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Intermediate Bulk Container (IBC) kommen mittlerweile auch in der Fischzucht zum Einsatz. Sie eignen sich perfekt als sogenannte Hälterungsbecken und geben Fischen ein vorübergehendes Zuhause. Möglich ist das grundsätzlich für die Zucht aller Fischarten von Aal bis Zander. Auf was man dabei achten muss und wie man so ein Becken baut, erfahren Sie hier.
Unkompliziert vielseitig
IBC Container sind für ihre Vielseitigkeit bekannt. Sie lassen sich ungemein flexibel einsetzen. Ihre Verwendungsmöglichkeiten gehen weit über die Lagerung und den Transport von Flüssigkeiten hinaus. Bestes Beispiel dafür: IBCs eignen sich geradezu perfekt für die Hälterung in der Fischzucht und der Teichwirtschaft. Das mag auf den ersten Blick verwundern, weil es sich dabei ja um geschlossene Behältnisse handelt, in die man normalerweise keine Lebewesen stecken sollte. Doch in nur wenigen Schritten lässt sich aus so einem Tank ein Hälterungsbecken bauen, in dem sich Fische als Zwischenlösung pudelwohl fühlen werden. Das Beste dabei ist sicherlich, dass IBCs alle Voraussetzungen dafür mitbringen, um sie mühelos in ein vorhandenes Pumpen- und Filtersystem zu integrieren. Man braucht dafür lediglich noch den einen oder anderen Meter Schlauch, ein paar Fittings und Schlauchklemmen. Klar, dauerhaft haben Fische in diesen Becken nichts zu suchen. IBCs sind keine Aquarien – und erst recht keine Teiche. Für die temporäre Hälterung gibt es jedoch kaum eine effektivere und gleichzeitig günstigere Lösung.
Was genau ist eigentlich ein Hälterungsbecken?
Zugegeben, der Begriff mutet heute etwas antiquiert an. Das verwundert auch nicht, denn er wird seit vielen Jahrhunderten verwendet. Tatsächlich ist die Hälterung eine uralte Technik. Man meint damit die temporäre Haltung von gefangenen Fischen in einem Becken. Gerne wird in diesem Zusammenhang deshalb auch von Lebendhälterung gesprochen. Man denke da etwa nur an einen Angler, der die Fische nach dem Fangen vom Haken nimmt und sie dann lebend in einen Eimer mit Wasser gibt, um sie später erst zu töten und auszunehmen. Der Eimer ist dann auch so etwas wie ein Hälterungsbecken. Jahrhundertelang war dieses Vorgehen auch gängige Praxis. Zwischenzeitlich ist die Lebendhälterung beim Angeln aus Gründen des Tierschutzes zwar erheblich zurückgegangen, wird aber immer noch praktiziert. Aus der Teichwirtschaft bzw. der Fischzucht hingegen ist die Lebendhälterung gar nicht wegzudenken. Sie kommt in ganz unterschiedlichen Situationen zum Einsatz. So ist sie beispielsweise beim Abfischen eines Teichs Standard, schließlich können die geernteten Fische meist nicht direkt vor Ort geschlachtet werden. Aber auch bei Umbaumaßnahmen am Teich, bei denen die Fische nur stören werden, ist die Lebendhälterung zwingend erforderlich. Das Hälterungsbecken dient dann als temporäres Ausweichquartier für Fische, bevor sie dann wieder zurück in ihre gewohnte Umgebung gesetzt werden. Auch in der Koizucht gibt es zahlreiche Beckenumbauten für die Zwischenlösungen gesucht werden.
Warum sich IBC Container als Hälterungsbecken eignen
Ein IBC bringt von Hause aus alle Eigenschaften mit, die für ein Becken, das zur Lebendhälterung von Fischen genutzt werden soll, haben muss. Da ist zum einen seine Robustheit. IBCs gehören zweifellos zu den stabilsten Behältnissen für Flüssigkeiten aller Art. Diese Stabilität ist auch definitiv nötig, da eine größere Anzahl von Fischen auf einem relativ kleinen Raum enorm viel Kraft entfalten kann. Zum anderen aber punktet der IBC in diesem Zusammenhang auch mit seinem Fassungsvermögen. Tankblasen, die 1000 oder 1500 Liter an Wasser aufnehmen können, bieten zumindest den Tieren zwischenzeitlich ausreichend Platz. Die beiden größten Vorteile von IBCs liegen aber wo anders. So lassen sie sich etwa ausgesprochen leicht transportieren. Gerade in der Teichwirtschaft erleichtert das die Arbeit enorm. Und dann sind da ja auch noch die Öffnungen. Vor allem die Auslaufarmatur ist unglaublich praktisch. An sie lässt sich nämlich problemlos ein Schlauch anschließen, der dann wiederum mit einer Pumpe oder einem Teichfilter verbunden werden kann. Ach ja, zum Schluss sei auch noch erwähnt, dass IBCs für gewöhnlich Wind und Wetter standhalten – und dadurch auch ein hohes Maß an Sicherheit bieten.
