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Die vollautomatische Bewässerung ist eine große Erleichterung für Hobbygärtner. Doch die Planung und der Aufbau einer solchen Anlage ist zunächst mit viel Arbeit verbunden. Insbesondere der Übergang von der Pipeline zum Regner ist nicht immer leicht zu realisieren. Zubehörteile wie Swing-Joints erleichtern den Anschluss der Beregner und sorgen für mehr Flexibilität. Wir stellen Ihnen diese nützlichen Zubehörteile genauer vor.
Regner sucht Anschluss
Jeder Garten weist seine eigenen topographischen Merkmale und Tücken auf. Auf dem Markt finden sich dementsprechend einzelne Komponenten für die Bewässerung wieder, mit denen sich maßgeschneiderte Lösungen realisieren lassen. Die moderne Bewässerungstechnik setzt also auf das bewährte Baukasten-Prinzip. Das gilt auch für den Anschluss der einzelnen Regner. Gewöhnlich wird an der Pipeline an der dafür vorgesehenen Stelle ein Drei-Wege-Verbinder eingesetzt.
Das Gewinde für den Aufsatz ist nach dem Zusammenstecken also fix in der Konstruktion verankert. Aus diesem Grunde muss der Vorgang besonders sorgfältig ausgeführt werden – dies beginnt bei der Planung und endet beim Zuschnitt, nach dem jeder Schlauch millimetergenau passen muss. Schon der kleinste Fehler kann hier bewirken, dass man aufwendig nachbessern muss. Eine Vereinfachung bei der Installation eines Bewässerungssystems stellen Swing-Joints dar. Sie ermöglichen mehr Gestaltungsfreiraum beim Anschluss der Regner. Auf den ersten Blick handelt es sich hierbei um ganz normale Verlängerungsrohre. Sie sind allerdings mit arretierbaren Gelenken versehen, was viele Vorteile mit sich bringt, die wir Ihnen Im Folgenden genauer vorstellen.
Flexible Positionierung
An erster Stelle ist sicherlich der Pluspunkt zu nennen, dass der Verlauf der Pipeline nicht mehr den alles entscheidenden Faktor darstellt. Dies macht sich vor allem in schwer zugänglichen Ecken bemerkbar: Ohne Swing-Joints ist für das Ausheben der Gräben für die Bewässerungsrohre und deren Positionierung akribische Planung erforderlich. Mit der verstellbaren Verlängerung eröffnet sich nun die Möglichkeit, den Arm, der zum Regner führt, im 90-Grad-Winkel von der Leitungsführung abzuzweigen zu lassen, sodass die Beregner in einem flexiblen Radius von bis zu 30 Zentimeter von der Schnittstelle entfernt installiert werden können. Dies hat auch Auswirkungen auf den laufenden Betrieb: Selbst kleinste Korrekturen an der Ausrichtung der Aufsätze machten es bislang häufig erforderlich, die Leitung auf ihrer gesamten Länge bis zum Schlauch hinunter auszugraben und neu zu verlegen.
Nun genügt es, die Anlage bis zu den Swing-Joints freizulegen, um den Regnern in die neue Position zu versetzen.
Gleiches gilt für die nachträgliche Anpassung an die Grasnabe, die sich witterungsbedingt schon mal um einen halben Zentimeter nach oben oder unten verschieben kann.
Fehler bei der Planung nachträglich unkompliziert korrigieren
Beim Einbau der Gartenbewässerung wird eine Fehlplanung oft erst dann deutlich sichtbar, wenn die Gräben für die Zuleitungen zugeschüttet werden: Die Regneraufsätze liegen dann nicht exakt auf dem Boden auf oder sind leicht in der Längsachse verschoben. Diese Abweichungen zu korrigieren und Regner sowie Pipeline in die richtige Stellung zu bugsieren, ist im herkömmlichen Verfahren sehr mühevoll.
Mit dem Einsatz von Swing-Joints verfügt man hingegen noch über Handlungsspielraum, wenn die Anlage schon mit Erde bedeckt ist.
Andere typische Planungsfehler werden nur in den Sommermonaten sichtbar. In der heißen Jahreszeit lässt sich anhand ausgedörrter Flächen nämlich nachvollziehen, inwieweit der Sprühradius angepasst werden muss. Zwar lässt sich der Wurfradius eines Regners auch durch die Konfiguration des Sprühkopfes nachjustieren, doch nicht immer in ausreichendem Ausmaß.
Deswegen kommt es vor, dass eine nachträgliche Veränderung der Regnerposition erforderlich ist. Dazu muss man ohne Swing-Joints großflächig den Garten aufgraben und unter Umständen sogar noch einen zusätzlichen Schlauch verlegen. Wenn die Regneraufsätze an Swing-Joints angeschlossen wurden, müssen sie nur bis zum jeweiligen Anschluss freigelegt und an die richtige Stelle gedreht werden. Es ist auch kein Problem, wenn sich dabei herausstellt, dass der Schwenkarm zu lang oder zu kurz geraten ist: Swing-Joints sind in verschiedenen Größen erhältlich und lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick auch passend zuschneiden.
Reduzierter Wartungsaufwand
Der nächste Vorteil, den Swing-Joints bieten, kommt für gewöhnlich erst dann zum Tragen, wenn die Gartenbewässerung schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Gemeint ist der Austausch von defekten Regnern und verschlissenen Anlagenteilen. Der Austausch gestaltet sich nämlich oft ähnlich arbeitsaufwendig, wie die nachträgliche Umsetzung der Regner. Wer bei der Gartenbewässerung auf Swing-Joints setzt, der hat auch in einem solchen Fall weniger Arbeit.
Vorsicht: Querschnittverengung möglich
Ihren Nutzen haben die Swing-Joints damit nachgewiesen. Und wie sieht es mit den Nachteilen aus? Die zusätzlichen Kosten dürften dabei kaum ein Argument sei, denn die flexiblen Schwenkarme sind nicht teuer. Im Vergleich mit den Kosten für eine vollständige Bewässerungsanlage inklusive IBC-Container, elektrischer Pumpe und Lieferkosten fallen die Anschaffungskosten für das nützliche Zubehörteil nicht merklich ins Gewicht. Einen anderen Nachteil bringt die Verwendung dieser Schwenkarme aber mit sich, denn es besteht die Gefahr des Druckverlusts im Bewässerungssystem, da der Querschnitt der Leitungen verengt werden kann.
Sprinkleranlagen und Regnersysteme verfügen, was Druckschwankungen angeht, nämlich über einen extrem niedrigen Toleranzbereich. So können schon geringe Schwankungen des Wasserdrucks dazu führen, dass die Bewässerung im Garten plötzlich stockt oder völlig ausfällt. Die Verwendung von Swing-Joints kann vor diesem Hintergrund deswegen problematisch sein, weil sie den maximalen Wasserdurchfluss durch ihren geringen Querschnitt einengen. Der Schlauch im Wassergraben kann fast doppelt so viel Flüssigkeit führen. Im schlimmsten Falle ist es also möglich, dass die Anlage durch den Einsatz der Swing-Joints außer Betrieb gesetzt wird. Nicht zuletzt aus diesem Grund, sollte man beim Wasserdruck immer eine gewisse Pufferzone mit einplanen.