« Die ideale Lösung für sparsame Bewässerung in Hanglagen »
Eine Hanglage stellt die Bewässerung von Pflanzen vor besondere Herausforderungen. Das Wasser fließt aufgrund des Gefälles relativ schnell ab und kann dabei auch – abhängig von der Art des Bodens – Erdreich mitnehmen. Wer Pflanzen am Hang automatisch bewässern möchte, kann sich für die sogenannte Tröpfchenbewässerung und für Pfeiltropfer entscheiden, die Feuchtigkeit sehr zielgenau verteilen.
Was macht die Hanglage so besonders?
Hanglagen sind durch ihr Gefälle oft nicht optimal für die Bewässerung von Pflanzen. Da Feuchtigkeit durch das Gefälle schnell abfließt, reduziert sich zwar einerseits das Risiko von Staunässe, die vielen Pflanzen nicht guttut. Andererseits fließt das Wasser am Hang eventuell derart schnell ab, dass die Pflanzen trotz des Bewässerungssystems unterversorgt bleiben. Darüber hinaus kann ein schnelles Abfließen des Wassers auch deshalb problematisch sein, weil eventuell Teile des Bodens fortgespült werden. Das kann der Flora ebenfalls schaden. Nicht zuletzt haben Hanglagen bisweilen Einfluss auf den Druck, mit dem das Trink- oder Regenwasser in automatisierten Bewässerungssystemen durch das Rohr- und Schlauchsystem gepumpt werden muss. Wird es am Hang aufwärts gepumpt, ist ein verstärkter Druck nötig, während bei abwärts laufenden Schläuchen aufgrund der Schwerkraft geringerer Druck nötig ist.
Mikrobewässerung: für Pflanzen in Hanglagen oft optimal
Möchte man Gewächse an Hängen automatisch bewässern, ist oftmals die sogenannte Mikrobewässerung die Methode der Wahl. Sie grenzt sich vom Bewässern mit Sprinklern ab, mit dem in der Regel große Rasenflächen bewässert werden. Anders ist das bei der Mikrobewässerung: Hier werden mit wenig Feuchtigkeit einzelne Pflanzen oder kleine Pflanzengruppen auf einem relativ kleinen Terrain mit Wasser versorgt. Dazu ist in der Regel ein geringerer Wasserdruck als bei einem Rasensprenger erforderlich. Die Mikrobewässerung ist zudem sehr bedarfsorientiert und wassersparend. Für den Wassertransport eignet sich ein Microschlauch mit einem geringen Durchmesser.
An den Microschlauch lassen sich Tropfer oder Sprüher anschließen. Während Tropfer Gewächse tröpfchenweise mit der benötigten Feuchtigkeit versorgen, sprühen die Sprüher das Wasser von oben auf die Gartenpflanzen. Tropfer verteilen das wertvolle Nass zumeist etwas zielgenauer, Sprüher etwas großflächiger. Neben den Tropfern und Sprühern gibt es Tropf- und Perlschläuche für eine Tropfenbewässerung. Tropfschläuche haben mehrere, etwas größere Öffnungen zur Bewässerung, während ein Perlschlauch porös ist, also winzige Öffnungen besitzt, aus denen die Feuchtigkeit perlt. Es ist so, als ob der Schlauch schwitzen würde, weshalb der Perl- auch Schwitzschlauch genannt wird.
Was sind Pfeiltropfer?
Pfeiltropfer sind eine spezielle Art des Tropfers, sodass gilt: Jeder Pfeiltropfer ist ein Tropfer, aber nicht jeder Tropfer ein Pfeiltropfer. Durch seine pfeilförmige Spitze lässt sich der Pfeiltropfer in die Erde drücken, um Pflanzen direkt an der Wurzel zu befeuchten. Er eignet sich zum Beispiel dafür, Blumen in einem Blumengefäß in einer Hanglage optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen. Ganz allgemein trägt er auf einem unebenen Gelände zu einer gleichmäßigen und bedarfsorientierten Verteilung des Wassers bei. Anschließen lässt er sich zum Beispiel mit einem Microschlauch an den Nippelauslass eines Tropfers. Dafür ist ein Microschlauchverteiler nötig, an den sich – abhängig von der Art des Verteilers – ein einziger Schlauch oder aber mehrere Schläuche anschließen lassen.
