REKUBIK® Magazin
« Den optimalen Zeitpunkt abwarten, Inbetriebnahme richtig durchführen »
Der Frühling beginnt. Die Natur erwacht und die ersten warmen Sonnenstrahlen erwecken Flora und Fauna im heimischen Garten zum Leben. Damit einhergehend beginnt die neue Gartensaison. Es ist Zeit, die Bewässerungstechnik auf Herz und Nieren zu prüfen. Nach einem langen, kalten Winter ist es wichtig, gewisse Schritte bei der Inbetriebnahme der Beregnungsanlage einzuhalten, um einem Wartungsstau und späteren technischen Defekten zuvorzukommen. Die anstehenden Arbeiten vor dem ersten Betrieb der Bewässerungsanlage im Frühjahr sind daher wichtige Maßnahmen, um gut gerüstet und optimal vorbereitet in die kommende Saison zu starten. Bewässerungsanlage wann in Betrieb nehmen? Und wie vorgehen bei der Prüfung der Technik? Hier erhalten Sie die Antworten.
Frost: eine Gefahr für die Bewässerungstechnik
Obwohl viele Hersteller ihre Produkte zur Gartenbewässerung wie Regner, Schläuche und Ventile als frostsicher bewerben, ist die Trockenlegung der gesamten Anlage vor dem ersten Frost in jedem Fall förderlich für die Lebenszeit des Systems. Bei der Frage „Bewässerungsanlage wann in Betrieb nehmen?“ lässt sich daher auch sagen: Sie sollten auch im Frühjahr mit der Inbetriebnahme warten, bis die Temperaturen gar nicht oder nur noch geringfügig unter null Grad Celsius sinken. Viele Gärtnerweisheiten beziehen sich auf die „Eisheiligen“ Mitte Mai als festen Zeitpunkt im Jahr, nach welchem kein Frost mehr zu erwarten sei. Je nach Pflanzentyp und aktueller Wetterlage im Frühjahr kann jedoch bereits ab Februar oder März eine zusätzliche, künstliche Bewässerung der Grünanlagen vonnöten sein. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass der zu frühe Betrieb Beschädigungen der einzelnen Bauteile nach sich ziehen kann. Im Falle eines plötzlichen Wetterumschwungs kann die kurzfristige Stilllegung vor der regelmäßigen Bewässerung im Frühling notwendig sein.
Zu welcher Tageszeit ist die Bewässerungsanlage einzuschalten?
Die Mittagssonne im Frühling ist keinesfalls zu unterschätzen! Die Strahlen entwickeln auch zu dieser Jahreszeit bereits enorme Kraft. Da sich die meisten Pflanzen zu dieser Zeit im Wachstum befinden, sind sie auf ausreichend Wasser und Nährstoffe angewiesen, um ihr volles Wachstumspotenzial über die gesamte Saison hinweg auszuschöpfen. Die Pflanzenbewässerung in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend ist besonders empfehlenswert, da bereits kleine Tropfen auf den Blättern und Blüten wie die Brenngläser einer Lupe wirken. So verhindern Sie Verbrennungen der noch schwachen Setzlinge.
Worauf ist vor der Bewässerung im Frühling zu achten?
Um die Funktionsfähigkeit der Bewässerungsanlage langfristig zu gewährleisten und redundante Wartungsarbeiten zu vermeiden, eignet sich eine Checkliste, die Sie Schritt für Schritt abarbeiten, bevor Sie die Anlage zum ersten Mal im Frühling in Betrieb nehmen.
Hauptzuleitung prüfen
Auch die Hauptzuleitung kann unter frostigem Boden und langanhaltenden Winterperioden leiden. Prüfen Sie zuerst, ob die Zuleitung überhaupt Wasser führt und genügend Druck aufbaut, um die Anforderungen der Anlage zu erfüllen. Je nach Bewässerungssystem muss eine Beaufschlagung von zwei bis drei bar erfolgen, damit die Anlage effektiv arbeitet.
Bewässerungssystem auf äußerliche Beschädigungen prüfen
Bevor Sie das Bewässerungssystem in Betrieb nehmen, sollte eine Sichtkontrolle der einzelnen Bestandteile erfolgen. Gartenschläuche, Regner, Ventile, Steuergerät sowie Ventile, Manometer und Pumpe dürfen keine offensichtlichen Beschädigungen aufweisen, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Komponenten, die zur Überwinterung im Vorfeld demontiert wurden, sind in diesem Zuge wieder anzuschließen und ebenfalls zu prüfen.
Magnetventile der Bewässerungsanlage schließen
Bevor Sie den Hahn aufdrehen, sind alle verbauten Magnetventile zu schließen. Diese sind vor der Stilllegung im Spätherbst zum Schutz der gesamten Bewässerungstechnik zu öffnen. Es handelt sich in der Regel um Ventile, die im Ruhezustand geschlossen sind. Sie tragen die Zusatzbezeichnung „normally closed“, welche dem jeweiligen Produktdatenblatt zu entnehmen ist. Die Schließung erfolgt über die entsprechende Eingabe im Steuergerät.
