Einen IBC Container zu befüllen ist an sich eine sehr einfache Angelegenheit, schließlich verfügt jeder einzelne Container über eine hochfunktionale Einfüllöffnung. Doch je nach Füllgut und Zustand des Containers kann die Befüllung oder die Entleerung zur echten Herausforderung werden. Von der Gefahr der Überfüllung und möglichen Lecks bis hin zu Restmengen und Verstopfungen – ohne die richtigen Maßnahmen kann es schnell zu Problemen kommen. Wir stellen Ihnen in unserem Artikel, deswegen praktische Lösungen und wertvolle Tipps zum Füllen und Leeren genauer vor.
Was sind die Herausforderungen beim Entleeren und Befüllen?
Manch einer wird sich an dieser Stelle jetzt vielleicht fragen, warum man sich ausgerechnet mit dem Befüllen und Entleeren eines IBCs auseinandersetzen sollte. Beides ist doch ganz klar und eigentlich kinderleicht. Über die Einfüllöffnung kommt der Inhalt in den Container, über den Auslaufhahn wird er entleert. Dummerweise ist es dann doch nicht ganz so einfach. Sicher, sonderlich kompliziert sind beide Vorgänge nicht. Seine leichte Handhabung ist ja schließlich auch einer der vielen Vorteile, die ein IBC mit sich bringt. Wie so oft steckt auch hier allerdings der Teufel im Detail. Deshalb ergibt es durchaus Sinn, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und sich etwas näher mit der Materie auseinanderzusetzen. Dann wird sehr schnell deutlich, dass es um mehr geht, als darum, oben etwas einzufüllen und unten etwas herauszulassen. Doch keine Angst: Ein intensives Studium erfordert die Materie auch nicht. Und mit ein wenig investierter Zeit lassen sich Probleme beim Befüllen oder Entleeren des IBC Containers vermeiden.
Womit sollte der IBC Tank befüllt werden?
Zugegeben, auch das ist auf den ersten Blick eine seltsame Frage. Wenn man jedoch weiß, dass die meisten IBC Container, die insbesondere im privaten Bereich zum Einsatz kommen, aufgearbeitet bzw. rekonditioniert sind, klingt sie nicht mehr ganz so absurd. Eine Tankblase, in der der zuvor giftige oder aggressiven Säuren und Laugen gelagert wurden, eignet sich natürlich nicht, um sie anschließend mit flüssigen Lebensmitteln zu befüllen. Und wer in seinem IBC jemals Diesel gelagert hatte, sollte es tunlichst unterlassen, daraus einen Wassertank machen zu wollen. Ganz allgemein gesagt: Es kommt entscheidend darauf an, wie und wofür der IBC-Tank bislang verwendet worden ist. Zwar kann man bei einer Rekonditionierung davon ausgehen, dass die Tankblase gründlich und rückstandsfrei gereinigt worden ist, dennoch ist es natürlich keine schöne Vorstellung, dass darin vorher giftige Stoffe waren und jetzt Gießwasser gelagert werden soll. Wer seinen Tankbehälter selbst für andere, womöglich problematische Stoffe verwendet hat, tut sich häufig schwer mit einer wirklich gründlichen Reinigung. Deshalb ist auch hier eher Zurückhaltung geboten. Kurzum: Man sollte, wenn es darum geht, einen IBC Container zu befüllen, immer auch die Vornutzung im Blick haben.
Befüllung konkret: So geht es
Die Tankblase jedes IBC Containers ist an der Oberseite mit einer Einfüllöffnung versehen. Über diese Öffnung findet das Befüllen statt. Dazu muss zunächst der Deckel abgenommen werden. Dies sollte sehr vorsichtig geschehen, weil in der Regel in dem Verschlussdeckel eine Dichtung integriert ist, die sehr leicht beschädigt werden kann. Die Dichtung spielt aber eine wichtige Rolle, um die gesamte Blase auch wirklich dichtzuhalten. Je nach Flüssigkeit, die gelagert werden soll, erfolgt das Befüllen mit einem Schlauch, einem Eimer oder auch einer Gießkanne. Da ein Schlauch meist unter Druck steht, ist es sinnvoll, ihn möglichst weit in die Tankblase zu stecken. Er darf dabei durchaus den Boden des Tanks berühren. Auf diese Weise lässt sich relativ zuverlässig verhindern, dass sich der Schlauch selbstständig macht und aus dem Tank springt.
Schlussendlich sollte beim Befüllen auch auf Sauberkeit geachtet werden. Was auch immer im IBC Tank gelagert werden soll, Verunreinigungen durch Restmengen können, wie bereits erwähnt, immer ein Problem werden. Daher ist es stets zu empfehlen, den Bereich um die Einfüllöffnung zunächst einmal gründlich zu reinigen. Auch ein Schlauch oder ein Eimer sollte im Übrigen sauber sein.
In geschlossenen Systemen ist es zudem erforderlich, die Belüftung zu gewährleisten. Während dem Befüllen kann es sonst zu einem Unterdruck kommen, der das Einfüllen erschwert oder sogar verhindert. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass eine geeignete Entlüftung vorhanden ist. Dies kann durch spezielle Entlüftungsventile geschehen, die es ermöglichen, Luft entweichen zu lassen, ohne dass Flüssigkeit austritt. Solche Ventile sorgen dafür, dass der Druckausgleich im Inneren des Containers beim Befüllen und Entleeren reibungslos verläuft.
Worauf es bei der Entleerung ankommt
Entleert werden IBCs über den Auslaufhahn, der sich an einer der Schmalseiten im unteren Bereich befindet. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass sich auf diesem Wege keine komplette Entleerung bewerkstelligen lässt. Dafür ist es notwendig, den Hahn abzuschrauben und dadurch den Auslaufstutzen freizulegen. Die größere Öffnung des Stutzens erlaubt eine wesentliche schnellere Entleerung. Um wirklich auch die letzten Reste an Flüssigkeit aus der Tankblase zu bekommen, sollte sie aus der Gitterbox genommen und auf die Flachseite mit der Öffnung oder auf den Kopf gestellt werden.
Empfehlenswert ist bei einer Komplettentleerung auch, den Deckel der Einfüllöffnung abzunehmen. Beim Abschrauben der Auslaufarmatur wird meist die darin verbaute Dichtung erheblich beschädigt. Sie ist anschließend in den allermeisten Fällen nicht mehr zu gebrauchen. Man sollte sie beim erneuten Aufschrauben der Armatur unbedingt ersetzen. Erst wenn dies geschehen ist, kann man sich später daran machen, den IBC Container zu befüllen. Wichtig auch: Die Überwurfmutter des Hahns lässt sich häufig nur mit einer Rohrzange oder einem speziellen Hahnschlüssel lösen. Sind in der Tankblase Gefahrstoffe gelagert worden, ist beim Entleeren höchste Sorgfalt gefragt. Am besten trägt man dabei widerstandsfähige Gummihandschuhe und eventuell sogar Schutzkleidung. Die Inhaltsreste dürfen auch nicht einfach so entsorgt werden, sondern müssen zunächst in einem anderen Behältnis aufgefangen werden – zum eigenen Schutz und zum Schutz der Umwelt.