IBC-Container sind die idealen Behälter für die chemische Industrie. Sie bieten nicht nur ein enormes Fassungsvermögen und ein einfaches Handling, sondern auch sicheren Schutz für Chemikalien aller Art. Kein Wunder also, dass der IBC Tank in der Chemie und der Chemietechnik vielfältig eingesetzt wird.
Der Chemiecontainer
IBC und Chemie scheinen mittlerweile irgendwie zusammenzugehören. Sie gehen sozusagen eine kongeniale Verbindung ein. Verwendung finden die praktischen Intermediate Bulk Container dabei sowohl für Flüssigkeiten als auch für rieselfähige Stoffe. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Lagerung und leichte Entnehmbarkeit der Stoffe. Ein weiterer Pluspunkt ist darüber hinaus der relativ problemlose Transport.
Die Kombination aus einer Tankblase und einem Transportgitter, das auf einer Euro-Palette befestigt ist, sorgt dafür, dass IBCs problemlos beispielsweise mit einem Gabelstapler transportiert und verladen werden können. Das kubische Format sorgt zudem dafür, dass sich die Tanks stapeln lassen und daher weniger Platz benötigen. Da sich mehrere IBCS verbinden lassen und direkt in Produktionsanlagen integriert werden können, sind sie für die Chemie zwischenzeitlich zum Nonplusultra geworden – und längst viel weiter verbreitet als beispielsweise lange Zeit dominierende Fässer.
Überaus vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Egal, ob nun die chemische Industrie selbst oder die Hersteller von Kosmetika, Pharmazeutika oder Lebensmittel – IBC Behälter kommen heute nahezu überall zum Einsatz, wo es gilt, Chemikalien aller Art zu lagern oder zu verarbeiten. Damit dies problemlos klappt, spielt das Material, aus dem die Tanks gefertigt werden, eine große Rolle. In der Regel wird dabei Polyethylen der Spezifikation HD (High Density) verwendet, das eine besonders hohe Dichte und große Robustheit aufweist. Es zeichnet sich außerdem durch eine außergewöhnliche chemische Beständigkeit aus.
Letzteres ist vor allem von Bedeutung, damit es nicht zu unerwünschten Reaktionen zwischen dem Tank und den in ihm gelagerten Chemikalien kommt. Stichworte: Sicherheit und Stoffreinheit. Abgekürzt wird das Ganze dann HD-PE.
HD-PE
Obwohl dieses HD-PE schon von Hause aus eine relativ gute Sperrschicht enthält, gibt es Container, die noch einmal zusätzlich mit einer speziellen Sperrschicht versehen sind. Sie soll vor allem vor dem Entweichen von Dämpfen durch die Tankwände schützen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von sogenannten Permeationsbarrieren. Sie bilden einen höchst wirksamen Schutz vor dem ungewollten Austritt von Aromen und Gerüchen aus dem Tank und verhindern darüber hinaus auch, dass Sauerstoff oder andere Gase eindringen können. Schließlich findet auch noch eine dritte Variante von HD-PE in der Chemietechnik Verwendung, nämlich eine leitfähige oder antistatische Version. Diese zusätzliche, leitfähige bzw. antistatische Beschichtungen des Materials verhindern zuverlässig die Aufladung der im Inneren gelagerten Chemikalien.
Im Grunde gibt es sehr wenige chemische Stoffe, die nicht in IBCs gelagert oder transportiert werden können.
Gerade dieser Umstand macht das System so interessant für die chemische Industrie. Für welche Variante sich ein Unternehmen in der Chemie entscheidet liegt in der eigenen Verantwortung. Sie muss auf jeden Fall den spezifischen Anforderungen der Chemikalie entsprechen. Das gilt insbesondere für Gefahrgutstoffe.
IBC und Chemie: Knackpunkt Dichtung
Neben dem eigentlichen Tankmaterial kommt bei der Lagerung von Chemikalien aller Art auch den verbauten Dichtungen für IBC Tanks eine große Bedeutung zu. Sie finden sich hauptsächlich an zwei Stellen der gesamten Konstruktion, nämlich im Bereich der Einfüllöffnung und in der Auslaufarmatur. Es versteht sich dabei von selbst, dass Öffnungen grundsätzlich sensible Bereiche sind. Die Dichtung soll dabei für einen zuverlässigen Schutz sorgen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn sie von der gelagerten Chemikalie im Tank nicht angegriffen und beispielsweise zersetzt wird.
Klar, dass eine Dichtung vor diesem Hintergrund immer auch eine Art Schwachpunkt darstellt. Um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten muss daher stets der passende Dichtungstyp gewählt werden. Die am meisten verwendeten Dichtungsmaterialien sind FKM, NBR, EPDM und PTFE.
Mitunter kann es in der Chemie-Branche notwendig sein, dass dem verwendeten Dichtungswerkstoff eine bestimmte Farbe am Griff der Auslaufarmatur zugeordnet werden muss, um Verwechslungen zu vermeiden.
Die genaue Zuordnung der Farben ist in der DIN-Norm 30823 geregelt. Für den Dichtungswerkstoff PTFE ist dann beispielsweise zwingend ein himmelblauer Griff erforderlich.
Grundsätzliches zum Thema IBC und Chemie
Wer Intermediate Bulk Container in der Chemietechnik nutzt, muss stets bestimmte Vorschriften beachten. Dies gilt insbesondere für die Lagerung und den Transport von gefährlichen Stoffen. Neben der bereits erwähnten DIN-Norm 30823 sind vor allem noch die UN-Empfehlungen für den Gefahrgut-Transport zu beachten. Grundsätzlich gilt, dass jeder verwendete Container eine ausreichende chemische Beständigkeit für die in ihm gelagerten oder transportierten Stoffe haben muss.
Darüber hinaus besteht eine Kennzeichnungspflicht, aus der unter anderem das Füllgut selbst, das Fassungsvermögen und die Druckbelastbarkeit hervorgehen müssen.
IBC und Chemie: Der große Vorteil
Der Einsatz von IBCs insbesondere in der chemischen Industrie ist mit viel Verantwortung und auch reichlich Bürokratie verbunden. Aufgewogen wird das aber definitiv durch die Vorteile, die die Tanks bieten. Besonders deutlich treten diese hervor, wenn man sie beispielsweise mit Fässern vergleicht.
Im Gegensatz zu diesen steht bei IBCs ein größeres Fassungsvermögen (bis zu 3000 Liter) zur Verfügung. Sie benötigen im Verhältnis zu ihrem Inhalt weniger Platz, lassen sich leichter auf einer Palette positionieren und auch leichter transportieren.
Kurzum: Es spricht alles für den Einsatz dieser Container in der Chemie.