Regenwasser zu sammeln und dann für die Gartenbewässerung zu nutzen, liegt nicht nur voll im Trend, sondern ist auch nachhaltig. Damit dies auch wirklich funktioniert, braucht es allerdings eine Regentonne und einen Regensammler, der an die Tonne angeschlossen werden muss. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Varianten. Welche das sind, wie das Anschließen genau vonstattengeht und worauf man dabei achten sollte, erfahren Sie hier.
Warum muss das Regenwasser gesammelt werden
Theoretisch könnte man natürlich eine oben offene Regentonne in den Garten stellen und darauf warten, dass sie sich füllt, sobald es regnet. Praktisch jedoch ist das Unfug. Wer tatsächlich Regen in ausreichender Menge sammeln möchte, nutzt sein Dach. Nur damit wird eine genügend große Fläche zur Verfügung gestellt, auf der unendliche viele Regentropfen auftreffen können. Wie aber bekommt man diese dann in die Tonne? Ganz einfach: Über die Dachrinne, das Fallrohr und über einen sogenannten Regendieb. Letzterer ist unerlässlich. Er leitet den Wasserstrom aus dem Fallrohr in die Regentonne um. Dafür muss er allerdings erst einmal angeschlossen werden.
Regensammler anschließen: Die zwei grundlegenden Varianten
Das Anschließen eines Regensammlers bedeutet nichts anderes als eine Verbindung zwischen dem Fallrohr und der Tonne herzustellen. Aufgabe des Sammlers ist es, das Wasser im Fallrohr in die Regentonne umzuleiten. Man kann ihn sich deshalb als so etwas wie eine Weiche vorstellen. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Bei Variante eins handelt es sich um die klassische Form eines Regendiebs. Sie besteht aus einem Rohrstück, in das eine Klappe eingearbeitet wurde. Wird die Klappe geöffnet, wird der Abfluss des Wassers in die Kanalisation blockiert und direkt in die Tonne geleitet. Der große Vorteil daran: Praktisch die komplette Wassermenge kann genutzt werden, es gibt kaum Verluste. Der Nachteil: Um den Dieb in das Fallrohr einbauen zu können, muss ein Teilstück des Rohres entfernt werden. Der Dieb schließt diese Lücke dann wieder. Der Einbau kann mitunter schwierig und aufwändig sein. Deutlich einfacher funktioniert Variante zwei. Der Regensammler ist hier ein meist kreisförmiges Objekt, das in das Rohr integriert wird. Dazu muss lediglich eine Öffnung in das Rohr gebohrt werden, in das sich dann der Sammler stecken lässt. Über eine Schlauchverbindung kann dann die Zuleitung zum Regenspeicher erfolgen. Der Aufwand für den Einbau hält sich folglich in engen Grenzen. Leider ist diese Variante nicht ganz so effizient wie die erste. Wasser kann hier nämlich immer noch am Einsatz vorbei in die Kanalisation gelangen.
Regensammler anschließen: So geht’s
Bei Variante eins muss zunächst einmal das Teilstück aus dem Fallrohr geschnitten werden. In einem ersten Schritt wird dafür zunächst einmal die Länge festgelegt. Als Orientierung dient die Gesamtlänge des Sammlers. Von dieser werden mindestens vier Zentimeter abgezogen. Hat der Regensammler beispielsweise eine Gesamtlänge von 30 Zentimetern, wird ein Teilstück von etwa 26 Zentimetern aus dem Fallrohr geschnitten. Dazu wird die Länge an der gewünschten Stelle des Rohres angezeichnet. Dann werden mit einer Metallsäge zwei Schnitte gesetzt – einer am oberen Ende, ein zweiter am unteren. Anschließend wird der Sammler zunächst über das ober Rohrende geschoben. Anders ausgedrückt: Das Rohrende muss im Regensammler stecken. Der Grund dafür ist einfach, dass kein Wasser aus der Verbindung entweichen kann. Aus demselben Grund steckt man den Sammler dann in das unter Teilstück des Fallrohres. Meistens ist es dafür notwendig, die Teilstücke etwas zurecht zu biegen. Unter Umständen kann es auch sein, dass man sie mit einer Metallschere etwas einschneiden muss. Ziel ist eine möglichst passgenaue, festsitzende Steckverbindung.
Wie bereits erwähnt, reicht es bei Variante zwei, ein Loch in das Fallrohr zu bohren. Den meisten Regensammlern dieser Variante liegen entsprechende Bohraufsätze in der passende Größe vor. Der Aufsatz muss nur noch auf eine Bohrmaschine oder einen Akkuschrauber montiert werden. In das auf diese Weise entstandene Loch wird dann der Regensammler eingesetzt. Die Befestigung und Justierung erfolgt über die Gummilippen, die sich durchgehend an seinem Rand befinden. An die Öffnung des Sammlers kann dann eine Schlauch- oder eine Rohrverbindung hin zur Regentonne angeschlossen werden.
Ein paar zusätzliche Tipps zum Anschließen des Regensammlers
Wasser folgt bekanntlich der Schwerkraft und fließt nicht einfach so aufwärts. Deshalb sollte ein Regendieb im Fallrohr immer so platziert werden, dass er später über der Tonne liegt. Man muss also vorab die Höhe des Behälters kennen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Regentonne eventuell auf einem Podest stehen muss – jedenfalls dann, wenn es möglich sein soll, Wasser über einen unten liegenden Auslaufhahn zu entnehmen. Beim Anschließen kommt es im Übrigen auch darauf an, eine sichere Verbindung zwischen Regensammler und Wasserspeicher herstellen zu können. Bei Variante eins wird diese Verbindung durch die geöffnete Klappe direkt hergestellt. Folglich sollte die Tonne möglichst nahe am Fallrohr stehen. Auch eine Rohrverbindung lässt sich bei dieser Variante realisieren. Eine Schlauchverbindung funktioniert hingegen nicht. Wer auf diese und auch einen größeren Abstand wert legt, sollte unbedingt auf Variante zwei zurückgreifen.
Zum Schluss noch ein ganz wichtiger Tipp: Egal welchen Typ von Regensammler man anschließen möchte – er sollte unbedingt über einen eingebauten Filter verfügen. Auf diese Weise lassen sich große Verschmutzungen wie etwa Blätter oder Vogelkot aus dem Regenwasser entfernen, bevor sie in den Wassertank gelangen können.