Ein Auslaufhahn ist fester Bestandteil eines jeden IBC Containers. Dummerweise gehört er zu den Verschleißteilen und muss deshalb von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Dazu ist nicht nur Kraft, sondern auch ein klein wenig Know-how vonnöten. Wie genau man einen IBC Hahn wechselt, auf was es dabei besonders ankommt und wie man sich dabei möglichst wenig anstrengen muss, erfahren Sie hier.
Ein Intermediate Bulk Container ist ungemein praktisch
Kein Wunder: Bei ihm handelt es sich bekanntlich um ein perfekt durchdachtes, ganz auf eine möglichst hohe Funktionalität ausgerichtetes System. Er hat genau das, was es braucht, um ihn möglichst einfach nutzen zu können. Dazu gehört natürlich ausdrücklich auch die Auslaufarmatur in Form eines Hahns. Über diese Armatur wird die Flüssigkeit im Inneren der Tankblase entnommen und dosiert. Ohne dieses kleine Container-Zubehör würde der Tank in seiner Gesamtheit kaum funktionieren. Folglich kommt ihm auch eine ganz entscheidende Rolle zu. Das gilt erst recht, weil es sich bei so einem Hahn um ein geradezu klassisches Verschleißteil handelt. Schon allein deswegen benötigt er relativ viel Aufmerksamkeit. Von Zeit zu Zeit muss er denn auch gewechselt werden. Die Demontage eines alten bzw. die Montage eines neuen Auslaufhahns kann dabei durchaus zu einer Herausforderung werden – jedenfalls dann, wenn man vollkommen unbedarft an die Sache herangeht.
Warum ein IBC Hahn überhaupt gewechselt werden muss
Bei einem Hahn wie er an jeder Tankblase eines IBCs verschraubt ist, handelt es sich um ein mechanisches Bauteil. In seinem Inneren befindet sich entweder eine Klappe oder eine Kugel, über deren Stellung der Auslauf geregelt wird. Die Bewegung erfolgt dabei von Außen mittels Hebel. Bewegung bedeutet in so einem Fall aber immer auch Reibung. Und Reibung wiederum sorgt in einem mechanischen System dafür, dass sich die einzelnen Bauteile darin abnutzen und irgendwann nicht mehr so funktionieren, wie sie es sollten. Bei einem Hahn kommt es meist dazu, dass er nicht mehr richtig dichthält und anfängt zu tropfen. Wir der Container als Wassertank genutzt, kann man die Verluste durch das Tropfen womöglich leicht verschmerzen. Werden im Tank allerdings Säuren oder Laugen gelagert, kann von jedem einzelnen Tropfen eine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgehen. Folglich ist ein Wechseln des Hahns in so einem Fall Pflicht. Im Übrigen führt nicht nur der vollkommen normale Verschleiß bei einem Auslaufhahn zu funktionalen Einbußen. Er kann auch massiv beschädigt werden. Grund ist seine exponierte Lage am Container. Rempler und Stöße lassen sich da in der Regel kaum vermeiden.
Einen IBC Hahn montieren: Die Demontage des alten Hahns
Vor der Montage kommt die Demontage. Wie bereits erwähnt sind alle IBCs mit einem Auslaufhahn ausgestattet. Er gehört ab Werk zur Grundausstattung. Dabei wird er häufig mit Maschineneinsatz aufgeschraubt. Und das bedeutet, dass er sich in den allermeisten Fällen nur sehr schwer wieder abschrauben lässt. Es ist also jede Menge Muskelkraft erforderlich, um das Teil abzuschrauben. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht: Ohne Werkzeug, also alleine mit der Hand, lässt sich das nicht bewerkstelligen. Empfehlenswert ist deshalb der Einsatz einer herkömmlichen Rohrzange oder eines sogenannten Hahnschlüssels, den es für bestimmte Hahnarten als IBC Zubehör zu kaufen gibt. Egal für welches Werkzeug man sich allerdings entscheidet – vor dem Abschrauben sollte die Tankblase unbedingt aus der Gitterbox genommen werden. Das erleichtert die Arbeit enorm. Man stellt die gesamte Blase anschließend einfach so auf den Boden, dass sich der Hahn auf der Oberseite befindet. Das Abschrauben selbst erfolgt immer am Überwurf, dessen Innengewinde mit dem Außengewinde des Auslaufstutzens verschraubt ist. Die Zange oder der Schlüssel müssen also direkt an diesem Überwurf angesetzt und dann unter relativ hohem Krafteinsatz entgegen des Uhrzeigersinns bewegt werden. Ist der Überwurf erst einmal gelockert, kann er dann ganz einfach mit der Hand abgeschraubt werden, bis sich die komplette Armatur vom Stutzen löst.
Einen IBC Hahn montieren: Die Montage des neuen Hahns
Das Anschrauben eines neuen Hahns an den Auslaufstutzen, der sich am Wassertank bzw. an der Tankblase befindet, ist relativ einfach. Allerdings gilt es dabei zwei Dinge zu beachteten. Zunächst einmal müssen die Armaturengröße und die Gewindeart mit der Ausgangsgröße und der Gewindeart des Stutzens übereinstimmen. Sie müssen also zueinanderpassen. Die jeweilige Größe lässt sich aus den Spezifikationen zum Container ablesen. Wenn dort eine Größe von S60x6 (60mm) Grobgewinde angegeben ist, muss auch die neue Armatur die Größe S60x6 (60mm) Grobgewinde aufweisen. Und um es gleich auch noch zu erwähnen: Ein Grobgewinde passt nie zu einem Feingewinde. Der zweite Punkt auf den es ankommt, ist die Dichtung. Sie befindet sich in den allermeisten Fällen in der Überwurfmutter. Sie muss mit jedem Hahnwechsel erneuert werden. Auf keinen Fall sollte die alte Dichtung erneut verwendet werden. Sie mag zwar unbeschädigt aussehen, durch das Abschrauben hat sie aber definitiv erheblich gelitten. Die neue Dichtung wird einfach in die Überwurfmutter eingesetzt. Häufig liegt sie dem neuen Hahn bereits bei. Die Montage selbst ist dann schon beinahe ein Kinderspiel: Die Armatur wird auf den Stutzen gesetzt und die Überwurfmutter mit der Hand zunächst lose angeschraubt. Anschließend wird die Mutter mit der Rohrzange oder dem Hahnschlüssel gut festgezogen. In der Regel reicht dabei ein Drehmoment von rund 70 Nm aus. Wichtig ist, dass dabei eine zweite Person den Hahn in Position hält. Die Auslauföffnung des Hahns muss nach unten zeigen.