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Bewässerungssysteme sind nicht ausschließlich zur Bewässerung größerer Flächen wie die eines Rasens geeignet. Auch für die automatische Bewässerung von Blumentöpfen, die sich auf dem Balkon oder der Terrasse befinden, lohnt es sich, ein entsprechendes System zu etablieren. Immerhin wird es bei längeren Abwesenheiten schwierig, Blumen manuell zu gießen. Allerdings unterscheidet sich die Blumenbewässerung von Topfpflanzen erheblich von der klassischen Gartenbewässerung bzw. Rasenbewässerung. Denn hier muss man etwas punktueller vorgehen. Wie eine effiziente Mikrobewässerung aussieht, erfahren Sie hier.
Der Blumentopf: auch im Garten oft eine Option
Auf Terrassen, dem Balkon und in Wintergärten sind Blumenkübel in der Regel nötig, wenn man dort nicht auf Pflanzen verzichten möchte. Aber auch in Gärten ist es nicht immer die beste Option, die Pflanzen direkt in der Erde wurzeln zu lassen. Stattdessen Blumentöpfe, Pflanztöpfe, Blumenkästen oder Pflanzkästen zu nutzen, hat diverse Vorteile. Bei Bedarf kann man solch eine Topfpflanze relativ einfach an einen anderen Standort versetzen, beispielsweise damit sie überwintert. Darüber hinaus lässt sich der Topf jederzeit mit qualitativ hochwertiger Erde füllen. So ist eine Bepflanzung selbst an einem Standort möglich, der den Pflanzen eine eher ungeeignete Bodenqualität bietet. Dass regelmäßige Bewässerung der Blumentöpfe notwendig ist, versteht sich von selbst.
Auch weitere Voraussetzungen sind zu beachten. Die Lichtverhältnisse am Standort müssen zur jeweiligen Pflanze passen. So sollte man den Schatten oder Halbschatten liebenden Seidelbast nicht in die pralle Sonne stellen, während sich die Petunie an vollsonnigen Standorten sehr wohlfühlt. Wichtig ist darüber hinaus ein Loch im Topfboden, damit überschüssiges Regenwasser abfließen kann. Als Pflanzen im Blumentopf eignen sich viele Staudengewächse sehr gut. Aber letztlich kann man auch viele andere Pflanzen in Kübeln, Kästen und Töpfen unterbringen, solange sie nicht zu ausufernde Wurzeln entwickeln. Möglich sind auch kleinere Bäume, Sträucher und Gemüse.
Bewässerung von Blumentöpfen ist wichtig im Sommer
Natürlich schadet nicht nur zu viel Wasser den Topfpflanzen, sondern auch zu wenig. Insbesondere in heißen Sommermonaten muss man Pflanzen und Blumen regelmäßig gießen, um ihren Wasserbedarf zu decken. Die manuelle Bewässerung von Pflanzen und Blumen ist beispielsweise mit einer Gießkanne möglich, die man mit Trinkwasser aus dem Wasserhahn im Garten oder mit gesammeltem Regenwasser aus einem Wassertank füllt. Für Zimmerpflanzen ist dies auch die gängige Methode. Man kann sich allerdings im Außenbereich Arbeit sparen, indem man auf eine automatische Bewässerung für Blumentöpfe und Pflanztöpfe setzt.
Solche Bewässerungssysteme für Pflanzen und Blumen in Töpfen haben grundsätzlich dieselben Bestandteile wie jedes andere System zur automatischen Gartenbewässerung. Es gibt eine Wasserquelle wie einen Trinkwasserhahn oder einen Regenwassertank, ein Transportsystem aus Schläuchen oder Rohren, die das Wasser zu den Pflanzkübeln und Blumenkübeln leitet, und die Verteiler: Das können bei der Rasenbewässerung beispielsweise versenkbare Regner sein, die durch den Wasserdruck nach oben gedrückt werden und das Wasser durch Beregnung großflächig verteilen. Als Bewässerung für Blumentöpfe eignen sich solche weitläufigen Bewässerungsanlagen natürlich nicht. Statt um viel Wasser für eine große Fläche geht es hier um relativ wenig Gießwasser für eine kleine Fläche. Automatische Bewässerungssysteme für Blumentöpfe sind deshalb fast ausschließlich Systeme für eine Mikrobewässerung.
