« Was genau bedeuten die Kennzahlen? »
Die Förderhöhe und die Förderleistung gehören zu den wichtigsten Kennzahlen bei Teich-, Brunnen- und Gartenpumpen. Auf der Grundlage dieser Kennzahlen lässt sich genau bestimmen, ob eine bestimmte Pumpenausführung für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet ist. Doch was genau sagen Förderhöhe und Förderleistung aus? Wie berechnet man die Werte bei Bedarf? Wir erklären Ihnen, was die Kennzahlen aussagen, wie Gartenfreunde damit am geschicktesten rechnen und so die Bewässerung der Gartenparzelle clever planen können.
Wie viel kann eine Pumpe leisten?
Praktisch alle Pumpen haben den Zweck, eine Flüssigkeit von A nach B zu transportieren, um es einmal sehr vereinfacht auszudrücken. Dabei spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle. Faktor eins ist die Förderhöhe, bei der es in Wirklichkeit nicht um eine Längenangabe geht, sondern um eine Angabe des Drucks. Faktor zwei ist die Förderleistung, die Auskunft darüber gibt, welche Flüssigkeitsmenge innerhalb einer gewissen Zeit von dem gewählten Pumpenmodell befördert werden kann. Förderhöhe und Förderleistung gemeinsam geben also Aufschluss über die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Pumpe.
Wenn man nun eine ideale Brunnen-, Zisternen- oder Gartenbewässerungspumpe sucht, dann ist es natürlich wichtig, ein Modell auszuwählen, das leistungsstark genug ist, um die jeweiligen Anforderungen zu erfüllen. Es macht also Sinn, sich mit den Begriffen Förderhöhe und Förderleistung etwas näher auseinanderzusetzen. Wer einen Garten besitzt, kommt ohnehin meist nicht daran vorbei, sich früher oder später auch eine Gartenpumpe für die Bewässerung anzuschaffen. Dabei drängt sich dann natürlich die Frage auf, welches Modell und welche Pumpenart am besten geeignet ist.
Kurze Erklärung: Was ist die Förderhöhe einer Pumpe?
Hört man den Ausdruck Höhe, dann kommt einem als Erstes eine Längenangabe in den Sinn. Man sagt ja zum Beispiel auch, das Haus ist zehn Meter hoch oder das Vogelnest befindet in einer Höhe von zehn Metern. In der Pumpentechnik ist die Höhe der Förderung aber keine Längenangabe im eigentlichen Sinn, auch wenn sie immer noch in „Meter Wassersäule“ (mH2O oder auch mWS) angegeben wird. Der Begriff hat demnach auch nichts mit der Höhe einer Anlage oder mit der Höhe eines Hauses zu tun, wie man vielleicht mit Blick auf die Pumpvorrichtung einer Heizungspumpe im Keller annehmen könnte. Es geht in diesem Zusammenhang vielmehr um den Druck, den zum Beispiel eine Gartenpumpe erzeugen kann, dass der immer noch in Meter Wassersäule angegeben wird, ist eigentlich falsch und hat historische Gründe.
Die Einheit müsste eigentlich Bar oder Pascal lauten, da diese sich allgemein für Druckangaben durchgesetzt haben. Die Pumpenförderhöhe ist nichts anderes als eine Druckangabe, die aus Gründen der handwerklichen Tradition immer noch in Meter Wasserhöhe und nicht in Pascal oder Bar angegeben wird. Um die Einheiten wirkungsvoll miteinander vergleichen zu können, ist deshalb auch eine Umrechnung erforderlich. Dabei gilt, 10 mWS entsprechen etwa einem Bar und damit etwa 100 000 Pa. Eine angegebene Pumpenförderhöhe von 5 mWs entspricht damit also ungefähr einem Druck von 50 000 Pa.
Was genau ist die Förderleistung einer Pumpe?
Wenn in der Pumpentechnik von Leistung im Zusammenhang mit der Förderung die Rede ist, geht es in den meisten Fällen um die Menge an Flüssigkeit, die bewegt werden kann. Es handelt sich folglich auch um eine Mengenangabe. Meist steht die Förderleistung der Pumpe jedoch in einem engen Zusammenhang zur Förderhöhe.
