Tropbewässerung - Druckminderer schützen vor Schäden
© norrie39 - stock.adobe.com

Druckminderer für die Gartenbewässerung

« Warum die Druckregulierung für Mikrobewässerungsanlagen wichtig ist »

Die Microbewässerung von Pflanzen ist eine sehr sinnvolle Form der Bewässerung, die natürliche Ressourcen schont. Damit sie jedoch funktioniert, kommt es entscheidend auf den Wasserdruck an, mit denen das Wasser in die Leitungen bzw. Schläuche gedrückt wird. Ein zu hoher Wasserdruck kann leicht zu Schäden am gesamten Bewässerungssystem und damit zum Totalausfall führen. Wie sich das mit einem Druckminderer verhindern lässt und wie dieser mechanische Helfer funktioniert, lesen Sie hier.

Bei der Gartenbewässerung kommt es auf die richtige Dosis an

Zu viel Wasser kann für die Pflanzen ebenso schädlich sein wie zu wenig. Es gilt allgemein die Regel: Lieber etwas weniger bewässern, dafür aber mit schöner Regelmäßigkeit. Auch das ist mit ein Grund dafür, warum die Tröpfchenbewässerung eine sehr sinnvolle Maßnahme ist. Sie versorgt die Pflanzen direkt im Wurzelbereich tatsächlich Tropfen für Tropfen mit dem lebenswichtigen Nass. Ein weiterer Vorteil ist dabei natürlich, dass keine Streuverluste entstehen und somit auch weniger Wasser benötigt wird.

Tropfbewässerungssystem - Druckminderer kann sinnvoll sein
© diyanadimitrova – stock.adobe.com

Diese Microbewässerung funktioniert allerdings nur innerhalb eines mehr oder weniger komplexen Bewässerungssystems. So ein System besteht mindestens aus Tropfschläuchen, Zuleitungsschläuchen und einer Wasserquelle. Der Wasserdruck, mit dem das Wasser von der Wasserquelle in die Leitungen bzw. Schläuche gedrückt wird, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ist er zu gering, funktioniert es nicht mit der Gartenbewässerung. Ist er jedoch zu hoch, können nicht nur einzelne Schläuche, sondern das ganze System beschädigt werden. In so einem Fall ist ein Druckminderer zur Druckregulierung unerlässlich.

16mm (100m) Dripline Tropfrohr Tropfabstand 33cm

Welche Aufgaben ein Druckminderer hat und wie er funktioniert

Jede Microbewässerung beruht auf einem Tropfsystem. Es kommen entweder Schläuche in Kombination mit Tropfern zum Einsatz oder gleich ein spezieller Tropfschlauch, durch den das Wasser gewissermaßen hindurch diffundiert. Ob man sich für seine Gartenbewässerung nun für einen Tropfschlauch oder für Tropfer entscheidet, spielt eine eher untergeordnete Rolle. Beide Varianten funktionieren recht zuverlässig. Beide Varianten reagieren aber auch recht empfindlich auf einen zu hohen Leitungsdruck. Er kann etwa dazu führen, dass ein Schlauch Risse bekommt oder gar platzt. Ebenso können die mechanischen Tropfer durch eine zu hohen Druck Schaden nehmen. Der Druck bzw. eine Druckregulierung haben also einen entscheidenden Einfluss darauf, ob das System vor allem dauerhaft funktioniert.

Mikrosprüher - Druckminderer schützen Bewässerungssysteme

Der Leitungsdruck wird meist von der Wasserquelle bestimmt. Ist die Tröpfchenbewässerung an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen, herrscht innerhalb des Systems auch der dort angelegte Wasserdruck. Der kann für die feinen Bauteile des Systems aber viel zu hoch sein. Folglich muss ein Druckregler bzw. Druckminderer vorgeschaltet werden. Dabei handelt es sich um ein reich mechanisch arbeitendes Bauteil, zur Durchflussregulierung. Anders ausgedrückt: Der Druckminderer senkt den Eingangsdruck aus der Wasserleitung zu einem Ausgangsdruck ab, der das Tropfsystem nicht beschädigen kann. Das wichtigste Funktionsteil dabei ist ein regulierbares, im Inneren verbautes Ventil. Bei diesem Ventil handelt es sich um die druckmindernde Komponente. Es funktioniert rein mechanisch und lässt sich über eine integrierte Feder einstellen. Wichtig bei jedem Druckminderer ist, dass er vor dem eigentlichen Bewässerungssystem eingebaut wird. Seiner Funktion als Druckregler könnte er sonst nämlich nicht erfüllen. Die Durchflussregulierung würde schlicht nicht funktionieren.

Druckminderer 3/4" Außengewinde x Innengewinde

Ist auch bei einem IBC Container als Wasserquelle ein Druckminderer vonnöten?

