« So funktioniert es! »
Der Smarte Garden ist längst keine Zukunftsvision mehr. Schon mit wenig Aufwand und geringen Anschaffungskosten lässt sich ein intelligentes und automatisches Bewässerungssystem realisieren. Welche Komponenten dabei unverzichtbar sind und welche Bewässerungsmethode ideal geeignet ist, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Was versteht man unter Smart Garden?
Als „smart“ bezeichnet man Gärten, in denen Aufgaben wie die Bewässerung zumindest teilweise automatisch ablaufen. Vorbilder für Smart Gardens sind Areale wie Golfplätze, bei denen automatische Bewässerungssysteme bereits früher eingesetzt wurden. Die dafür nötige Technik wird mittlerweile auch in immer mehr privaten Gärten eingesetzt und kann dort ihre Vorteile ausspielen.
Für die Gartenbesitzer bedeutet der Einsatz moderner Steuerungs- und Bewässerungstechnik ein großes Plus an Komfort. Ist das System erst einmal installiert, ist die Versorgung der Pflanzen mit dem benötigten Wasser gesichert, ohne dass man dafür selbst eine Gießkanne oder einen Gartenschlauch in die Hand nehmen muss. Außerdem ist dieses System äußerst ressourcenschonend, denn mit dieser Technik lässt sich auch der Wasserverbrauch reduzieren. Auch den Pflanzen selbst kommt die smarte Steuerung zugute, denn die Smart Garden–Technologie ermöglicht eine bedarfsgerechte Wasserversorgung der Pflanzen. Integriert man beispielsweise Elemente wie einen Bodensensor in den Smart Garden, startet die Bewässerung nur wenn der Boden tatsächlich trocken ist und die Bewässerung tatsächlich nötig ist.
Die optimale Hardware
Trotz moderner Regelungstechnik und Steuercomputern kommt das Gärtnern 2.0 natürlich nicht ohne althergebrachte Komponenten aus. Auch im Smart Garden muss Wasser bevorratet werden, wenn man das Bewässerungssystem nicht über den Hauswasseranschluss versorgen möchte. Sogenannte IBC-Container stellen hier eine ideal Lösung dar. IBC steht für Intermediate Bulk Container, diese Gebinde wurden ursprünglich für die Lagerung und den Transport von flüssigen oder rieselfähigen Stoffen in der Industrie entwickelt.
Im privaten Garten kann man einen gebrauchten und gereinigten IBC aber auch als Behälter für Regenwasser verwenden, das vom Dach in den Wassertank geleitet wird. Mithilfe einer Pumpe lässt sich das Wasser dann aus dem IBC-Tank in den Garten transportieren, um dort für die Tropfenbewässerung oder eine Beregnungsanlage eingesetzt zu werden. Ist der Wasserbedarf für den Garten sehr groß, kann man mehrere der Behälter mit Tankverbindern zusammenschließen und so das Tankvolumen vergrößern. Durch die Nutzung von Regenwasser spart man kostbares Trinkwasser und schont damit die natürlichen Ressourcen. Zusätzlich spart man so auch einiges an Kosten.
Mit Steuergeräten und Sensoren intelligent gießen
Gesteuert wird die Gartenbewässerung in einem Smart Garden mit einem speziellen Steuergerät. Mit diesem lassen sich die Bedingungen genau definieren, die für den Start des automatischen Bewässerns gegeben sein müssen. So kann man feste Zeiten programmieren, zu denen die Pflanzen bewässert werden. Allerdings ist das alleine nur bedingt smart, weil die Gartenbewässerung unabhängig von Wetterbedingungen und Bodenfeuchte zu den festgesetzten Zeiten startet.
