« Vor- und Nachteile der Tropfbewässerung »
Ein Tropfsystem ist zweifellos die intelligente und bequeme Form der Gartenbewässerung. Es versorgt Pflanzen nicht nur zielgerichtet mit der benötigten Menge an Wasser, sondern zeichnet sich auch durch hohen Bedienkomfort aus. Zudem lassen sich kostbare Ressourcen damit sparen. Auf was es bei der Gartenbewässerung mit Tropfsystem ankommt, erfahren Sie hier.
Die Tröpfchenbewässerung
Steter Tropfen höhlt nicht nur den Stein, sondern kann Pflanzen aller Art auch zuverlässig mit Wasser versorgen. Tatsächlich ist die sogenannte Tröpfchenbewässerung eine der effektivsten und dabei auch noch ressourcenschonendsten Methode, um Pflanzen in Beeten, Gewächshäusern und komplexen Gartenanlagen zu gießen. Nicht umsonst ist sie im professionellen Gemüseanbau zwischenzeitlich Standard. Das Prinzip dahinter ist schnell erklärt: Statt nach dem Gießkannenprinzip eine relativ große Fläche zu bewässern, werden einzelne Wassertropfen zielgerichtet dahin befördert, wo sie hingehören – nämlich an die Wurzeln der Pflanzen. Ziel ist es, die unmittelbare Umgebung mit einer möglichst kleinen Wassermenge möglichst dauerhaft feucht zu halten. Da sich ein derartiges Bewässerungssystem leicht automatisieren lässt, gewinnt man ein hohes Maß an Flexibilität. Auch eine mehrwöchige Abwesenheit ist dann in der Regel kein Problem mehr. Damit es mit der Tröpfchenbewässerung allerdings auch wirklich klappt, sind zunächst einmal eine durchdachte Planung sowie etwas Arbeitseinsatz nötig. Der Aufwand lohnt sich jedoch. Denn: Am Ende sind dann Menschen und Pflanzen glücklich.
Gartenbewässerung mit Tropfsystem: So funktioniert´s
Wer seinen Garten mit einem Tropfsystem bewässern möchte, muss dieses System zunächst einmal aufbauen. Dazu muss man wissen, wie genau es funktioniert. Kernelemente sind dabei Schläuche, die am einfachsten überirdisch verlegt werden. Ein zentraler Schlauch dient dabei als Zuleitung, der das Wasser beispielsweise von der Wasserleitung oder auch einem IBC Wassertank hin zu mindestens einem Tropfschlauch leitet. Vom Tropfschlauch sorgen dann im Schlauch integrierte Tropfer dafür, dass kontinuierlich Wasser an die Basis jeder einzelnen Pflanze fließt – eben Tropfen für Tropfen.
Dieses System ist äußerst effizient und damit natürlich auch sparsam. Mit der jeweils eingesetzten Wassermenge lässt sich ein Bewässerungsgrad von 80 bis 95 Prozent erzielen. Mit keiner anderen Bewässerungsmethode können derartige Werte erzielt werden. Sie schont deshalb auch die natürlichen Ressourcen und ist selbstverständlich extrem nachhaltig. Bei einem großen Garten, der viel Wasser benötigt, lässt sich auf diese Weise natürlich jede Menge Geld sparen, vor allem bei Leitungswasser. Das gilt trotz der Investitionskosten, die zu Beginn aufgebracht werden müssen. Schon nach relativ kurzer Zeit rechnet sich dieses Bewässerungssystem garantiert. Wer kostenloses Regenwasser nutzt, um seine Pflanzen zu gießen, spart zwar nicht unbedingt Geld, übersteht nach dieser Methode aber auch eine längere Trockenphase, in der es nicht regnet, relativ problemlos.
Natürlich hat die Geschichte auch einen kleinen Haken. Das Tropfsystem muss nämlich erst einmal installiert werden. Das nötige Material gibt es in stets erweiterbaren Komplettsets im Fachhandel zu kaufen. Auch die Installation selbst erfordert kein großes handwerkliches Geschick. Haariger ist da schon die Verteilung der mitunter zahlreichen Schläuche im Garten. Hier ist eine genaue und sehr sorgfältige Planung erforderlich. Meistens sind die Pflanzen ja nicht an einer bestimmten Stelle massiert, sondern verteilen sich unregelmäßig auf dem Grundstück. Will man alle auf diese Weise mit Wasser versorgen, sollte man sich vor Beginn der Arbeiten einen detaillierten Plan zeichnen, aus dem der Verlauf der Schläuche hervorgeht. Eventuell empfiehlt es sich, die Gartenbewässerung mit Tropfsystem auf bestimmte Bereiche zu begrenzen. Rasenflächen lassen sich nach dieser Methode übrigens nicht bewässern. Dazu braucht es definitiv dann noch ein alternatives System mit Sprinkler.
