Garten-Nachhaltigkeit- Garten ökologisch gestalten
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Garten ökologisch gestalten

« Mit einheimischen Pflanzen und nachhaltiger Bewässerung zum Traumgarten »

Zunehmende Verstädterung und Versiegelung der Böden haben zur Folge, dass sich die Lebensräume für Insekten und wilde Pflanzen immer weiter verkleinern. Ein ökologischer Garten ist die ideale Möglichkeit, durch die Gartengestaltung und nachhaltige Gartenbewässerung aktiv zum Erhalt der Flora und Fauna beizutragen. Mit einem Naturgarten sorgen Gärtner für mehr Nachhaltigkeit und übernehmen Verantwortung für den ressourcenschonenden Umgang mit unserem Planeten. Ökologisches Gärtnern ist ein erster Schritt in Richtung langfristiger Veränderung und hilft auch dem Insektensterben entgegenzuwirken.

Was zeichnet einen Ökogarten aus?

Nachhaltiges Gärtnern bedeutet, optische Aspekte der Gartengestaltung ökologischen Überlegungen unterzuordnen. Das heißt keinesfalls, dass ein Naturgarten schlecht aussehen muss. Einen Garten ökologisch gestalten bedeutet jedoch beispielsweise, sich bei der Wahl der Pflanzen und der Nutzung von Düngemitteln sowie Pestiziden einzuschränken und stattdessen ökologisch wertvolle Entscheidungen zu treffen, die der Tier- und Pflanzenwelt zugutekommen. Naturnah und möglichst nachhaltig ist ein Garten immer dann, wenn auf die Nutzung künstlicher Elemente weitgehend verzichtet wird. Die natürliche Ästhetik eines Ökogartens entsteht durch seinen ökologischen Wert, nicht durch exotische Bepflanzungen, unnatürliche Bebauungen oder aufwendige Lichtinstallationen.

Vater, Kind, Kompostanlage, Garten ökologisch gestalten
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Naturgarten anlegen – ganzheitliche Konzepte für mehr Nachhaltigkeit im Gartenbau

Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren macht einen Garten ökologisch wertvoll. Einzelne Maßnahmen tragen bereits zum Umweltschutz und zum Erhalt der Flora und Fauna bei, bringen jedoch erst in Summe den gewünschten Effekt. Wer ökologisch gärtnern möchte, sollte sich vor der Gestaltung ein Gesamtkonzept überlegen, dass er Schritt für Schritt in die Tat umsetzt. Dazu gibt es einige Fragen, die im Vorfeld geklärt sein sollten, um anschließend eine vollständige Konzeptionierung des zukünftigen Ökogartens vorzunehmen, die in der Umsetzung einer natürlich schönen Grünanlage mündet, welche zum Erhalt natürlicher Lebensräume von Insekten und Pflanzen beiträgt.

Naturgarten
Von Sten, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2259431

Garten ökologisch gestalten mit heimischen Pflanzen

Da ein naturnaher Garten den Lebensraum für heimische Insekten und Tiere sichern soll, sind einheimische Pflanzenarten eindeutig zu bevorzugen. Sie bieten sowohl Unterschlupf als auch Nahrung und fügen sich wunderbar in die indigene Flora ein. Singvögel, die leider immer weniger Nist- und Brutplätzen vorfinden, freuen sich vornehmlich über die Bepflanzung mit Gehölzen und Bäumen wie der Eberesche, Felsenbirne und Kornelkirsche. Für natürliche Ästhetik sorgt eine Mischbepflanzung aus verschiedenen Vogelhecken. Trotzdem müssen Gärtner nicht gänzlich auf exotische Pflanzen verzichten. Kirschlorbeer oder Rhododendron finden in ökologischen Gärten ebenfalls Platz, sollten jedoch nur einen kleinen Anteil der gesamten Grünanlage ausmachen.

Nahrung für Wildbienen und Insekten anbieten: Diese Pflanzen sollten bei der ökologischen Gestaltung nicht fehlen

Um einen Garten ökologisch zu gestalten, ist es aus mehreren Gründen wichtig, ein Paradies für Insekten zu schaffen. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, Pflanzen zu wählen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch praktische Vorteile für das lokale Ökosystem bieten. Insekten spielen eine entscheidende Rolle in der Natur: Sie bestäuben Pflanzen, fördern die biologische Vielfalt und dienen vielen anderen Tierarten als Nahrungsquelle. Auch öffentliche Parks setzen zunehmend auf Wiesen mit Wildblumen, um Bienen und Insekten zusätzliche Nahrungsquellen zu bieten. Statt reinen Grünflächen aus Rasen sollten Staudenpflanzen ohne gefüllte Blüten das Bild des Naturgartens prägen. Fetthenne oder Sonnenbraut sind reich an Pollen und erleichtern den Insekten die Nahrungssuche, deswegen sollten Sie beim Gestalten nicht auf diese Pflanze verzichten. Empfehlenswert ist eine Mischung aus Pflanzen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen, um ein entsprechendes Nahrungsangebot ganzjährig zu gewährleisten. Die Kornblume (Centaurea cyanus) sieht nicht nur schön aus, sie bietet eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber. Gleiches gilt für den Wiesensalbei (Salvia pratensis), er blüht schön und zieht besonders Bienen an.

