Kleine Hochbeete für Balkon und Terrasse

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Wer diesen Sommer gerne Blumen anpflanzen oder Gemüse anbauen möchte, benötigt dafür nicht zwangsläufig ein Beet im eigenen Garten. Als Alternative ist ein Hochbeet für den Balkon oder die Terrasse möglich. Hochbeetanlagen bieten gegenüber dem klassischen Gartenbeet diverse Vorteile, weil sie die Pflanzenpflege vereinfachen und einen erhöhten Schutz vor diversen Schädlingen bieten. Als ein gutes Hochbeet eignen sich beispielsweise umgebaute IBC-Container.

Ein Hochbeet ist eine ausgesprochen praktische Sache

Gärtnern in Hochbeeten ist keine Erfindung der Neuzeit. Diese Art des Gärtnerns existierte bereits im alten China vor 4.000 Jahren und auch die alten Griechen und Römer haben die Methode genutzt. Das verwundert nicht, denn ein erhöhtes Beet besitzt überzeugende Vorteile. Einerseits kann man Gemüse in ihm pflanzen, pflegen und ernten, ohne sich dafür bücken zu müssen. Hochbeetanlagen in der richtigen Höhe sind deshalb optimal für ein rückenschonendes Gärtnern. Die Höhe des Beets hat aber noch weitere Vorteile.

Da die Samen vieler Schädlinge sich bodennah verbreiten, erreichen sie das Hochbeet für den Balkon und die Terrasse meistens nicht. Schädlinge wie Wühlmäuse und Schnecken haben es ebenfalls relativ schwer, in solchen Beeten Schaden anzurichten. Darüber hinaus erzeugen höher platzierte Beete oftmals eine gewisse Wärme, da die unteren Schichten zumeist aus verrottenden Pflanzen bestehen.

Aus diesem Grund beginnt die Anbausaison bei Hochbeeten relativ früh und endet nicht selten auch später als bei einem herkömmlichen Gartenbeet. Die Erntezeit wird also ausgedehnt. Ganz allgemein sind der Nährstoffgehalt und das Mikroklima in Hochbeeten oft exzellent, sodass sich auch auf einem relativ kleinen Raum eine besonders üppige Ernte ergibt. Deshalb kann man mit einem Hochbeet für den Balkon durchaus so viel ernten, dass man immer wieder selbst gezogenes Gemüse auf den Teller bekommt.

Pflanzen in Hochbeeten: Mehrere Bodenschichten sind wichtig!

Wer Blumen, Kräuter oder Gemüse erfolgreich in Hochbeeten pflanzen möchte, sollte dafür sorgen, dass die Pflanzen auf unterschiedlichen Bodenschichten wachsen. Rindenmulch und Grünabfälle können die unterste Schicht bilden. Eine Alternative ist Kies. Über dieser Schicht empfiehlt sich eine Kompostschicht, die wiederum von einer Schicht mit Humus abgelöst wird. 15 Zentimeter sind ein guter Orientierungswert für die Dicke der jeweiligen Schichten, wobei die tatsächlichen Werte variieren können. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Hochbeet für den Balkon und die Terrasse eine Abflussmöglichkeit besitzt, sodass sich keine Staunässe bildet. Falls ein erhöhtes Gemüsebeet geplant ist, sollte man sich darüber Gedanken machen, welches Gemüse man in seinem Balkonbeet anpflanzt. Nicht jedes ist gleichermaßen gut geeignet.

Rote Bete und Möhren sind Beispiele für Gemüse, das sich recht gut in Hochbeeten ziehen lässt, weil es auf engem Raum gut gedeiht. Kleinere Arten von Kopfsalat funktionieren aber ebenso, beanspruchen jedoch etwas mehr Platz. Aufpassen sollte man auch darauf, nur Gemüse nebeneinander zu pflanzen, das gut zueinander passt. So sind Radieschen zum Beispiel gute Nachbarn für Karotten, aber nicht für Petersilie. Gartenfachleute empfehlen zudem, nacheinander stark-, mittel- und schwachzehrende Pflanzen zu pflanzen. Anfangs enthalten die Beete besonders viele Nährstoffe, die sich mit der Zeit reduzieren.