Für wen sich die Gartenbewässerung mit Tropfsystem eignet
Grundsätzlich lässt sich ein Tropfsystem in jedem Garten realisieren. Die Frage dabei ist nur, ob der Aufwand, der dafür nötig ist, noch in einem vertretbaren Verhältnis zum Ergebnis steht. Ideal ist das Verhältnis meistens in kleinen und mittelgroßen Gärten. Vor allem wer Obst und Gemüse in Beeten oder Gewächshäusern anbaut, wird damit schnell seine Freude haben. Da die Beete meist an einem Ort konzentriert sind, hält sich auch die Anzahl an Leitungen und Schläuchen in Grenzen. Bei großen Flächen ist die Gartenbewässerung häufig sowieso ein relativ problematisches Unterfangen – vor allem dann, wenn die Pflanzen auf viele Punkte im Garten verteilt sind. Auch da lässt sich grundsätzlich die Tröpfchenbewässerung organisieren, allerdings ist der Aufwand dafür größer. Ganz allgemein kann man übrigens sagen, dass sich das Tropfsystem für alle Gartenbesitzer eignet, die etwas mehr Freiheit gewinnen wollen. Wer niemanden hat, der ihm bei Abwesenheit den Garten gießt, kann die Urlaubsreise im Sommer vergessen, ohne dass darunter der Garten massiv leidet. Eine automatisierte Tröpfchenbewässerung schafft da Abhilfe.
Vorteile der Gartenbewässerung mit Tropfsystem
Der größte Vorteil liegt sicherlich darin, dass die Pflanzen kontinuierlich und ihrem Bedarf entsprechend mit Wasser versorgt werden. Dabei ist viel weniger nötig als üblich. Das Wasser kann nämlich nicht einfach ungenutzt im Boden versickern oder verdunsten. Das bedeutet auch, dass die Mineralien, die im Erdreich stecken und die die Pflanzen benötigen, nicht ausgewaschen werden. Da zudem die Blätter der Pflanzen auf diese Weise nicht nass gemacht werden, sinkt auch die Gefahr von Erkrankungen deutlich. Nicht zuletzt gewinnt man mit diesem Bewässerungssystem aus Schlauch, Tropfschlauch und Tropfern zusätzliche Lebensqualität, da man sich um die so wichtige Wasserversorgung keine großen Gedanken mehr machen muss. Kurzum: Es spricht eigentlich alles für diese Form der Gartenbewässerung. Dennoch gibt es aber auch den einen oder anderen Nachteil.
Nachteile der Gartenbewässerung mit Tropfsystem
Hier fällt vor allem der enorme Aufwand beim Verlegen der Schläuche bzw. Leitungen ins Gewicht. Gerade wenn eine Leitung über eine Rasenfläche geführt werden muss, funktioniert das meist nur, wenn sie vergraben wird. Klar, dass damit erhebliche Mehrarbeit anfällt. Klar auch, dass das relativ viel Zeit in Anspruch nimmt. Darüber hinaus allen zumindest beim Start deutlich höhere Kosten an als bei anderen Bewässerungsmethoden. Und auch die Technik selbst kann so ihre Tücken haben. Beispiel Tropfer: Dabei handelt es sich im Prinzip um Düsen. Wie jede andere Düse, neigen auch die dazu, zu verstopfen – gerade, wenn sie im Erdreich stecken. Ohne regelmäßige Kontrollen geht es deshalb nicht. Gegebenenfalls muss ein Tropfer dann gereinigt oder gar komplett ersetzt werden. Beispiel Wasserdruck: Der ist in den allermeisten Sytemen äußerst gering. Bei Gärten, in denen relativ große Höhenunterschiede zu überwinden sind, gibt es sehr schnell Probleme.
Die Tröpfchenbewässerung ist eindeutig mehr für die Ebene geeignet.
Tropfen für Tropfen zum Glück
Es dürfte klar geworden sein, dass dieses Bewässerungssystem für die Gartenbewässerung nicht unbedingt perfekt ist. Dennoch spricht mehr dafür als dagegen. Der wichtigste Punkt dabei ist sicherlich die Nachhaltigkeit. Auch wenn es in unseren Breiten meistens nicht so aussieht: Wasser ist ein rares und damit auch kostbares Gut. Der Klimawandel wird uns das sicherlich in den kommenden Jahren noch stärker vor Augen führen. Da macht es einfach Sinn, statt einfach nur mit dem Schlauch großflächig zu gießen, mittels Tropfschlauch geringe Mengen Wasser genau da hinzuleiten, wo sie benötigt werden.