Tropfenbewässerung am Hang: eingebunden ins Gesamtsystem
Die Tropfenbewässerung mit Tropfern und Pfeiltropfern ist in der Regel Teil eines Gesamtsystems, mit dem ein Garten automatisch bewässert wird. Solche Systeme bestehen immer aus einer Wasserquelle, einem Verteilsystem und den Verteilern, durch die die Gartenpflanzen am Ende bewässert werden. Oft ist ein Bewässerungscomputer, der die Bewässerung verschiedener Bereiche des Gartens steuert, ebenfalls Teil des Systems. Mitunter programmiert man einfach Zeiten ein, an denen die Bewässerung automatisch startet. Ausgeklügelter sind Systeme mit Sensoren wie einem Feuchtesensor. Wird solch ein Sensor neben einem Pfeiltropfer installiert, registriert er, wie viel Feuchtigkeit sich bereits im Boden befindet und meldet dem Computer den Wert. Im Computer kann man einstellen, ab welchem Grad von Feuchtigkeit die Bewässerung mit dem Pfeiltropfer stoppen soll, selbst wenn laut des eingestellten Programms gerade Bewässerungszeit ist. Regensensoren arbeiten ähnlich und melden dem Computer, wenn es regnet und ein Bewässern aus diesem Grund sinnlos ist.
Regenwasser aus dem IBC-Container macht das Tropf-System mit Pfeiltropfer noch nachhaltiger
Plant man im Garten ein Bewässerungssystem mit Tropfenbewässerung in Hanglage, steht am Anfang immer die Wasserquelle. Als Quelle kommt natürlich ein Trinkwasseranschluss im Garten infrage. Ressourcenschonender und günstiger ist aber eine Lösung mit einem IBC-Container als Regensammler. Die aus der Industrie bekannten Container werden aufgrund diverser Vorteile mittlerweile gern auch in Gärten eingesetzt. Um Wasser für die Gartenbewässerung zu sammeln, schließt man solch einen IBC-Container beispielsweise an die Dachentwässerung an. Wird das Wasser zum Bewässern benötigt, pumpt eine Gartenpumpe es zum Beispiel in ein PE-Rohr. Das PE-Rohr-System mit einem großen Rohrdurchmesser ist so etwas wie die Hauptleitung für die Gartenbewässerung. Vom PE-Rohr kann dann beispielsweise ein Microschlauch abzweigen.
Am Anfang sollte immer die Planung stehen
Wichtig sind jeweils zueinander passende Komponenten, die sich gut miteinander verbinden lassen. Nicht jeder Pfeiltropfer passt auf jeden Microschlauch. Unter Umständen sind Adapter nötig, um Pfeiltropfer und Schlauch miteinander kompatibel zu machen. Zusätzlich sollte man sich mit der Tropfleistung beschäftigen und auch bei anderen Wasserverteilern wie den Rasensprengern schauen, wie viel Wasser sie eigentlich verteilen. Hat ein Pfeiltropfer in Hanglage beispielsweise eine Tropfleistung von 2,3 Litern/Stunde, kommen zehn dieser Tropfer bereits auf einen Wasserbedarf von 23 Litern. Das klingt erst einmal nicht nach viel. Schließlich transportiert das Bewässerungssystem insgesamt oft hunderte Liter pro Stunde. Aber in der Regel bleibt es nicht bei zehn Pfeiltropfern. Es werden mehr. Hinzu kommen die Regner, deren Verbrauch höher ist. Deshalb muss man vorab sorgfältig planen, um ein Bewässerungssystem mit einer optimalen Tropfenbewässerung in einer Hanglage zu installieren.
Bei der Planung einer Mikrobewässerung für Ihren Garten, insbesondere in Hanglagen, ist es wichtig, den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen zu untersuchen. Pflanzen in Hanglagen können aufgrund von schnellerer Drainage und stärkerer Sonneneinstrahlung einen höheren Wasserbedarf haben. Die Bodenbeschaffenheit spielt ebenfalls eine große Rolle, da sie die Wasseraufnahme und -verteilung beeinflusst. In Hanglagen mit sandigem Boden kann das Wasser beispielsweise schneller durchlaufen, während es in lehmigem Boden länger verweilt. Die Wahl der Tropfemitter sollte daher auch von der Bodenart und dem Pflanzenbedarf abhängen. In Hanglagen könnten druckkompensierende Emitter nützlich sein, um einen gleichmäßigen Wasserfluss über den Hang hinweg zu gewährleisten. Um einen kontrollierten Wasserfluss zu gewährleisten und Wasseransammlungen oder Erosion zu verhindern, ist es sinnvoll, das System in „Terrassen“ oder Abschnitte zu unterteilen. Außerdem sollten Sie überlegen, Überdruckventile oder Druckausgleichsventile zu installieren, da in Hanglagen plötzliche Druckspitzen oder -abfälle auftreten können. Vor der endgültigen Installation ist es ratsam, das System zu testen, um sicherzustellen, dass alle Bereiche ausreichend bewässert werden. Hanglagen können auch in Bezug auf die Wartung anspruchsvoller sein, daher ist es wichtig, regelmäßig nach Verstopfungen, Beschädigungen oder Abflussproblemen zu suchen. Ein gut geplantes Mikrobewässerungssystem kann Ihre Gartenpflanzen gesund erhalten, wertvolle Ressourcen schonen und das Risiko von Erosion und Wasserverschwendung reduzieren.