Setzt man zusätzlich einen Sensor ein, lässt sich die Bewässerung bedarfsgerechter steuern. So lassen sich mit einem Bodenfeuchtesensor automatisch Daten zum Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs an den Bewässerungscomputer senden. Ist der Boden bereits relativ feucht, erkennt das System dann, dass keine Bewässerung erforderlich ist. Auch Regensensoren können eingesetzt werden, um bedarfsgerecht zu bewässern. Diese Sensoren übermitteln dem Bewässerungscomputer Informationen über die aktuelle Niederschlagsmenge. So lässt sich eine Überwässerung der Pflanzen effektiv verhindern. Bei Regenwetter verhindert der Computer nämlich den Start des Bewässerungssystems, auch wenn das Programm eine Bewässerungsphase vorsieht. Die Beispiele zeigen, dass die Sensoren eine bedarfsorientierte Bewässerung der Pflanzen erheblich vereinfachen. Deswegen führt diese Technik zu einem besseren Pflanzenwachstum und ermöglicht, eine erhebliche Menge Wasser zu sparen. So kann durch den Einsatz eines Bodenfeuchtesensor der Wasserverbrauch um bis zu 40 Prozent reduzieren werden.
Sektoren definieren und bedarfsgerecht versorgen
Mit einem Bewässerungscomputer lassen sich auch unterschiedliche Bewässerungspläne für verschiedene Zonen des Gartens erstellen. Auf diese Weise berücksichtigt man die unterschiedliche Bepflanzung und Bodenbeschaffenheit in den verschiedenen Bereichen eines Gartens. Praktisch sind zudem Funktionen, die eine saisonale Anpassung des Bewässerungsplans erlauben. So lassen sich die Bewässerungszeiten um einen frei wählbaren Prozentsatz steigern oder reduzieren, ohne dass der gesamte Plan dafür umgestellt werden muss. Ganz besonders praktisch sind Steuergeräte, die mit entsprechendem Zubehör WLAN-fähig gemacht werden können, denn so lässt sich die Gartenbewässerung auch dann steuern und überwachen, wenn Sie selbst überhaupt nicht vor Ort sind.
Unterschiedliche Bewässerungsarten sind möglich
Grundsätzlich können Sie mit dieser Technik unterschiedliche Bewässerungsmethoden nutzen oder miteinander kombinieren. Dabei eignet sich die Tropfenbewässerung zum Beispiel ideal zum Bewässern von Blumen- oder Gemüsebeeten. Rasenflächen versorgen Sie im Smart Garden dagegen optimal mit Regnern. Für solch ein Beregnungssystem kommen Geräte wie ein Sprühregner oder ein Getrieberegner infrage. Das System muss dabei so eingestellt sein, dass die optimale Wassermenge mit dem richtigen Wasserdruck in den einzelnen Sektoren des Gartens ankommt. Damit das der Fall ist, sollte man Elemente wie die Regner ideal positionieren und dabei berücksichtigen, welche Fläche sie beregnen sollen. Die sogenannte maximale Wurfweite gibt an, wie weit eine zu beregnende Fläche maximal vom Regner entfernt sein kann. Zu berücksichtigen ist zudem die Bodenart. Im Sandboden versickert Wasser relativ schnell, in tonhaltigen Böden fließt es dagegen nur sehr langsam in die unteren Schichten ab.
Wichtig für den Smart Garden: genaue Planung und optimales Zubehör
Natürlich sind neben dem Steuergerät und den Sensoren weitere Elemente erforderlich, um ein ideales Bewässerungssystem für einen Smart Garden zu bauen. Magnetventile sorgen dafür, dass sich die Wasserrohre des Systems automatisch mit Wasser fluten lassen, beziehungsweise dafür, dass die Wasserzufuhr automatisch gestoppt wird. Sehr sinnvoll sind zudem Filter. Sie verhindern, dass Fremdpartikel über den Wassertank in die Bewässerungsanlage gelangen und dort Zuleitungen verstopfen.
Darüber hinaus sind im automatisch bewässerten Smart Garden meistens unterirdisch verlegte Rohre oder Schläuche sinnvoll. Sie verbinden den IBC-Container oder ein anderes Wasserreservoir mit den Regnern oder den Tropfrohren für die Tropfenbewässerung. Insbesondere das Rohrsystem und die damit verbundenen Erdarbeiten bedeuten anfangs einen gewissen Aufwand. Deshalb ist die Planung vorab so wichtig. Nur durch sie lässt sich Mehrarbeit durch falsch gelegte Rohre oder einen falsch platzierten Regener verhindern. Und erst die sorgfältige Planung gewährleistet, dass die einzelnen Sektoren im Smart Garden mit den unterschiedlichen Pflanzen optimal bewässert werden.