Haupthahn öffnen und Bewässerungsanlage mit Druck beaufschlagen
Das Öffnen der Wasserzufuhr vor dem eigentlichen Betrieb sollte langsam und beständig erfolgen. Dabei ist auf ungewöhnliche Geräusche und mögliche Undichtigkeiten zu achten. Drehen Sie den Haupthahn im Zweifel erst wieder ab und überprüfen Sie mögliche Schwachstellen genau, bevor Sie mit der Inbetriebnahme fortfahren. Auch wenn die Anlage bei voller Beaufschlagung keine undichten Stellen aufweist, empfiehlt es sich, jede Verbindung einzeln zu testen und genau zu prüfen.
Die Funktionsfähigkeit der einzelnen Komponenten vor dem Betrieb überprüfen
Schritt für Schritt sind nun die einzelnen Komponenten der Gartenbewässerung auf ordnungsgemäße Funktion zu prüfen:
- Funktioniert die Beregnung ordnungsgemäß? Fahren alle Versenkregner aus?
- Sind die Sprinkler richtig eingestellt und bewegen sich im korrekten Tempo?
- Ist die Wurfweite passend eingestellt?
- Stimmen alle Überdeckungen im Beregnungsfeld?
- Sind Gartenschläuche, Tropfschläuche und Flexschläuche nach der langen Winterpause noch dicht?
- Ist ein gleichmäßiger Pfeifton während der Befüllung der Tropfleitungen zu vernehmen und verstummt dieser nach kurzer Zeit wieder?
- Sind alle Adapter, Anschlüsse und Verbindungsstellen vollständig dicht?
Die genaue Einhaltung dieser Maßnahmen ist wichtig, um den reibungslosen Betrieb der Gartenbewässerungsanlage über die gesamte weitere Gartensaison zu gewährleisten. Der sorgfältige Umgang mit einem Bewässerungssystem erspart teure, nachträgliche Wartungsarbeiten und unnötige Instandhaltungsmaßnahmen. Die Investition zusätzlicher Arbeitszeit vor der Bewässerung im Frühling zahlt sich mittel- und langfristig definitiv aus. In Zweifel sind zusätzliche Vorschriften zur ordnungsgemäßen Inbetriebnahme der Bewässerungsanlage seitens des Herstellers unbedingt zu beachten und zu befolgen.
Steuergerät prüfen
Zuletzt ist es vor dem Betrieb des Bewässerungssystems ratsam, die einzelnen Programme des Steuergeräts zu testen. Einige Geräte besitzen Diagnoseprogramme, die speziell zu diesem Zweck konzipiert wurden. Sie beinhalten die einzelne Ansteuerung jedes Regners, führen verschiedene Programme zur Beregnung aus und prüfen jedes Magnetventil auf ordnungsgemäße Funktion. Modelle im höheren Preissegment greifen sogar auf Sensordaten zurück, die Aufschluss über Durchflussmenge und Wasserdruck in den einzelnen Segmenten der Bewässerungsanlage geben.
Die Zeit bis zum nächsten Betrieb überbrücken: So machen Sie Ihr Bewässerungssystem winterfest
Um die Gefahr durch Beschädigungen innerhalb der Leitungen, Schläuche und Sprinkler durch gefrierendes und sich ausdehnendes Wasser zu vermeiden, ist eine Entleerung vor dem Einsetzen der Frostperiode im Spätherbst erforderlich. Da Eis mehr Volumen einnimmt als flüssiges Wasser, können Rohre, Gartenschläuche, Ventile und Bauteile der Pumpe platzen. Besonders Regner mit ihren feinen Auslässen sind vom Frost gefährdet und dürfen im Winter kein Wasser mehr führen.
Die Entleerung der Bewässerungsanlage nach dem Betrieb im Sommer beginnt mit dem Absperren der Wasserzufuhr am Haupthahn. Nach dem Trennen der Hauptleitung vom Hahn sind alle Wasserverteiler nacheinander mit Druckluft auszublasen. Achten Sie darauf, das Steuergerät entsprechend einzustellen. Insofern kein spezielles Programm zum Entleeren der Anlage vorhanden ist, müssen Sie den Wahlschalter auf „OFF“ stellen. Öffnen Sie die Magnetventile manuell zur Hälfte, indem Sie die Spulen per Hand leicht zuziehen. Falls erforderlich, können Sie einzelne Komponenten wie Regner und Sprinkler bis zum Frühling demontieren und sicher einlagern, um sie vor Frost zu schützen.
Durch die sorgfältige Entleerung und Wartung Ihrer Bewässerungsanlage erhöhen Sie die Lebensdauer und sparen hohe Folgekosten durch Frostschäden im Winter. Daher ist die zusätzliche Arbeit nach letztmaligem Betrieb und vor der ersten Inbetriebnahme obligatorisch und stets ratsam!
Nutzen Sie einen IBC Container, dann können Sie diesen Wassertank mit einer Thermohaube frostsicher machen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn sie womöglich ein paar Winterpflanzen im Garten haben, die sie mit im IBC Behälter gespeicherten Regenwasser auch über die kalte Jahreszeit hinweg bewässern möchten.
Bewässerungsanlage wann in Betrieb nehmen? Ein Fazit
Sie sehen also: Der Zeitpunkt zur Inbetriebnahme der Bewässerungsanlage nach der Winterpause hat durchaus Relevanz. Zeichnet sich ab, dass sich nochmal ein starkes Temperaturgefälle anbahnt, sollte die Gartensaison gegebenenfalls noch etwas verschoben werden.