« Tipps für den DIY-Gartenwasseranschluss »
Wasser sollte man im Garten möglichst dort entnehmen können, wo man das wertvolle Nass benötigt und möglichst viele zu bewässernde Pflanzen gut erreicht. Der optimale Platz dafür befindet sich nicht immer direkt neben einer Wasserquelle wie einem Regenwassertank oder einem Trinkwasseranschluss an der Hausfassade. In solchen Fällen ist die Erdverlegung von Wasserleitungen zu einer weiteren Zapfstelle sinnvoll. Wie man bei den Verlegearbeiten vorgeht und warum Schläuche und Rohre aus Polyethylen (PE) als Leitung die beste Wahl sind, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Wasserquellen für Gärten: Wassertanks oder Hauswasseranschluss?
Wasser aus der Küche oder dem Bad mit einer Gießkanne in den Garten zu bringen, ist insbesondere in heißen Sommern mit einem hohen Wasserbedarf sehr mühsam. Komfortabler ist der Hauswasseranschluss direkt im Garten, der Wasser aus der Trinkwasserversorgung des Hauses abzweigt. Eine gute Alternative zu ihm sind Wassertanks wie ein solider IBC (Intermediate Bulk Container). Der IBC ist ein Gebinde für rieselfähiges oder flüssiges Material und stammt ursprünglich aus der Industrie und Logistik. Da er robust und vergleichsweise günstig ist, wird er zunehmend auch in anderen Bereichen eingesetzt, etwa als Regenwassertank in Gärten. Bei dieser Nutzungsform wird der IBC an die Dachentwässerung angeschlossen, sodass das Regenwasser vom Hausdach in das Gebinde gelangt.
Mühe und Aufwand sparen
Der Tank oder Gartenwasserhahn an der Hauswand reduziert den Weg, den man mit der Gießkanne zurücklegen muss. Die Wasserquelle kann sich aber immer noch relativ weit entfernt von den zu gießenden Pflanzen befinden. Mit einem Wasserschlauch erreicht man diese Pflanzen vielleicht dennoch, ohne das Wasser mit der Gießkanne transportieren zu müssen. Oft ist aber auch das Hantieren mit dem Schlauch relativ umständlich. Mehr Komfort bietet eine Zapfstelle in größerer Nähe zu den Pflanzen. Für sie wird allerdings eine Erdverlegung von Wasserleitungen nötig.
Die Installation dieser Anlage bedeutet zwar anfangs etwas mehr Aufwand. Ist sie aber erst einmal abgeschlossen, vereinfacht die Anlage das Bewässern des Gartens deutlich. Zur Wasserentnahme eignen sich eine Säule mit einem Wasserhahn oder aber eine Wassersteckdose. Wassersteckdosen sind in der Regel kompatibel mit dem Anschluss von Wasserschläuchen desselben Herstellers, was den Anschluss ohne Adapter möglich macht. Ist der Garten besonders groß, kann man an einem Hauptrohr für die unterirdische Wasserzufuhr mit T- oder Kreuz-Stücken auch Wasserschläuche abzweigen lassen, um mehrere Entnahmestellen mit Wasser zu versorgen.
Metall oder Kunststoff? Das ideale Material für die Erdverlegung
Das unterirdische Zuleitungssystem für die Wasserversorgung sollte robust und lange haltbar sein. Die Wasserrohre oder Schläuche nach einer Erdverlegung wieder auszugraben, um zum Beispiel undicht gewordene Rohre auszutauschen, ist mühsam. PE-Kunststoff ist deshalb mittlerweile sehr häufig das Material der Wahl, wenn es um Verlegerohre für die unterirdische Wasserzufuhr im Garten geht. Die Erdverlegung eines Wasserschlauchs aus Polyethylen konkurriert bei der Installation von unterirdischen Zuleitungen zwar mit Kupfer- oder Edelstahlrohren. Wasserschläuche aus Kunststoff besitzen aber einige Vorteile. Man kann sie unter anderem in Längen von 50 Metern kaufen, sodass sich für die Wasserleitung mit einem einzigen Schlauch ohne Verbindungsstücke (Fittings) eine relativ große Entfernung überbrücken lässt.