IBC Container und Kois
Kois sind faszinierende Fische, die immer mehr Liebhaber finden. Wer das Besondere liebt und den Aufwand nicht scheut, setzt ein paar dieser Tiere in seinen Gartenteich. Die oft farbenfrohen Gesellen zu beobachten, ist ungemein spannend. Man kann sie unter Umständen sogar anfassen bzw. streicheln und eine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Damit dies freilich klappt, müssen die Voraussetzungen stimmen. Dabei kommt es vor allem auf den Teich an. Der muss von Zeit zu Zeit erneuert und gereinigt werden. Und genau dann eignet sich ein Container perfekt als Hälterungsbecken für die Kois. Das gilt übrigens auch dann, wenn man vorhat, den Teich zu vergrößern – eine Maßnahme, die häufig nötig ist, wenn einen das Koi-Fieber erst einmal erfasst hat. Im Folgenden wollen wir uns deshalb genau anschauen, wie man sich aus einem IBC so eine Koi-Station selber baut.
Eine kleine Bauanleitung für ein Hälterungsbecken
Egal, ob nun für die professionelle Fischzucht oder die eher private Koi-Haltung – ein gebrauchter IBC reicht dafür vollkommen aus. Es muss keine Neuware sein. Gebrauchte IBCs sind stets generalüberholt und sehr penibel gereinigt worden. Man muss sich also keine Sorgen um irgendwelche Rückstände machen. Aus der Tankblase entsteht das eigentliche Becken. Dafür muss von ihr der obere Teil in einer Höhe von etwa zehn Zentimetern abgeschnitten werden. Zwar verfügt jeder Tank im oberen Bereich über eine Öffnung. Die ist jedoch viel zu klein, um die Fische später wieder ohne Probleme entnehmen zu können. Vor dem Abschneiden zeichnet man um den gesamten Korpus herum eine Hilfslinie an, an der dann geschnitten wird. Die Verwendung einer Wasserwaage ist hier besonders hilfreich. Anschließend wird dann einfach entlang dieser Linie mit einer Stichsäge der obere Teil abgetrennt. Nötig dazu ist ein Sägeblatt, das Kunststoff schneiden kann. Das abgeschnittene Teil lässt sich übrigens prima als Deckel verwenden. Die Schnittränder müssen nun nur noch entgratet und glatt geschliffen werden, damit sich die Tiere später nicht verletzen können. Dazu eignet sich herkömmliches Schleifpapier am besten. Die Tankblase kommt nun zurück in ihre Gitterbox – und fertig ist das Hälterungsbecken.
Wer in diesem Becken für kurze Zeit Kois halten möchte, sollte freilich noch für einen beständigen Wasserkreislauf und eine Filterung des Wassers sorgen. Der Zugang dafür erfolgt einfach von oben, indem man einen Schlauch in das Becken steckt. Der Ablauf hingegen findet über den Auslaufhahn statt, über den jeder IBC Container verfügt. An ihn wird einfach mittels Schlauchklemme ein herkömmlicher Schlauch angeschlossen, der dann zur Pumpe und zum Filter führt. Kleiner Tipp: Es ist dringend zu empfehlen, in diesem Zusammenhang den vorhandenen Teichfilter bzw. die dort integrierte Pumpe zu nutzen, da sonst das ökologische Gleichgewicht der Tiere gestört werden könnte. Nach Möglichkeit sollten Sie Ihre Tiere im Hälterungsbecken außerdem nicht füttern. Ist dies jedoch unumgänglich, weil die Kois viele Tage darin bleiben müssen, darf man nur sehr wenig Futter verabreichen. Die Tiere überstehen übrigens auch einen mehrtägigen Aufenthalt im Hälterungsbecken relativ problemlos, freuen sich aber, wenn sie dann zurück in ihren Teich dürfen.