In den allermeisten Fällen gilt nämlich: Je höher der Druck, desto höher ist auch die Durchsatzleistung einer Pumpe. Auf beide Faktoren bzw. Kennzahlen sollte deshalb zum Beispiel beim Kauf einer Brunnenpumpe geachtet werden. Oftmals wird man in diesem Zusammenhang beim Kauf auch ganz direkt gefragt, wie groß bei einer Pumpe die Förderhöhe sein muss. Dann sollte man vorbereitet sein und mindestens im Kopf haben, dass es nun um den Druck des Gerätes geht.
Die richtige Tauchpumpe für den Garten oder Brunnen finden
Wer in seinem Garten einen eigenen Brunnen hat, für den ist im Regelfall eine sogenannte Tauchpumpe die ideale Lösung. Sie ist gewissermaßen die Brunnenpumpe par excellence und wird, wie es der Name schon andeutet, im Brunnenschacht direkt versenkt. Bei der Wahl der passenden Pumpe sollte man stets Förderhöhe und Förderleistung beachten. Es gilt ganz allgemein: Je tiefer ein Brunnen ist, desto mehr Leistung ist nötig, um das Wasser nach oben befördern zu können. Damit muss auch der maximal mögliche Druck der Brunnenpumpe bzw. Tauchpumpe angemessen hoch sein.
Eine weitere wichtige Überlegung ist, ob die Pumpe nur für den Brunnen verwendet werden soll, oder ob damit im Herbst zum Beispiel ein Gartenteich leer gepumpt werden muss. Für beide Zwecke ist eine Tauchpumpe explizit geeignet. Soll hingegen Wasser aus einem robusten Intermediate Bulk Container (IBC) oder aus einem Regenfass zum Gießen der Pflanzen im Garten verwendet werden, ist eine herkömmliche Gartenpumpe oft die bessere Wahl. Auch dabei gilt es, unbedingt auf den Druck und die Förderleistung der Pumpe zu achten. Maßgeblich ist der Weg, den das Wasser im Schlauch zurücklegen muss.
Ein IBC-Container hat dabei in der Regel den großen Vorteil, dass das Pumpgerät bzw. der Pumpschlauch direkt an den Auslaufhahn angeschlossen werden kann. Das ist ein wichtiger Punkt, der neben vielen anderen Vorteilen, für den IBC-Container spricht.
Die Förderhöhe einer Gartenpumpe berechnen – eine Beispielrechnung
Für die näherungsweise Berechnung muss man folgende Parameter kennen: den Druckverlust auf der Wegstrecke (R), die Wegstrecke, die insgesamt zurückgelegt werden soll (L) und den zentralen Widerstandswert (ZF), der (möglicherweise) durch angeschlossene Ventile verursacht wird. Abschließen muss man das Produkt durch 10 000 teilen, um von Pascal (Pa) auf die Einheit „Meter Wassersäule“ (mWs) umzurechnen. Dabei handelt es sich um einen leicht vereinfachten Wert. Tatsächlich entspricht 1 mWs 9 806,65 Pa (und nicht 10 000).
Wir gehen in der Beispielrechnung davon aus, dass der Druckverlust auf dem Leitungsweg 120 Pa/m beträgt. Es soll außerdem eine Wegstrecke von 94 m zurückgelegt werden. Der Faktor ZF für den zu überwindenden Widerstand im Schlauchsystem soll pauschal 2,2 betragen. Aus diesen einzelnen Faktoren ergibt sich dann folgendes Rechenbeispiel:
Die Förderhöhe muss in diesem Fall also etwa 2,48 betragen, um die Strecke von 94 m auch tatsächlich überwinden zu können. Dieses Beispiel lässt sich natürlich auch auf Brunnen- oder Teichpumpen übertragen, wenn die erforderlichen Parameter bekannt sind, sodass Gartenfreunde die Auswahl des jeweiligen Pumpenmodells einfach abwägen können. Es ist also wichtig, die spezifischen Parameter, wie bspw. die Wegstrecke, im Vorfeld möglichst genau zu messen.