Die öffentliche Wasserversorgung (der Wasserhahn) ist natürlich nicht die einzig denkbare Wasserquelle für eine Tröpfchenbewässerung. Auch eine Regentonne oder ein Intermediate Bulk Container (IBC) kommt dafür in Frage. Egal, um welchen Wasserspeicher es sich handelt – in beiden Fällen ist der Wasserdruck meist so gering, dass er nicht ausreicht, um das Wasser über eine relativ weite Strecke zu transportieren.

1000l IBC Wassertank auf Stahl/PE-Palette REBOTTLED

Folglich muss eine elektrische Gartenpumpe zum Einsatz kommen, die für den nötigen Druck sorgt und so die Gartenbewässerung überhaupt erst möglich macht. Normalerweise lässt sich der Wasserdruck bei diesen Pumpen einstellen. Ist dies jedoch nicht der Fall und das Wasser wird mit einem zu hohen Druck in das System gepresst, kommt man auch hier nicht um einen Druckregler bzw. Druckminderer herum. Er muss auf jeden Fall nach der Pumpe aber vor dem Bewässerungssystem eingebaut werden, um zu einer erfolgreichen Druckregulierung zu kommen.

Gartenpumpe Jetpumpe selbstansaugend (230V)

Knackpunkt Schlauch: Wieso zu hoher Druck schaden kann

Die Tröpfchenbewässerung über Tropfer oder Tropfschlauch ist die sicherlich sinnvollste, vor allem aber die Umwelt am meisten schonende Form der Gartenbewässerung. Die Wasserversorgung Tropfen um Tropfen hilft dabei nicht zuletzt auch Wassergebühren zu sparen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das System nun ober- oder unterirdisch angelegt worden ist. Man muss sich allerdings stets vor Augen halten, dass die feinen Bestandteile des Systems großen Belastungen ausgesetzt sind. Man könnte auch sagen, dass der Schlauch immer der Knackpunkt des Systems ist.

10x Tropfer (SK) Selbstkompensierend & Selbstreinigend

Die Schläuche werden heute in den allermeisten Fällen aus PVC oder Weich-Polyethylen gefertigt. Sie müssen relativ dünn sein bzw. einen geringen Durchmesser haben, damit sie biegsam bleiben und den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden können. Gleichzeitig aber wirken auf diese relativ zarten Gebilde sehr hohe Kräfte ein, die unter Umständen dazu führen können, dass die Hülle des Schlauchs zerstört wird. Das gilt vor allem für den klassischen Tropfschlauch, der ohnehin weniger stabil aufgebaut ist als ein Leitungsschlauch. Der normale Wasserdruck aus der Wasserleitung kann für ihn schon zu viel sein und ihn schwer beschädigen.

Deutlicher wird das noch, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Stärke der Außenwand eines solchen Schlauchs sich in einem Bereich zwischen 0,5 und 0,8 Millimeter bewegt. Kein Wunder also, dass es ohne eine Durchflussregulierung nicht geht, soll eine dauerhafte Gartenbewässerung aufrechterhalten werden. Welcher Druck ist aber nun ideal? Darauf gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Die Druckbeständigkeit ist stets abhängig vom konkreten Produkt. In der Regel weisen die Hersteller jedoch einen Maximaldruck aus, mit dem der Schlauch belastet werden kann. Sehr häufig beträgt dieser Maximaldruck 4 bar.

Drip Tape Tropfschlauch 1,8l/h (100m, 6mil) 20cm Tropfabstand

Ab wann ein Druckminderer unbedingt erforderlich ist

Eine maximale Druckbelastung von 4 bar ist in vielen Fällen kein Problem. Der durchschnittliche Mindestdruck, mit dem das Wasser vom Wasserversorger ins Haus kommt, beträgt zwischen 3 und 4 bar. Dieser Wert ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. Er kann deutlich nach oben und unten schwanken und vor allem sehr viel höher sein. Ein Wasserdruck von bis zu zehn bar ist nicht unbedingt eine Seltenheit. Welcher Wasserdruck konkret herrscht, lässt sich am Manometer beim Hauswasseranschluss im Keller ablesen. An diesem Anschluss lässt sich meist auch der Druck regulieren. Dieser Druckregulierung sind allerdings Grenzen gesetzt.

Messgerät mit Manometer für Wassermenge Druck/Durchfluss

Dort den Druck zu mindern, um den Tropfschlauch zu schützen, da es zu Problemen mit der Wasserversorgung im Haus kommen könnte. Das Tropfsystem und damit die Gartenbewässerung wären dann zwar abgesichert, womöglich aber gibt es im dritten Stock kein Wasser mehr. Die Druckreduktion sollte deshalb immer über einen Druckregler bzw. Druckminderer erfolgen. Als Faustregel gilt: Übersteigt der am Manometer abgelesene Leitungsdruck die Belastungsgrenze des Schlauchs, sollte auf jeden Fall eine Druckminderung erfolgen. Der Zielbereich sollte dabei unter der Belastungsgrenze liegen.