Schon der klassische Intermediate Bulk Container (IBC) ist ein durchdachtes, enorm funktionales Produkt, das als Verpackungslösung einen großen Siegeszug angetreten hat. Aber natürlich lässt sich auch so ein Erfolgsmodel weiterentwickeln. Versehen mit einer zusätzlichen Stahlummantelung erweitern sich beispielsweise die Einsatzmöglichkeiten noch einmal deutlich. Was so einen Stahl IBC auszeichnet und wo er vor allem zum Einsatz kommt, können Sie ganz bequem hier erfahren.
Der stählerne Intermediate Bulk Container
Stahl ist ein Werkstoff, der sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Die Legierung aus Eisen und Kohlenstoff kann in nahezu jede gewünschte Form gebracht werden. Dies kann durch Schmieden des Materials oder durch Walzen geschehen. Vor allem aber weist es eine sehr hohe Stabilität und Robustheit auf. Kein Wunder also, dass seit Jahrzehnten auch so mancher Tank daraus hergestellt wird. Die Tankblasen von Intermediate Bulk Containern hingegen bestehen zum größten Teil aus Kunststoff. Auch dieses Material bringt jede Menge Vorteile mit sich und zeichnet sich nicht zuletzt durch sein geringes Gewicht aus.
Irgendwann müssen sich findige Ingenieure gedacht haben, dass es doch Sinn ergeben würde, beide Materialien in einem Tank zu kombinieren. Heraus gekommen ist der sogenannte Stahl IBC, der trotz seines Namens nicht etwa komplett aus dem Material besteht, sondern tatsächlich eine Kombination darstellt. Und genau damit eröffnen sich ganz neue Einsatzmöglichkeiten. Am wichtigsten aber dürfte sein, dass diese Spezial-Container eine noch größere Sicherheit bieten und deshalb vor allem für die Lagerung und den Transport von potenziell gefährlichen Stoffen interessant sind.
Was genau ist eigentlich ein Stahl IBC?
Typischerweise bestehen IBCs aus drei Komponenten – aus einer Tankblase nämlich, einem Gitterkäfig, in dem die Tankblase sitzt und einer Palette, auf der Blase und Käfig zum Stehen kommen. Erst das Zusammenspiel dieser drei Komponenten ermöglicht die hohe Funktionalität der Container. Bei einem Stahl IBC kommt nun eine vierte Komponente hinzu. Er ist nämlich zusätzlich mit einer Stahlummantelung ausgestattet, die die Tankblase in ihrer Gitterbox komplett umschließt und nur Aussparungen für die Einfüllöffnung und die Auslaufarmatur frei lässt. Anders ausgedrückt: Die Tankblase aus Kunststoff sitzt in einem zweiten Tank aus Stahl. Das Prinzip dahinter: Doppelt hält besser.
Die Tankblasen werden heute in der Regel aus High Density Polyethylen (HDPE) gefertigt. Das ist ein unglaublich robuster, widerstandsfähiger und belastbarer Kunststoff, der in den meisten Fällen auch aggressiven Säuren oder Laugen standhält. Dennoch ist es natürlich möglich, dass die Hülle eines HDPE-Tanks mechanisch beschädigt bzw. perforiert wird. Und genau hier setzt der Stahlmantel an. Er bietet schlicht einen zusätzlichen Schutz.
Welche Vorteile haben die Stahl-Container?
Schutz und Sicherheit sind also die zentralen Stichworte in diesem Zusammenhang. Konkret entfalten sich diese Aspekte in drei Funktionen, die der Stahlmantel hat. Da wäre als erste die Aufgabe zu nennen, dass er die Tankblase in seinem Inneren vor Stößen bzw. ganz allgemein vor mechanischen Beschädigungen bewahren soll. Um das etwas besser zu verdeutlichen, sei hier ein kurzes Beispiel erwähnt.
Die Großgebinde werden sehr häufig mit Gabelstaplern transportiert bzw. übereinandergestapelt. Da kann es sehr leicht geschehen, dass die Eisengabel des Staplers ungewollt in Kontakt mit der Tankwand gerät und sie beschädigt. Zwar widersteht HDPE auch einer derartigen Gewalteinwirkung bis zu einem gewissen Grad, dennoch kann es dabei zu gefährlichen Perforationen kommen. Es liegt auf der Hand, dass diese Gefahr signifikant sinkt, wenn der Kunststoff zusätzlich durch eine Stahlummantelung geschützt wird, auch wenn sie keine hundertprozentige Sicherheit bieten kann.
