Die Urform eines Wassertanks ist zweifellos die unterirdische Zisterne. Da kann man natürlich leicht auf die Idee kommen, einen IBC Container eingraben zu wollen, um ihn dann als Wassertank unter der Erde zu nutzen. Grundsätzlich ist das unter bestimmten Voraussetzungen auch möglich, allerdings stellt sich die Frage, ob es auch wirklich Sinn macht. Mehr dazu können Sie hier lesen.
Nicht unter die Erde!
Um es gleich vorweg zu sagen: Intermediate Bulk Container sind nicht dafür gemacht, um vergraben zu werden. Das bedeutet natürlich nicht zwangsläufig, dass es überhaupt nicht möglich wäre, einen IBC als Wassertank in die Erde einzulassen. Allerdings ist dafür ein enorm hoher Aufwand nötig. Außerdem beraubt man den Tank seiner Funktionalität und geht nicht unerhebliche Risiken ein. Wer also plant, einen IBC Container zu vergraben, sollte sich sehr genau überlegen, was er da tut. Unter Umständen gibt es andere Lösungen, die zwar auch einen gewissen Aufwand erfordern, aber dafür auch mehr Sicherheit bieten. Und natürlich sollte man sich fragen, ob der Wassertank bzw. Regenwassertank nicht auch überirdisch im Garten stehen kann. Alternativ eignen sich klassische Regentonnen. Dabei gibt es nämlich garantiert keine Probleme und auch der Arbeitsaufwand hält sich in ganz engen Grenzen. Gründe genug also, das Eingraben eines IBCs kritisch zu hinterfragen.
Warum überhaupt einen IBC Container eingraben?
Seit mehr als 7 000 Jahren nutzen Menschen auf der ganzen Welt Zisternen, um Trinkwasser zu lagern und bei Bedarf entnehmen zu können. Eine Zisterne ist qua Definition ein unterirdischer Wassertank. Einen Tank unter der Erde zu vergraben bzw. zu errichten macht durchaus Sinn. Vor allem an heißen Sommertagen verdunstet dadurch weniger Wasser. Es bleibt außerdem kühl und frisch. Mangels Licht kommt es zudem auch nicht zu einer Algenbildung. Wer darüber nachdenkt, einen oder gar mehrere IBCs zu verbuddeln, dürfte genau diese unbestreitbaren Vorteile im Kopf haben. Daneben spielt sicherlich auch eine Rolle, dass ein herkömmlicher IBC Container als Regenwassertank im Garten nicht unbedingt ein attraktiver Blickfang ist und Platz wegnimmt. Ihn einzugraben scheint da die richtige Lösung zu sein.
Worauf beim Eingraben von IBCs unbedingt zu achten ist
Wie bereits erwähnt sind IBCs nicht dafür gemacht, um eingegraben zu werden. Sie sind auch nicht als moderne Zisternen konzipiert, sondern als Tanks, in denen Flüssigkeiten aller Art überirdisch transportiert und gelagert werden können. Das größte Problem, das bei einem eingegrabenen IBC auftreten kann, ist der Druck durch das Erdreich, der direkt auf die Tankblase einwirkt. Bei herkömmlichen genutzten IBCs sind es ja vornehmlich die Gitterboxen, die die Blase schützen. Sie sind enorm robust und in der Lage auch große Kräfte abzuleiten. Werden beispielsweise mehrere IBCs übereinander gestapelt, dann sind es die stabilen Gitterboxen, die das Ganze tragen. Wird nun eine Tankblase einfach so oder auch in ihrer Gitterbox vergraben, ist die Gefahr relativ groß, dass der Druck des Erdreichs negative Folgen hat. Bei einem komplett gefüllten Tank lässt sich darüber sicherlich hinwegsehen. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass der Tank nicht permanent gefüllt sein wird. Verformungen und damit auch Beschädigungen können deshalb nicht ausgeschlossen werden.
Es ist folglich mehr als sinnvoll, für den Tank unter der Erde eine Art Schacht zu bauen. Dieser kann entweder aus Steinen gemauert oder aus Beton gegossen werden. Alternativ bietet sich unter Umständen an, an allen Seiten der Gitterbox rostfreie, dickwandige Metallplatten anzubringen. Holz eignet sich dafür übrigens definitiv nicht. Und auch einfach nur die Tankblase zu vergraben ist keine gute Idee. Wer sich fürs Eingraben entscheidet, tut außerdem gut daran, den Auslaufhahn zu entfernen und die Öffnung mit einem stabilen Pfropfen abzudichten. Der Auslaufhahn ist nämlich genau der Punkt, an dem der Tank am leichtesten undicht werden kann. Schlussendlich ist es auch noch wichtig, einen abnehmbaren Deckel zu konstruieren, um jederzeit Zugang zum Wassertank haben zu können.
IBC Container eingraben? Was dagegen spricht
Mal ganz abgesehen vom Aufwand, den das Vergraben eines IBCs selbst verursacht, beraubt man ihn damit auch seiner Funktionalität. Die Füllmenge zu kontrollieren wird beispielsweise deutlich schwieriger. Auch die bequeme Wasserentnahme über den Auslaufhahn ist dann nicht mehr möglich. Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass auch ein Wassertank, der vergraben wurde, regelmäßig gereinigt werden muss – vor allem dann, wenn er als Regenwassertank genutzt wird. Bei einem vergrabenen Tank erfordert dies naturgemäß mehr Mühe, als bei einem oberirdisch stehenden Exemplar. Am allerwichtigsten aber: Niemand, auch nicht die Hersteller, kann genau sagen, wie sich Erde im Zusammenspiel mit Feuchtigkeit und Druck auf Dauer auf das Material des Containers auswirkt. Insofern bleibt beim Vergraben definitiv ein hoher Unsicherheitsfaktor.
Warum man vom Vergraben die Finger lassen sollte
Alles in allem ist es sicherlich keine gute Idee, einen IBC Container eingraben zu wollen. Sicher, der Gedanke, eine eigene Zisterne im Boden zu haben ist verlockend. Und ja, eine Zisterne macht auch Sinn. Nur sind IBCs dafür nicht die optimale Lösung. Will man auf Nummer sicher gehen, muss man beim Eingraben einen relativ großen Aufwand treiben. Da kann man sich im Prinzip auch gleich eine richtige Zisterne zum Beispiel aus Betonringen bauen. Ganz abgesehen davon, dass viele Vorteile, die IBCs haben, unter der Erde einfach nicht mehr zum Tragen kommen. Unter rein rationalen Aspekten sollte man deshalb die Finger vom Vergraben lassen. Für Tipps wie Sie die Nachteile einer oberirdischen Platzierung ausgleichen können, lesen Sie folgenden Artikel: Regenwassertank oberirdisch aufstellen.