« IBC-Container als flexible Alternative zum Erdtank »
Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser beträgt in Deutschland knapp 130 Liter. Eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass Trinkwasser das wichtigste und wertvollste Lebensmittel ist, das es auf unserem Planeten gibt. Deswegen ist ein achtsamer und nachhaltiger Umgang mit dieser kostbaren Ressource auch so wichtig. Regenwasser zu sammeln und zu nutzen, ist eine effektive Möglichkeit, um kostbares Trinkwasser zu sparen. Mit einer Hausanlage lässt sich die Toilette oder die Waschmaschine nachhaltig mit Brauchwasser versorgen. Wie genau das geht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Hausanlage für Regenwasser: System mit vielfachem Nutzen
Natürlich geht es beim Einsatz einer Hausanlage für die Regenwassernutzung nicht nur um ökologische Aspekte. Denn auch ökonomisch macht so eine Anlage Sinn, da sich mit ihr langfristig einiges an Kosten einsparen lässt. Experten schätzen, dass sich mit einer Hausanlage für die Regenwassernutzung insgesamt etwa 50 Prozent des täglichen Wasserbedarfs decken lässt.
Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von knapp 130 Litern pro Person und Tag ergibt sich ein Jahresverbrauch von etwa 46.500 Litern. Baden, Duschen und die Körperpflege machen mit etwa 40 % den größten Anteil von unserem Verbrauch aus.
Etwa ein Viertel der Menge wird für die Toilettenspülung benötigt, was Kosten von etwa 55 Euro verursacht. Zwölf Prozent und damit gut 25 Euro werden für die Waschmaschine genutzt, sechs Prozent des Verbrauchs entfallen auf Tätigkeiten wie Raumreinigung, Autopflege und Gartenwässerung. Da es sich hier um Durchschnittswerte handelt, die Garten- und Nichtgartenbesitzer einbeziehen, dürften Gartenbesitzer im letztgenannten Punkt eher überdurchschnittliche Verbräuche aufweisen. Nutzt man Regenwasser für die Gartenbewässerung, die Toilette und den Waschgang, zahlt man für das Wasser selbst nichts. Abwassergebühren fallen aber dennoch an, was den Kostenvorteil relativiert. Ökologisch bleibt die Nutzung von Niederschlägen aber in jedem Fall ein Gewinn.
Gründliche Wasserpflege ist ein Muss
Ein klein wenig Vorsicht ist bei der Regenwassernutzung dennoch geboten. Während das Umweltbundesamt in der Verwendung von gesammelten Niederschlägen für die Toilette oder die Gartenbewässerung kein Risiko sieht, ist das beim Waschen etwas anders. Beim Waschen der Wäsche werden die im Regenwasser enthaltenen Keime zwar in der Regel durch Waschmittel und die hohe Waschtemperatur abgetötet. Allerdings verhält es sich bei einer Spülung der Wäsche mit kaltem Wasser anders, dann ist nicht sichergestellt, dass alle Keime zuverlässig abgetötet werden. Deshalb bestehen für Personen mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko hygienische Bedenken. Der Belastung mit Keimen lässt sich durch effektive Wasserpflege aber vorbeugen.
So ist es geboten, den Regenwassertank oder den IBC-Container, der als Reservoir genutzt wird, regelmäßig zu entkeimen oder Entkeimungstechnik in die Hausanlage zu integriert. Auch diese Investition kann sich lohnen, denn die Qualität des Regenwassers ist ein weiterer Grund für seine Nutzung. Das Wasser ist nämlich besonders weich, sodass man beim Waschen mit weniger Waschpulver auskommt. Laut Umweltbundesamt liegt die Ersparnis bei bis zu 20 Prozent. Darüber hinaus eignet sich das weiche Regenwasser auch für viele Pflanzen im Garten sehr gut.
Wie ist eine Hausanlage für Brauchwasser aufgebaut?
Grundsätzlich kann man bei jeder Anlage zur Nutzung von Regenwasser den Vorratsbehälter und die Verteilanlage getrennt voneinander betrachten. Ein wassersammelndes Element der Anlage kann die unterirdische Zisterne sein oder der oberirdische Wassertank. In beiden Fällen lässt sich ein IBC-Container dafür optimal nutzen. Der oberirdische Tank wird in der Regel über das Dach mit Wasser gefüllt, der unterirdische Erdtank entweder ebenfalls (nur) über das Dach oder zusätzlich mit dem am Boden abfließenden Regenwasser. Wichtiges Element des Verteilersystems einer Hausanlage ist die Pumpe.
Sie pumpt das gesammelte Regenwasser aus dem oberirdischen Behälter oder der unterirdischen Zisterne in das verteilende Rohrsystem. Häufig unterscheidet man Hauswasserautomaten und Hauswasserwerke. Hauswasserautomaten beginnen Wasser zu pumpen, sobald es aus der Hausanlage entnommen wird, etwa durch die betätigte Toilettenspülung. Dagegen ist ein Hauswasserwerk zusätzlich mit einem Druckbehälter ausgestattet, aus dem die Entnahmestelle ihr Wasser zieht. Erst wenn der Druck im Behälter unter ein bestimmtes Level sinkt, springt die Pumpe an und füllt den Behälter wieder mit Wasser. Dadurch ist der Strombedarf des Hauswasserwerks zumeist geringer als der eines Hauswasserautomaten. Dafür ist der Platzbedarf etwas größer.
Oberirdisch oder unterirdisch: Was ist praktischer?
Ob das Regenwasser in einem Erdtank gesammelt wird oder ob die Niederschläge in einem oberirdischen Behälter bevorratet werden, der IBC-Container ist für beide Anwendungen eine ideale Lösung. IBCs dienen im gewerblichen Umfeld als Lager- und Transportbehälter für flüssige oder rieselfähige Materialien. Im privaten Bereich eignen sie sich aber auch sehr gut als Wassertanks. Grundsätzlich kann man IBCs als Teil einer Hausanlage zur Regenwassernutzung unter- oder oberirdisch aufstellen. Bei oberirdischen Lösungen ist allerdings der Platzbedarf größer. Dafür haben oberirdisch installierte Container im Vergleich zur Zisterne unter anderem den Vorteil, dass aufwändige Erdarbeiten unnötig werden. Sie sind damit auch die kostengünstigere Lösung.
Hausanlage für Regenwasser gründlich planen
In jedem Fall gilt, dass man eine Hausanlage zur Regenwassernutzung sorgfältig planen sollte. Im Rahmen der Planung muss man vorab Antworten auf wichtige Fragen wie die folgenden finden: Welche Wasserabnehmer möchte man über die Hausanlage mit Regenwasser versorgen? Wie sieht ein effizientes Leitungssystem aus, welches das Regenwasser zu den Abnehmern leitet? Welcher Wasserdruck ist nötig, damit das Wasser bei den Verbrauchern ankommt? Als zentrales Element der Hausanlage ist die Pumpe bzw. das Hauswasserwerk besonders wichtig.
Nur ein gutes Gerät sorgt dafür, dass man am Ende ein gut funktionierendes System zur Nutzung von Regenwasser besitzt. Etwas Aufwand ist zum Aufbau solch eines Systems anfangs nötig. Aber je besser man es plant, desto besser funktioniert es anschließend und desto geringer ist der Aufwand beim eigentlichen Betrieb der Anlage, sodass man optimal von den Vorteilen der Regenwassernutzung profitiert. Die Arbeit lohnt sich.