Darüber hinaus ist solch ein Schlauch korrosionsbeständig, stabil und zugleich biegsam. Um das Wasser etwa im 90-Grad-Winkel aus dem unterirdischen Zuleitungssystem in einer Wassersäule mit Wasserhahn zu leiten, kann man das Verlegerohr bestenfalls einfach passend biegen.
Erdverlegung von Wasserschläuchen: Wie geht man vor?
Am Anfang der Arbeiten sollte man sich bewusst machen, wo man die Wasserentnahmestellen platzieren möchte, wo man dafür am besten die unterirdischen Zuleitungen verlegt und welche Verbindungsstücke man benötigt. Anschließend kann man hochdichte (HD) PE-Bewässerungsrohre in der erforderlichen Länge kaufen. Möchte man an der Entnahmestelle Trinkwasser entnehmen können, muss das für die Erdverlegung gekaufte PE-Rohr ein entsprechendes Zertifikat des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) besitzen.
Vor dem Verlegen sollte man jeden Schlauch ausrollen, weil er ansonsten dazu neigt, sich bei der Erdverlegung wieder zusammenzuziehen. Zurechtschneiden kann man den Wasserschlauch mit einer Kunststoff- oder Eisensäge, indem man das Rohrende mit der Säge anschrägt. Durch Klemmfittings lässt sich das Verlegerohr aus PE-Kunststoff dann mit anderen Rohren verbinden. Dafür löst man die Mutter des Klemmfittings, schiebt das PE-Rohr hinein, positioniert die Überwurfmutter an passender Stelle und zieht sie fest.
Wichtig ist die richtige Grabentiefe fürs Verlegerohr
Für die Erdverlegung eines Wasserschlauchs ist es natürlich nötig, etwas Erde zu bewegen. Wenn das Rohrsystem nicht frostsicher sein muss, weil es im Winter sowieso entleert wird, reicht für die Erdverlegung in der Regel eine Tiefe von 30 bis zu 35 Zentimetern aus. Ist dagegen eine frostsichere Wasserleitung erwünscht, sollte die Tiefe des Grabens bei mindestens 50 Zentimetern liegen. Bei der nicht frostsicheren Variante sollte man am Anfang der nicht frostsicheren Wasserleitungen ein Abstellventil sowie einen Anschlusshahn ins System integrieren. So kann man vor dem Winter eine Gartenpumpe oder einen Kompressor anschließen, um Restwasser aus den Leitungen zu blasen.
Besteht der Boden aus reiner Erde, lässt sich das Rohrsystem einfach dort einbetten. Bei steinigen Böden ist dagegen eine etwa zehn Zentimeter breite Sandschicht unter sowie über den Rohren empfehlenswert. Ist eine Erdverlegung unterhalb des Rasens geplant, kann man den Rasen dafür vorsichtig ausstechen, zur Seite legen und am Ende für ein erneutes Anwachsen wieder an alter Stelle platzieren.
Um den kleinen Graben für die Erdverlegung eines Wasserschlauchs auszuheben, kann man einen Minibagger mieten. Vorteil: Die Arbeit ist komfortabler und einfacher. Allerdings kann der kleine Bagger unter anderem den Rasen beschädigen, je nachdem, wo die Leitungen verlegt werden sollen. Die Erdverlegung mit Spitzhacke und Spaten ist anstrengender. Aber sie schont den Untergrund und ist die preisgünstigere Variante.
PE-Rohre eignen sich auch für die automatische Bewässerung
Die Erdverlegung von Rohren für den Gartenwasseranschluss eignet sich nicht nur, um Wassersteckdosen oder andere Anschlussstellen mit Wasser zu versorgen. Auf diese Weise kann man auch das Leitungssystem für eine automatisierte Beregnung des Gartens installieren. Solch ein System besteht beispielsweise aus der Wasserquelle (z.B. IBC-Container) sowie aus Ventilen, Sprinklern und einem Bewässerungscomputer. Das Steuergerät startet und beendet die Bewässerung dann zu den eingestellten Zeiten automatisch.