« Darauf sollten Gärtner achten »
Ein Hochbeet erleichtert die Gartenarbeit auf sehr angenehme Art und Weise. Um zu jäten, Pflanzen zu setzen und um die Ernte einzubringen, muss man nicht in gebückter Körperhaltung arbeiten. Außerdem verspricht ein solches Gartenbeet eine besonders reiche Ernte. Denn befüllt man das Beet schichtweise mit Erd-, Kompost- und Mulchschichten, finden die Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen vor und gedeihen prächtig. Wie die ideale Befüllung aussieht und warum ein umgebauter, solider IBC-Container als Beet hervorragende Dienste leistet, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Solide Schutzschicht als Grundlage
Hochbeete aus natürlichen Materialien wie Holz sollte man zunächst innen mit Folie verkleiden. Ansonsten kann es schnell geschehen, dass Feuchtigkeit von den Wänden des Hochbeets ins Innere dringt. Als Schutzschicht eignet sich zum Beispiel Teichfolie, die man an die Innenseiten des Beets tackert. Wichtig kann zusätzlich ein Metallgitter am Boden und an den Seiten des Beets sein, damit Nagetiere keine Chance haben, Blumen oder Gemüse anzunagen. Wer es sich einfacher machen möchte, kann statt Hochbeeten aus Holz einen IBC-Container zum Gartenbeet umfunktionieren.
IBC-Container stammen aus Industrie und Logistik und bestehen aus einer Kunststofftankblase. Sie ist fest auf einer Palette montiert und von einer IBC-Gitterbox umgeben. Um sie als praktisches IBC-Hochbeet nutzbar zu machen, muss man den Container natürlich etwas umbauen. Man kann dabei einfach den oberen Teil entfernen, sodass ein relativ tiefer Pflanzbehälter entsteht. Alternativ platziert man einen Teil des Containers auf dem Metallgitter als Pflanzwanne.
Grundregel: unten grob, oben fein
Möchte man ein Hochbeet so befüllen, dass die Pflanzen im Erdboden (also nicht im Blähton) wachsen, legt man am besten mehrere Schichten als Befüllung an. Dabei gilt zumeist die Grundregel: Die Schichten werden von unten nach oben immer feiner. Das zeigt das Beispiel einer vierschichtigen Befüllung. Als unterste Schicht empfehlen sich grobe Äste und Zweige. Sie können als Drainageschicht dienen. Wasser kann hierhin abfließen. Dadurch wird verhindert, dass sich im oberen Bereich schädliche Staunässe bildet. Anschließend empfiehlt es sich, das Beet mit klein gehäckselten Ästen und Laub zu befüllen. Diese Ebene des befüllten Hochbeets kann relativ schmal ausfallen.
Ungefähr fünf bis zehn Zentimeter reichen aus, während für die drei anderen Schichten etwa zwanzig Zentimeter empfehlenswert sind. Die beiden unteren Ebenen sollte man verdichten, damit der Inhalt des Hochbeets nicht zu sehr zusammensackt. Die zweithöchste Ebene besteht im Idealfall aus halbfertigem Kompost aus Bio- und/oder Gartenabfällen. Pferdeäpfel können ebenfalls Bestandteil dieser Ebene des Beets sein. Ganz oben kommt als vierte Schicht gute Erde, die man eventuell mit fertigem Kompost mischt.
Die ideale Schichtung hält wertvolle Prozesse in Gang
Dieses Vier- oder Fünfschichtsystem hat mehrere Vorteile. Die Drainageschicht als Schutz vor Staunässe wurde ja bereits genannt. Der halbfertige Kompost hält zwei Vorgänge in Gang, die beide Vorteile für die Pflanzen im IBC-Beet bieten. Durch die Kompostierung werden über mehrere Jahre Nährstoffe produziert. Darüber hinaus entsteht bei diesem Prozess Wärme, die den Pflanzen ebenfalls zugutekommt.
Im Vergleich zu klassischen Gartenbeeten ist so eine frühere Aussaat möglich und die Ernte fällt in der Regel auch reichhaltiger aus. Durch die voranschreitende Kompostierung im Holz- oder IBC-Beet sackt die Befüllung bereits nach etwa einem Jahr merklich ab. Es kann sein, dass die Schichtung im Container dadurch bis zu zwanzig Zentimeter an Höhe verliert. Um das auszugleichen, sollte man die dritte oder vierte Ebene (von unten) im IBC-Hochbeet während der Winterpause wieder auffüllen. Dazu verwendet man Kompost oder Gartenerde. Etwa alle fünf Jahre sollte man das Beet zudem komplett neu befüllen.
Lightversion als Alternative
Das Vier- oder Fünf-Schicht-System ist keineswegs die einzige Art, ein Hochbeet zu befüllen. Wer zum Beispiel einen IBC mit Blumen bepflanzen möchte, kann es bei einem Zwei-Schicht-System belassen, bei dem die unterschiedlichen Lagen durch ein Vlies voneinander getrennt werden. Die untere und etwa 20 Zentimeter starke Schicht besteht in diesem Fall aus Kies oder Blähton, sie dient der Drainage.
Gartenerde bildet die obere und deutlich breitere Ebene. Das Vlies dient dazu, dass Wasser keine Erde in die unten liegende Kiesschicht schwemmt. Immer etwas aufpassen sollte man, wenn man auf einem Balkon ein Hochbeet befüllen möchte. Ein im Vierschichtsystem befülltes Beet kann relativ schwer werden, was auf manch einem Balkon zum Problem wird. Im Zweifelsfall zieht man deshalb einen Zwischenboden ein, um anschließend nur den oberen Teil des Beets zu befüllen.
Vorsicht bei Nadelhölzern und Nussbaumlaub
Es gibt aber auch einige Materialien, die in einem Hochbeet nichts zu suchen haben. Äste von Nadelholz könnten den Boden zum Beispiel übersäuern, was das Wachstum von Gemüse stark hemmt. Ebenfalls wachstumshemmend kann Nussbaumlaub sein, da dieses Gerbsäuren enthält. Allerdings ist saure Erde nicht für jede Pflanze ein Problem.
Hochbeet als Teil eines Aquaponic-Systems
Nochmals eine ganze andere Variante, ein Hochbeet zu befüllen, bietet ein Aquaponik-System. Es besteht aus einem untenliegenden Fischbecken und einem darüber liegenden Pflanzbecken.
IBC-Container lassen sich so umbauen, dass Aquaponik mit ihnen möglich wird. Das Pflanzbecken kann man mit einem Substrat wie Blähton befüllen, in dem die Pflanzen wachsen. Das Wasser aus dem Fischbecken wird dann über ein Filtersystem ins Pflanzbecken gepumpt. Biofilter wandeln Ammonium in Nitrat um, das sich optimal als Nährstoff für die Pflanzen eignet. Gesäubertes Wasser fließt aus dem Pflanzbecken ins Fischbecken zurück, sodass weniger Wasser im Fischbecken ausgetauscht werden muss.