Mikrobewässerung: wenig Wasser – zielgenau verteilt
Als Mikrobewässerung werden alle Systeme bezeichnet, die wenig Wasser zielgenau an Pflanzen verteilen. Sie können der Bewässerung für Blumentöpfe dienen, eignen sich aber zum Beispiel auch als Bewässerungssystem für ein Salat- oder Blumenfeld. Unterscheiden kann man Varianten wie die Sprüh- und die Tropfbewässerung bzw. Tröpfchenbewässerung. Bei der Sprühbewässerung hängt über einer Pflanze eine Vorrichtung, die eine kleine Menge Wasser von oben auf die Pflanze sprüht. Für eine Tröpfchenbewässerung nutzt man dagegen einen sogenannten Tropfschlauch. Der Schlauch besitzt in regelmäßigen Abständen kleine Löcher, durch die das Wasser austritt
Als Alternative eignet sich ein sogenannter Perlschlauch, den man auch Schwitzschlauch nennt. Statt diverser kleiner Öffnungen in regelmäßigen Abständen hat der Schlauch viele noch kleinere Öffnungen. Wenn er durch sie Wasser abgibt, sieht es ein bisschen so aus, als würde er es ausschwitzen. Solche Schläuche können für die automatische Gartenbewässerung unterirdisch und oberirdisch verlegt sein. Neben den Schläuchen gibt es einzelne Tropfer, die sich oftmals zur Bewässerung für kleinere Blumentöpfe besonders gut eignen. Solche Tropfer können selbstausgleichend (auch: selbstkompensierend) sein. Dann liefern sie – unabhängig vom aktuellen Wasserdruck – eine gleichbleibende Fördermenge. Ist der Tropfer im Bewässerungssystem einstellbar, lässt sich die Abgabemenge variieren. Und von einem Einzeltropfer für die Tropfenbewässerung spricht man, wenn die Abgabemenge mit zunehmendem Wasserdruck ansteigt.
Die Bewässerung für Blumentöpfe ist oft Teil des Ganzen
Oft sind Bewässerungssysteme für Blumentöpfe, Pflanzkübel und Pflanzkästen integriert in ein Gesamtsystem für die Gartenbewässerung. Zu ihm gehören dann vielleicht verschiedene Subsysteme zur Tropfbewässerung sowie eine Anlage zur Rasenbewässerung. Solch eine Bewässerung lässt sich unterirdisch installieren, sodass die Anlage im Garten möglichst nicht stört. Das Wasser wird dann zum Beispiel aus einem mit Regenwasser gefüllten IBC Container entnommen und mit einer Wasserpumpe in das unterirdische Hauptrohr des Bewässerungssystems geleitet. Von hier aus zweigen diverse Schläuche und Rohre ab und lassen das Wasser in unterschiedliche Sektoren des Gartens fließen. Hier sind es dann die Verteiler wie Rasensprenger oder Verteiler zur Mikrobewässerung, die das Wasser an die Pflanzen abgeben.
Der Kopf des Bewässerungssystems ein Bewässerungscomputer, in den sich Bewässerungszeiten für die einzelnen Sektoren des Gartens einprogrammieren lassen. Die Bewässerung für die Blumentöpfe startet dann zu einer anderen Zeit automatisch als das Bewässern der Rasenfläche. In Bewässerungssysteme für Blumentöpfe kann man Sensoren einbauen. Regensensoren in der Bewässerungsanlage registrieren dann Niederschläge und stoppen die künstliche Wasserversorgung, weil sie durch den Regen unnötig wird. Als Alternative lässt sich ein Bodenfeuchtesensor in einen größeren Blumentopf oder einen Balkonkasten integrieren. Er misst die Bodenfeuchte und stoppt das System, wenn die Feuchtigkeit einen bestimmten Maximalwert übersteigt. Diese Mikrobewässerung minimiert das Risiko, Topfpflanzen und -blumen automatisiert mit zu viel Wasser zu versorgen. Und sie gewährleistet zugleich selbst während der Urlaubszeit, wenn man selbst nicht anwesend ist, eine effiziente Bewässerung der der Blumentöpfe.