Die zweite wichtige Funktion des Stahlmantels lässt sich am besten mit dem Rückgriff auf die Bezeichnung Auffangwanne umschreiben. Sollte die Tankblase nämlich aus welchen Gründen auch immer undicht sein und Flüssigkeit austreten, kann sie zumindest in Teilen von dem Tank aufgefangen werden und nicht ins Freie gelangen. Da das Fassungsvermögen naturgemäß beschränkt ist, handelt es sich dabei allerdings nur um eine vorübergehende Notlösung, die im Fall der Fälle dennoch ein umgehendes Handeln erfordert. Um schließlich die dritte Funktion des Mantels aus Stahl zu verdeutlichen, muss man sich kurz zwei besondere Eigenschaften des Kunststoff HDPE vor Augen führen.
Eine Tankblase, die aus diesem Material gefertigt wurde, ist in den allermeisten Fällen nämlich transparent, also lichtdurchlässig. Viele Flüssigkeiten, vor allem wenn es sich um Chemikalien handelt, reagieren aber durchaus empfindlich auf Licht und können unter längerem Lichteinfluss ihre spezifischen Eigenschaften verlieren. Außerdem reagiert der Kunststoff auch direkt mit UV-Strahlen. Bei langanhaltender UV-Strahlung kann es zu einer Veränderung seiner Molekularstruktur kommen, was wiederum die Stabilität des Tanks beeinträchtigt. Der Mantel aus Stahl hält Licht und vor allem UV-Strahlen von der Blase fern und schützt sie sowie ihren Inhalt auch auf diesem Wege.
Wo kommt ein Stahltank in der Regel zum Einsatz?
IBCs mit einer Stahlummantelung sind im Prinzip überall in Industrie, Handel und Gewerbe zu finden. Aber natürlich finden sie vor allem überall dort Verwendung, wo mit sehr sensiblen oder gefährlichen Materialien gearbeitet wird. Zu nennen wäre hier etwa die chemische, die pharmazeutische oder auch die kosmetische Industrie. Ein derartiger Stahl-IBC eignet sich aber auch ideal, wenn es um die Lagerung oder Verarbeitung von Lebensmitteln geht.
Letzteres gilt vor allem dann, wenn der Tank statt mit einer Holz- mit einer Kunststoffpalette ausgestattet ist. Da diese Kunststoffpalette eindeutig hygienischer ist als ihre Schwester aus Holz, ist sie in der lebensmittelverarbeitenden Industrie längst so etwas wie Standard. Dazu passt dann auch, dass ein IBC mit Stahlummantelung sehr leicht zu reinigen ist und ganz allgemein auch optisch einen hygienischeren Eindruck macht.
Was sonst noch bei einem Stahl-Container wichtig ist
So leistungsfähig ein Stahl IBC auch sein mag, hat er dennoch gewisse Grenzen. Nur weil er einen Stahlmantel aufweist, heißt das noch lange nicht, dass er immer und überall verwendet werden kann. Auch dieses Produkt muss beispielsweise für Gefahrstoffe zugelassen sein, was definitiv nicht bei jedem Container der Fall ist. Rekonditionierte, also wieder-aufgearbeitete gebrauchte Tanks dürfen für Gefahrguttransporte nicht mehr verwendet werden. Außerdem muss das Produkt während seiner Einsatzzeit regelmäßig kontrolliert und bei eventuellen Beschädigungen aus dem Verkehr gezogen werden.
Letztlich gelten dafür die gleichen Regelungen und Vorschriften, wie für jeden anderen IBC auch. Bliebe noch anzumerken, dass diese Variante etwas schwerer und auch etwas teurer ist, als es herkömmliche IBCs sind. Die Vorteile, die damit insbesondere im Bereich der Sicherheit einhergehen, wiegen diese Nachteile allerdings mehr als auf. Erst recht, weil ein Stahl-Container in der Regel auch extrem langlebig ist.