Und so eignen sich für die Erstbepflanzung des Hochbeets beispielsweise Starkzehrer wie Gurke oder Tomate. Zu den Mittelzehrern gehören unter anderem die Karotte und die Zwiebel, während Feldsalat und Kräuter Schwachzehrer sind.

Der IBC-Container als Hochbeet für den Balkon

Als Hochbeet für den großen Balkon eignet sich beispielsweise ein umgebauter IBC. Die Abkürzung steht für Intermediate Bulk Container. Gemeint sind damit quaderförmige und auf Paletten befestigte robuste Behälter, die häufig von einem Metallgitter umgeben werden. Sie dienen dem Transport oder der Lagerung von flüssigen oder rieselfähigen Stoffen. Ein gebrauchter und gereinigter IBC Tank lässt sich aber auch hervorragend im Garten, auf der Terrasse oder im Balkon einsetzen. Er kann beispielsweise ein Regenwasser sammelnder Wassertank sein, der die Bewässerungstechnik für den Garten speist. Umgebaut eignet sich der Behälter zudem sehr gut für eine Hochbeetanlage auf dem Balkon.

Ein IBC-Hochbeet ist robust und in der Regel ausreichend kompakt, um auch auf einem kleinen Balkon unterschiedlichste Pflanzungen zu ermöglichen. Möchte man IBCs als Hochbeetanlage auf dem Balkon nutzen, kann man den Behälter einerseits selbst umbauen. Dazu sägt man beispielsweise mit einer Stichsäge die oberen zehn Zentimeter des Containers ab, sodass ein offenes Behältnis entsteht. Der abgesägte Teil lässt sich im Bedarfsfall als eine Art Deckel nutzen, um aufkeimende Pflanzen früh oder spät im Jahr vor Kälte zu schützen. Damit sich keine Staunässe bildet, sollte man einige Löcher in den Containerboden bohren. Dabei ist jedoch eine Lösung wichtig, die ein Verschmutzen des Balkons durch erdhaltiges Wasser verhindert. Eine Lösung kann ein zweigeteilter Intermediate-Bulk-Container sein.

Zweiteilige Behälter: oben Pflanzen, unten Wasser.

Ein zweigeteiltes IBC-Hochbeet besteht aus einer oberen Schale für die Pflanzen und einer über das Metallgitter mit ihr verbundene untere Schale für Wasser. Das Größenverhältnis kann beispielsweise bei 200 Litern Fassungsvermögen der oberen und 600 Litern der unteren Schale liegen.

Die obere Schale könnte mit Erde befüllt werden, während die untere überschüssiges Wasser aus dem Beet und vielleicht darüber hinaus Regenwasser sammelt.

Im Vergleich zur Terrasse muss man bei einem Balkon allerdings sicherstellen, dass solch eine Hochbeetanlage die Tragfähigkeit der Konstruktion nicht übersteigt. Das sollte ebenfalls geprüft werden, wenn zweiteilige Container als Aquaponik-Anlage auf dem Balkon dienen sollen.

Bei solch einer Anlage nutzt man die untere Schale als Lebensraum für Fische, während die obere und mit Blähton sowie Feuchtigkeit gefüllte dem Wachstum von Pflanzen in einer Hydrokultur dient. Die Fische produzieren Nährstoffe, die mitsamt Wasser aus der unteren in die obere Schale gepumpt werden. Das Wasser tropft dann wieder in das untere Becken zurück. Für solch eine Anlage ist als IBC-Zubehör also eine gute Wasserpumpe nötig.

Ebenfalls wichtig ist bei einem Aquaponik-System mit einem IBC-Container als Zubehör ein Glockensiphon. Durch ihn werden die Fische und Pflanzen im Aquaponik-System auf dem Balkon oder der Terrasse ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Wer außerdem ein besonders sauberes Hochbeet auf Balkon und Terrasse versorgen möchte, dem sei Blähton Pflanzensubstrat als Füllung empfohlen. Es erleichtert die Bewässerung und optimiert die Nährstoffversorgung. Das hantieren mit Erdsäcken und der Putz rund um das Hochbeet entfällt.