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Warum soll man für etwas bezahlen, wenn man es geschenkt bekommt und dabei zusätzlich Ressourcen schont? Regenwasser ist kostenlos. Trinkwasser nicht. Für die Gartenbewässerung bietet sich der Regen geradezu an, auch weil das Wasser relativ weich und damit gut für die Pflanzen ist. Um den Regen aufzufangen, kann man einen Intermediate-Bulk-Container (IBC) über einen sogenannten Regendieb an die Regenrinne anschließen und auf diese Weise Wasser vom Dach sammeln. Wenn das nicht möglich ist, muss man Alternativen finden. Und die gibt es durchaus.
Regenwasser sammeln kann man auf vielfältige Weise
Um Regenwasser zu sammeln, muss man keineswegs einen Tank wie einen IBC-Container an die Regenrinne anschließen. Gemeint sind mit dem Begriff IBC-Tank Großbehälter, die man in Industrie und Gewerbe für rieselfähige oder flüssige Materialien nutzt. Inzwischen findet man diese Behälter in umgebauter Form aber auch als IBC-Rindertränke in der Landwirtschaft, als Hochbeet, Aquaponicsystem oder als Wasserbehälter für die Gartenbewässerung.
Im letztgenannten Fall kann man den IBC-Tank an die Regenrinne anschließen, um Trinkwasser zu sparen. Bei der Regenrinne muss es sich nicht zwangsläufig um die des Hausdachs handeln. Allerdings ist die natürlich besonders ergiebig. Nimmt man das durchschnittliche Satteldach eines Einfamilienhauses mit einer Gesamtfläche von 160 Quadratmetern und nutzt die Regenrinne einer Dachseite, sammelt man auf 80 Quadratmetern Wasser. Fallen nun beispielsweise fünf Liter Regen pro Quadratmeter und Stunde, ergeben sich bei 80 Quadratmetern immerhin 400 Liter pro Stunde, wenn man den IBC-Container an die Regenrinne anschließt und dadurch das Hausdach nutzt, um Wasser zu sammeln.
Wichtig ist aber stets, eine möglichst große Fläche zum Sammeln des Regenwassers zu nutzen. Natürlich kann man einfach irgendeine Regentonne aufstellen und das Wasser sammeln, das in sie hineinregnet. Das wird allerdings nicht allzu viel sein. Spannt man allerdings eine Plane als Trichter auf, die das Wasser in einen Tank leitet, oder nutzt eine andere Art von Trichter, wird die gesammelte Wassermenge schnell deutlich größer. Dächer und Dachrinnen bleiben dennoch fast immer die effektivste Art, Wasser zu sammeln.
IBC-Tank an Regenrinne anschließen: günstige, gute Lösung!
Bevor es um die Möglichkeiten geht, wie man einen IBC-Container an die Regenrinne anschließen kann, steht erst einmal die Frage im Raum: Warum soll man eigentlich ausgerechnet einen IBC-Container an die Regenrinne anschließen? Schließlich gibt es mit der unterirdischen Zisterne oder dem oberirdischen Metalltank Alternativen.
Richtig. Diese Alternativen gibt es. Allerdings ist der Preis des oberirdisch installierten Kunststoff-Containers unschlagbar und er ist dabei ebenso robust wie ein Großbehälter aus Metall. Zudem sind seine beiden Öffnungen von Vorteil. Die obere schließt den Tank an das Regensammelsystem an, die untere an die Pumpe und das Verteilsystem, das das Wasser zu den Pflanzen bringt. Mit solch einem Großbehälter lässt sich ein effektives System etablieren, um Regenwasser für die Gartenbewässerung zu nutzen.
Anschluss an Regenrinnen: Wie funktioniert das?
Für einen Anschluss an die Regenrinne kann man das Fallrohr des Hausdachs natürlich einfach im Tank enden lassen. Damit ist gewährleistet, dass das gesamte Wasser von einer der Hausdachflächen für die Gartenbewässerung zur Verfügung steht.
Wichtig ist bei diesem System der Regenwassernutzung aber eine effektive Lösung für den Fall, dass der Tank bei Starkregen komplett gefüllt wird und Wasser in das Abwassersystem geleitet werden muss. Das lässt sich beispielsweise mit einem Überlauf im Tank realisieren.
Er lässt bei einem bestimmten Wasserstand Wasser abfließen und sorgt so dafür, dass der Wasserpegel nicht weiter steigt. Möglich ist dabei auch eine Lösung, bei der an den Überlauf ein zweiter Wassertank angeschlossen wird. Dann kann das Gesamtsystem noch mehr Regenwasser sammeln.
Oftmals die beste Lösung: Regensammler oder Regendieb!
Oftmals besser und einfacher als die bisher beschriebenen Lösungen ist es, einen Abzweig an das Fallrohr zu installieren, wenn man einen IBC-Tank an die Regenrinne anschließen möchte. Im Prinzip gibt es dafür zwei Methoden. Man kann das Fallrohr auftrennen und einen sogenannten Regendieb einbauen oder das Fallrohr anbohren und dann einen Regensammler anschließen. Beide Lösungen lassen Wasser aus dem Rohr in einen Auffangbehälter fließen.
Sie filtern grobe Verschmutzungen aus dem Wasser heraus und schließen den Zulauf, sobald der Behälter voll ist. Ein Überlaufsystem im Tank ist damit im Prinzip nicht mehr nötig.
Fallrohr auftrennen oder anbohren: Was ist besser?
Neben diversen Gemeinsamkeiten gibt es größere Unterschiede bei den beiden Anschlussmethoden. Mit der Bohrung für den Regensammler hat man im Vergleich zum Einsetzen eines Regendiebs zwischen die getrennten Teile eines Fallrohrs weniger Aufwand, wenn man einen IBC-Container an die Regenrinne anschließen möchte.
Allerdings sollte man darauf achten, ob die jeweilige Lösung tatsächlich für die Gegebenheiten vor Ort geeignet ist. Als wichtige Produktinformation wird beispielsweise häufig die maximale Dachfläche angegeben, für die der Regendieb oder -sammler sich eignet. Je größer die Dachfläche ist, desto eher sind Systeme die bessere Wahl, für die man Fallrohre auftrennt.
Möchte man einen IBC-Tank an die-Regenrinne anschließen und dafür einen Regendieb oder Regensammler einsetzen, ist zudem die Frage: Passen das Fallrohr und der Anschluss zusammen? Eine Antwort liefern Angaben wie „DN70“. Die jeweilige Zahl steht für den Durchmesser des Fallrohrs, in das sich der Anschluss integrieren lässt. Ebenfalls eine wichtige Information: Manche Anschlüsse lassen sich auf Winterbetrieb umstellen und leiten dann kein Wasser mehr zur Regenwassernutzung in den Tank. Das ist besonders dann wichtig, wenn der jeweilige Behälter nicht frostsicher ist.