« Warum die Tröpfchenbewässerung ideal geeignet ist »
Im Sommer müssen die Bäume im Garten unbedingt gegossen werden. Was aber ist die richtige Form der Baumbewässerung? Wichtig ist vor allem eine effektive Wurzelbewässerung, am besten in Form von Tröpfchenbewässerung. Welche unterschiedlichen Möglichkeiten es dafür gibt und worauf es dabei besonders ankommt, erfahren Sie hier.
Bewässerung in der Nähe der Wurzeln
Wie alle anderen Pflanzen auch, nimmt auch ein Baum das Wasser, das er zum Wachsen und Überleben braucht, über seine Wurzeln auf. Deshalb muss er unbedingt im Wurzelbereich gegossen werden. Die Frage dabei ist nur: Wo enden die jeweiligen Wurzeln? Die Wurzelenden sind von entscheidender Bedeutung dafür, um das erfrischende Nass auch tatsächlich aufnehmen zu können. Grundsätzlich sollte die Wasserversorgung immer in der Nähe des Stammes erfolgen. Von da aus findet der Baum mit seinen Wurzeln dann einen Weg, um die benötigte Wassermenge aufnehmen zu können.
Sinnvoll für die Baumbewässerung sind dabei verschiedene Hilfsmittel wie beispielsweise ein Wassersack, ein Bewässerungsring oder ein automatisches Bewässerungssystem. Allen diesen drei Methoden ist gemeinsam, dass sie die Baumwurzeln tropfenweise mit der benötigten Wassermenge versorgen, also durch Tröpfchenbewässerung. Dadurch ist ein beständiger Wasserfluss gewährleistet. Außerdem wird auf diese Weise der Verbrauch reduziert und damit die natürlichen Ressourcen geschont. Als Wasserquelle kann entweder der öffentliche Wasseranschluss oder ein Intermediate Bulk Container (IBC), in dem zum Beispiel Regenwasser gesammelt wurde, dienen. Höchste Zeit also, sich die verschiedenen Varianten einmal etwas genauer anzusehen.
Baumbewässerung mit Bewässerungsring – Wasserversorgung bis in die Tiefe
Ein Bewässerungsring ist nichts anderes als ein hohles Kunststoffgebilde, das ringförmig um den Baumstamm gelegt wird. Der Hohlraum lässt sich mit einer größeren Wassermenge befüllen. Die auf dem Boden aufliegende Seite des Rings ist mit kleinen Löchern perforiert, durch die die Flüssigkeit mittels Tröpfchenbewässerung an die Wurzeln abgegeben wird. An normalen Sommertagen reicht es für gewöhnlich, den Ring einmal in der Woche zu befüllen. An besonders heißen Tagen jedoch sollte eine Befüllung mindestens zweimal pro Woche erfolgen. Der große Vorteil, den ein Bewässerungsring hat: Das Wasser versickert entlang der Baumscheibe und dringt bis in sehr tiefe Regionen im Boden vor. Für die Wurzelbewässerung ist diese Methode ideal, da die Flüssigkeit auch bis zu den Wurzelenden vordringen kann. Das Wasser kann entweder aus der Wasserleitung kommen oder vom IBC Container per Gießkanne herangeschafft werden. Je nach Größe kostet ein Ring zur Baumbewässerung zwischen 15 und 20 Euro.
Wassersack oder Baumbad für eine effektive Baumbewässerung
Ein Wassersack ist tatsächlich ein sackartiges Gebilde aus Kunststoff. Es wird mit einem Spanngurt oder auch mit einem Klettverschluss direkt am Stamm des Baumes angebracht und dann von oben mit Wasser befüllt. Sinnvoll ist es, den Boden um den Stamm mit Mulch zu bedecken, damit der Sack dort gut aufliegen kann. Die Bodenfläche des Sackes ist wiederum perforiert und stellt eine tröpfchenweise Wasserversorgung sicher. Die kleinen Löcher im Bodenbereich des Sacks reichen vollkommen aus, spezielle Tropfer sind nicht notwendig. Mit einem Wassersack lässt sich schnell eine effektive Baumbewässerung aufbauen, die auch genauso schnell wieder abgenommen ist. Dieses sehr einfache Bewässerungssystem eignet sich vor allem für kleine und sehr junge Bäume. Die Kosten für den Wassersack bewegen sich ebenfalls im Bereich zwischen 15 und 20 Euro.
Automatisches Bewässerungssystem – viel Aufwand für viel Komfort
Die dritte Methode für die Wurzelbewässerung besteht darin, im Garten gleich ein automatisches Bewässerungssystem zu errichten. Dafür sind neben einer Wasserquelle eine Hauptleitung und mehrere Nebenleitungen, die zu den einzelnen Bäumen führen, nötig. Am Ende jeder Nebenleitung sitzt jeweils ein sogenannter Tropfer, über den das Wasser an den Wurzelbereich abgegeben wird.
Die Leitungen können dabei sowohl oberirdisch wie auch unterirdisch verlegt werden. Die Steuerung erfolgt in der Regel über einen programmierbaren Bewässerungscomputer. Als Wasserquellen können sowohl der öffentliche Wasseranschluss als auch ein IBC Container dienen. Beim Container kann es allerdings sein, dass eine Gartenpumpe zwischengeschaltet werden muss, um den nötigen Wasserdruck aufbauen zu können.
Baumbewässerung mit automatischem Bewässerungssystem – sehr komfortabel
Ein derartiges Bewässerungssystem ist sicherlich die aufwendigste Form der Baumbewässerung. Es bietet allerdings auch den größten Komfort. Denn: Die Baumbewässerung findet dank der Computersteuerung auch dann statt, wenn die Gartenbesitzer einmal nicht vor Ort sein sollten. Es ist sogar möglich, mit einer App auf dem Smartphone die Baumbewässerung am Urlaubsort zu überwachen und bei Bedarf in die Steuerung einzugreifen. Der Aufbau des Bewässerungssystems mit Tröpfchenbewässerung erfordert zweifellos viel Arbeit und eine gute Planung.
Entschädigt wird man dafür durch eine sichere und enorm entspannte Form der Baumbewässerung – und mit jeder Menge persönlicher Freiheit. Über diese Methode kann sich nicht nur jeder einzelne Baum im Garten freuen, sondern auch die Gartenbesitzer. Alles, was man dafür braucht, beschafft man sich am besten in einem sogenannten Starterset, mit dem man in der Regel sofort loslegen kann. Bevor man jedoch startet, ist es sinnvoll, sich einen genauen Plan zu machen und darin insbesondere den Verlauf der Leitungen festzulegen. Empfehlenswert ist in jedem Fall ein unterirdischer Leitungsverlauf, da dadurch keine Stolperfallen im Rasen und keine Behinderung beim Rasenmähen entstehen kann. Vor allem für die Tröpfchenbewässerung mit einem IBC als Wasserquelle ist so ein System für die Baumbewässerung ideal. Die damit verbundene Arbeit beim Aufbau lohnt sich definitiv und dürfte bald vergessen sein.