Rolle, da sonst die auf dem Bau üblichen Entfernungen zwischen einer Wasserquelle und dem Zielort nicht zuverlässig zurückgelegt werden könnten.

Bauschläuche - C-Storz-System
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Üblicherweise hält dieser Schlauchtyp relativ locker einem Druck von 10 bis zu 20 bar stand. Einige Hochdruck-Bauschläuche können auch für höhere Drücke bis zu 40 bar verwendet werden. Der Berstdruck liegt in der Regel beim 3-fachen des Arbeitsdrucks. Für einen Schlauch mit einem Arbeitsdruck von 20 bar wäre der Berstdruck demnach etwa 60 bar. Auch sonst spielen Robustheit und Widerstandsfähigkeit eine enorm große Rolle. Bauschläuche werden in der Regel aus robusten Materialien wie Gummi, PVC oder Polyurethan (PU) hergestellt und mit einer Textilverstärkung versehen, um die Druckfestigkeit und Langlebigkeit zu erhöhen. Diese Materialien sind widerstandsfähig gegen Abrieb, UV-Strahlung, Chemikalien und mechanische Belastungen. Ein großer Vorteil dieser Materialien ist außerdem, dass die Kunststoffe mit großen Temperaturunterschieden zurechtkommt. Eine Bandbreite von minus 20 bis plus 60 Grad Celsius ist keine Seltenheit. Der Schlauch kann damit auch extremen Wetterbedingungen ausgesetzt und zu praktisch jeder Jahreszeit verwendet werden, ohne Schaden zu nehmen. Gängige Durchmesser für Bauschläuche liegen zwischen 1 Zoll (25 mm) und 4 Zoll (100 mm), wobei die Größe abhängig von der Menge des zu transportierenden Wassers und dem benötigten Druck gewählt wird. Bauschläuche werden häufig in Längen von 10 bis 50 Metern angeboten, können jedoch je nach Bedarf angepasst werden.

Die C-Storz-Kupplung und was sie bringt 

Ein Schlauchsystem besteht immer aus mehreren einzelnen Schlauchteilen. Dadurch lassen sich je nach Bedarf unterschiedliche Schlauchlängen zusammensetzen. Egal, ob nun Bau- oder Feuerwehrschläuche  das Prinzip dahinter ist immer dasselbe. Um eine bestimmte Schlauchlänge zu erreichen, werden einzelne Schlauchteile  bei der Feuerwehr spricht man von Rohren  aneinandergefügt. Dafür werden spezielle Kupplungen benötigt, die jeweils an den Schlauchenden sitzen. Sie sollen eine möglichst sichere, also dichte Verbindung ermöglichen. Gleichzeitig soll sich diese Verbindung leicht und ohne großen Aufwand herstellen und dann auch wieder lösen lassen. 

Feuerwehrschlauch C-Storz Bauschlauch

Genau an dieser Stelle tritt der Ingenieur und Erfinder Guido Storz ins Rampenlicht. Er erfand um das Jahr 1882 eine geradezu revolutionäre Kupplung, die heute die Feuerwehrkupplung schlechthin ist. Seit 1933 ist sie für alle Feuerwehren in Deutschland verpflichtend. Eine andere Kupplungsart darf nicht verwendet werden. Hintergrund war, dass Storz bei einem Großbrand erleben musste, wie viel wertvolle Zeit vergeudet wurde, weil sich Schlauchteile nicht problemlos verbinden ließen. Bei seinem Kupplungssystem ist die Verbindung geradezu kinderleicht.

Jedes Schlauchteil kann damit an jedem Ende an jedes andere Schlauchteil gekoppelt werden. Grund dafür ist der Umstand, dass die zumeist aus Aluminium hergestellten Kupplungsteile jeweils identisch sind. Es muss auf keine Zuordnung geachtet werden. Logisch, dass sich damit jede Menge Zeit sparen lässt. Am weitesten verbreitet ist dabei das C-Storz-System. Der Buchstabe „C“ bezieht sich auf die bei den Feuerwehren verwendeten C-Rohre und damit auf den Innendurchmesser des Schlauchs. Auch Bauschläuche orientieren sich zumeist an dieser Größe. Die Storz-Kupplung ist eine symmetrische Schnellkupplung, die durch einfaches Zusammenstecken und eine Vierteldrehung verriegelt wird. Dies ermöglicht eine schnelle und sichere Verbindung sowie das Lösen von Schläuchen. Die Kupplung sorgt für eine dichte Verbindung, die Leckagen minimiert und somit einen zuverlässigen Betrieb gewährleistet.

3 gekoppelte Bauschläuche
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Wo Bauschläuche sonst noch zum Einsatz kommen können 

Ein Bauschlauch ist längst nicht mehr allein auf einer Baustelle zu finden. Er kommt vielmehr überall dort zum Einsatz, wo es um Bewässerung und Reinigung geht. Ein Bauschlauch ist dabei aber meist nur sinnvoll, wenn große Mengen an Wasser bewegt werden müssen. Das kann zum Beispiel bei der Bewässerung einer Parkanlage oder eines Fußballplatzes der Fall sein. Auch für besonders große Gärten macht er durchaus Sinn. Im Zusammenhang mit Reinigungsarbeiten wird man ihn vor allem in Industrieanlagen antreffen.

Bewässerung eines großen Rasens - C-Storz-System
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Um ein derartiges Schlauchsystem nutzen zu können, ist meist zusätzliches Schlauchzubehör erforderlich. Zu nennen wären hier vor allem diverse Adapter, die eine Verbindung mit unterschiedlichen Wasseranschlüssen ermöglichen. Die besondere Flexibilität von Bauschläuchen kommt übrigens auch in den unterschiedlichen Längen zum Ausdruck, in denen sie zu haben sind. Aus diesen einzelnen Teilen lassen sich auch komplizierte Systeme konstruieren. Für den heimischen Garten oder die kleine Baustelle am eigenen Haus reicht zum Glück meist schon ein 20-Meter-Schlauch vollkommen aus. 

Übrigens: Auch IBC Container lassen sich mit Bauschläuchen im C-Storz-System kuppeln. Mit speziellen IBC-C-Storz-Adaptern gelingt dies zuverlässig. 

IBC Adapter S60x6 - STORZ C-52 Kupplung