Schmetterlinge und Bienen
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Insektenhotels aufstellen

Insektenhotels bieten Bienen sowie kleinen Insekten einen sicheren Unterschlupf und sollten nicht fehlen, wenn es darum geht, das Gartengrundstück ökologisch zu gestalten. Wer kein Insektenhotel kaufen möchte, kann auf unzählige Bauanleitungen im Internet zurückgreifen oder die vollkommen natürliche Variante wählen: Laubreste sowie Grünschnitt in einer ruhigen Ecke des Gartens lagern, statt ihn direkt zu entsorgen. Auch Säugetierarten wie Mäuse und andere Nagetiere freuen sich über natürliche Unterschlüpfe aus Laub, Steinen und Gehölzen. Ein ökologischer Garten bietet den Tieren einen ruhigen Platz, an dem sie ungestört nisten und ihre Jungtiere großziehen können.

2 Kinder jeweils mit einem Insektenhotel - Garten ökologisch gestalten
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Natürlichen Dünger nutzen

Nachhaltiges Gärtnern und gestalten bedeutet, weitgehend auf künstliche Düngemittel und gefährliche Pestizide zu verzichten. Besonders vorteilhaft ist die Herstellung nährstoffreicher Erde aus Kompost. Garten- und Teile der Küchenabfälle werden durch Kompostierung zu humoser Erde, die sich hervorragend als Dünger einsetzen lässt. Der Komposthaufen selbst fungiert bereits als Biotop für unzählige Kleinstlebewesen, welche die Biomasse zersetzen und wertvollen Humus erzeugen.

Nützlinge aussetzen statt Pestizide einsetzen

Die Natur hält sich im Gleichgewicht. Darum kommt auf jeden Schädling auch ein entsprechender Nützling, der die ungebetenen Gäste fernhält. Das gezielte Aussetzen dieser Nützlinge ist nachhaltiger als der Einsatz von Pestiziden, die nur zu oft auch ungewollte Nebeneffekte nach sich ziehen und der gesamten Anlage mehr schaden, als sie ihr nützen. Da eine naturnahe Grünanlage vielen verschiedenen Tieren Schutz und Lebensraum bietet, sind oftmals keine zusätzlichen Pestizide notwendig, um Schädlinge zu vertreiben. Vögel fressen Raupen, Igel fressen Schnecken und Bienen bestäuben Pflanzen. Sollte sich dennoch kein ausreichendes Gleichgewicht einstellen, kann das gezielte Aussetzen von Nützlingen ein adäquates Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen sein.

Marienkäfer
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Schonende und nachhaltige Pflege im Ökogarten

Zur ökologischen Gartengestaltung gehört die schonende Pflege der Grünanlage. Der Rückschnitt von Hecken und Bäumen lässt sich nicht gänzlich vermeiden, muss jedoch immer im Einklang mit Brut- und Nistzeiten der heimischen Vogelarten stehen. Das Bundesnaturschutzgesetz sieht die Zeit vom 1. März bis zum 20. September offiziell als Brut- und Nistzeit von Vögeln an. Doch auch über diese Periode hinaus sollte die schonende Gartenpflege im Vordergrund stehen.

Um den neu entstandenen Lebensraum der Insekten und Tiere nicht unnötig zu gefährden, muss der Gärtner seine naturnahe Grünanlage als ganzheitliches Biotop verstehen und so gestalten. Bereits beim Umgraben der Beete sind bestimmte Grundregeln und Jahreszeiten zu beachten, um das empfindliche Ökosystem der mikroskopisch kleinen Lebewesen im Boden nicht zu stören. Auch die nachhaltige Bewässerung des Gartens ist ein wichtiger Teilaspekt, um ein möglichst durchdachtes Konzept für den eigenen Ökogarten umzusetzen.

Mutter mit Tochter ernten Gemüse im Garten
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Gartenbewässerung naturnah und nachhaltig umsetzen

Die Gartenbewässerung mittels Regenwasser ist eine der kostengünstigsten und nachhaltigsten Methoden, um den Pflanzen auch während der trockenen Sommermonate ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung zu stellen. Solide IBC-Container eignen sich dabei hervorragend zum Sammeln des Regenwassers.

1000l IBC Regenwassertank Neuwertig mit 80m² Fallrohrautomat + Schwanenhals

Entsprechendes Zubehör wie leistungsstarke Bewässerungspumpen und Tropfschläuche helfen bei der wirtschaftlichen Bewässerung. Je nach Größe des Gartens können ein oder mehrere IBCs ausreichen, um Dürreperioden zu überbrücken. Heimische Pflanzenarten leiden zunehmend unter der Trockenheit in unseren Breitengraden während des Sommers. Das regelmäßige Sammeln von Regenwasser ist bereits vor der eigentlichen Gartengestaltung zu berücksichtigen. Denn nachträgliche Eingriffe könnten die Tiere während des Brütens stören.

Hauswasserwerk Guss-Gartenpumpe (230V)

 

Den Garten ökologisch zu gestalten bedeutet also, sich bereits zu Beginn der Planung ein genaues Konzept zu überlegen, welches natürliche Ästhetik, die Schaffung von Lebensraum für heimische Arten und die schonende Gartenpflege miteinander in Einklang bringt.