« Sind IBCs geeignet oder eher nicht empfehlenswert? »
Heizöl im Kunststofftank zu lagern, ist seit Jahrzehnten eher die Regel als die Ausnahme. Die Voraussetzungen dafür sind dabei stets die jeweils geltenden Vorschriften, mit denen insbesondere der Brand- und der Gewässerschutz gewährleistet werden sollen. Heizöl in einem IBC Container zu lagern ist je nach Lagerort und Lagermenge zwar grundsätzlich möglich, jedoch nicht unbedingt empfehlenswert. Warum das so ist, welche Alternativen es gibt und was sonst noch bei der Heizöllagerung zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Öltanks zwingend nötig
Wer in seinem Haus mit einer Ölheizung für kuschelige Temperaturen und warmes Wasser sorgt, kommt nicht umhin Öl einzulagern. Dazu braucht es zwingend mindestens einen Öltank. In vielen Fällen sind auch mehrere Tanks erforderlich. Entscheidend ist dabei immer die Menge an Öl, die in einem bestimmten Zeitraum verbraucht wird. Und die ist abhängig von der Größe des Hauses, von der Anzahl der Bewohner und nicht zuletzt auch davon, wie oft man beispielsweise duscht und wie stark die Heizung aufgedreht wird. Als Standardmaterial, aus denen Heizöltanks heute gefertigt werden, gilt Kunststoff. Dabei kommen vor allem Polyethylen (PE), High Density Polyethylen (HDPE), Polyamid (PA) und mit Glasfaser verstärkte Kunststoffe (GFK) zum Einsatz. Die früher weit verbreiteten Stahltanks sind mittlerweile immer seltener zu finden. Doch welcher Kunststofftank soll es eigentlich sein? Ein spezieller Heizöltank? Ein Industrietank? Oder geht auch ein Intermediate Bulk Container (IBC)? Grundsätzlich ist vieles möglich. Von IBCs ist dabei aber eher abzuraten.
Grundsätzliches: Die Voraussetzungen, um Heizöl aufbewahren zu dürfen
Öl ist zweifellos ein mindestens potenziell gefährlicher Stoff. Es ist leicht entflammbar und kann enormen Schaden anrichten, wenn es in ein Gewässer oder ins Erdreich eindringt. Kein Wunder also, dass der Gesetzgeber in Deutschland strenge und sehr umfangreiche Vorschriften für die Heizöllagerung erlassen hat. Im Vordergrund stehen dabei der Brandschutz und der Gewässerschutz. Fasst man die dafür geschaffenen Gesetze, nämlich die „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)“ und die jeweils geltenden Feuerungsverordnungen zusammen, kann man sagen, Öl muss stets so gelagert werden, dass das Risiko eines Brandes oder eines Auslaufens des Tanks so gering wie möglich ist. Das gilt für die Räumlichkeiten und natürlich vor allem für den Öltank. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Tank aus Metall oder einen Kunststofftank handelt. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang, dass der Tank stets von außen befüllt werden muss. Gerade die Befüllung aber gilt als besonders risikoreich. Deshalb muss auch ein Kunststofftank für Heizöl die nötigen Vorrichtungen aufweisen, um ein sicheres Befüllen möglich zu machen. Darüber hinaus benötigen alle Tanks zwingend die Zulassung dafür, dass in ihnen gefährliche Stoffe gelagert werden dürfen. Nur wenn auch bei der Lagerung von Heizöl die Anforderung der oben genannten Vorschriften bzw. Gesetze erfüllt werden, darf überhaupt eine Ölheizung im Haus betrieben werden.
Warum sich IBCs eigentlich nicht für die Heizöllagerung eignen
Heizöl im Kunststofftank zu lagern, ist ganz grundsätzlich eine gute Idee. Sie stehen den Tanks aus Metall in Sachen Sicherheit in nichts nach, sind aber deutlich leichter und meistens auch günstiger. Natürlich könnte nun jemand auf die Idee kommen, statt einem speziellen Heizöltank oder einem Industrietank, einen IBC Container dafür zu nutzen. Er müsste sich doch eigentlich dafür eignen, um darin Heizöl aufbewahren zu können. Gerade dann, wenn im Jahreslauf keine besonders großen Mengen Öl benötigt werden, sollte er doch der ideale Kunststofftank für Heizöl sein. Dem ist leider nicht so. Das Problem am IBC ist, dass er nicht standardmäßig über die nötigen Anschlüsse verfügt. Beispiel Einfüllöffnung. Diese ist an der Oberseite der Tankblase angebracht und hat einen relativ großen Durchmesser. Hier einen Rohranschluss zu installieren, damit von einem Tankwagen aus mit der Tankpistole eine direkte Befüllung erfolgen kann, wäre viel zu aufwendig. Darüber hinaus würde es auch die Balance der einzelnen Elemente eines IBCs erheblich stören. Sicher, in einem Container lässt sich grundsätzlich Öl lagern. Für das perfekte Zusammenspiel mit einer Heizung bzw. einer Heizanlage ist er jedoch allenfalls bedingt geeignet.
Heizöl im Kunststofftank lagern: Auch auf die Räumlichkeiten kommt es an
Um überhaupt eine Ölheizung betreiben zu können braucht es bestimmte Räumlichkeiten. Diese befinden sich meist im Keller eines Hauses. Da ist natürlich der Raum, indem sich die eigentliche Anlage samt Brenner und Kessel befindet. Bis zu einer maximalen Lagermenge von 5000 Litern darf in diesem Raum auch der Kunststofftank für die Lagerung des Heizöls untergebracht werden. Jedoch muss zwischen dem Tank und der Feuerungsanlage entweder ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden oder die Abtrennung durch ein feuerfestes Element erfolgen. Bei einer Lagermenge von mehr als 5000 Litern Heizöl darf sich der Tank nicht im selben Raum mit der Heizungsanlage befinden. Es wird dafür vielmehr ein separater Raum benötigt, der auch nur für die Heizöllagerung genutzt werden darf.
Er muss zudem einen Zugang von außen bieten, damit von dort die Betankung erfolgen kann. Meist handelt es sich dabei lediglich um einen nach draußen verlegten Einfüllstutzen, der mit dem Tank verbunden ist. Wird ein Kunststofftank für Heizöl verwendet, muss man zudem dafür sorgen, dass möglichst wenig Licht in den Raum dringen kann. Besonders Tanks aus GFK reagieren sehr empfindlich auf Sonnenstrahlen. Aber auch bei allen anderen Kunststoffen, die für die Tankproduktion in Frage kommen, können UV-Strahlen dazu führen, dass das Material mit der Zeit porös wird. Die so wichtige Dichte und Robustheit des Tanks wäre damit natürlich nicht mehr gegeben.