Wann und wie muss der Erdtank gesäubert werden?
Eine saubere Zisterne ist entscheidend für die Qualität des gesammelten Regenwassers. Deswegen sind die unterirdischen Regenwasserspeicher je nach Anlage auch mit unterschiedlichen Filtern ausgestattet. Aber wer einmal das Innere einer Zisterne gesehen hat, die einige Jahre in Betrieb war, der weiß aus eigene Anschauung: Nicht alles bleibt im Filter hängen. Aber wann und wie sollte man einen Erdtank oder eine Zisterne reinigen? In unserem Beitrag erklären wir Ihnen, warum die regelmäßige Reinigung wichtig ist, wie oft sie durchgeführt werden sollte und welche Schritte notwendig sind, um Ihre Kunststoff-Zisterne optimal zu pflegen.
Warum muss man eine Zisterne reinigen?
Ein Regenspeicher dient – wie der Name bereits zu erkennen gibt – der Aufnahme von Regenwasser. Dieses wird auf Dächern mit Regendieben für das Fallrohr oder auf Terrassen und Hofflächen gesammelt und bringt mit dem Wasserfluss nach dem Niederschlag leider auch all das mit sich, was auf den Sammelflächen zu finden ist. Das sind einerseits Staub, Schmutz und Sand. Aber auch tote Blätter, Bakterien und andere Biomasse finden so ihren Weg in den Behälter. Laubfang, Sandabscheider und andere Vorrichtungen zur Verringerung dieses Materialeintrags sind heute gang und gäbe. Trotzdem lässt sich die Verschmutzung des Tanks nur verringern, jedoch nie vollständig vermeiden. Die Reinigung der Regenwasserzisterne ist damit unausweichlich und sozusagen ein notwendiges Übel, mit dem die finanziellen und ökologischen Vorzüge der Regenwassernutzung erkauft werden.
Wie oft muss man die Zisterne reinigen?
Wie oft das Reinigen einer Zisterne ansteht, hängt stark von den individuellen Gegebenheiten ab. Von welchen Flächen wird Regenwasser eingeleitet? Sind Abscheider und Filtersysteme vorhanden? Je sauberer das eingeleitete Wasser ist, umso seltener muss der Regenwassertank zum Erdeinbau geputzt werden. Wichtig ist aber trotzdem, eine regelmäßige Sichtprüfung vorzunehmen. Mindestens einmal zu Saisonbeginn und Saisonende sollte ein Blick in das Innere erfolgen. Dann kann entschieden werden, ob eine jährliche Reinigung nötig ist oder ob möglicherweise nur alle zwei oder auch drei Jahre ein intensiver Reinigungsprozess ansteht. Fällt Reinigungsbedarf dagegen häufiger an, sollten Sie unbedingt zusätzliche Maßnahmen in Erwägung ziehen, um den Eintrag von Schmutz in die Zisterne zu reduzieren.
Ist das Zisternen-Reinigen gefährlich?
Die Reinigung einer Regenwasserzisterne ist grundsätzlich einmal eine ungefährliche Arbeit. Allerdings besteht eine gewisse Gefahr bei großvolumigen Behältern, die beim Reinigen begangen bzw. bestiegen werden müssen. Durch die immer vorhandene Biomasse können Faulgase entstehen, darunter vor allem CO2. Dieses verdrängt den Sauerstoff und kann damit im Tankinneren tatsächlich zur Gefahr beim Reinigen werden. Es empfiehlt sich daher immer, einen Behälter vor dem Begehen ausgiebig zu lüften. Gegebenenfalls kann hierzu auch ein Gebläse eingesetzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, leiht ein Messgerät aus oder sorgt mindestens für eine zweite Person außerhalb des Tanks, die das Geschehen während dem Reinigen überwacht und gegebenenfalls eingreifen kann.
So geht die Zisternenreinigung sicher und effektiv
Nun geht es an die eigentliche Reinigungsarbeit. Die Reinigung von Regenwasserzisternen ist nicht sonderlich schwierig, als vielmehr eine Art Fleißaufgabe, je nach eingesetztem Gerät und Grad der Verschmutzung. Allerdings gehört nicht nur das Säubern des eigentlichen Behälters zur anstehenden Aufgabe. Tatsächlich lässt sich die Arbeit zweiteilen:
Zuläufe, Sieb und Filtereinrichtungen
Zunächst sollten alle Bauteile kontrolliert werden, die das Wasser von den Sammelflächen auf dem Dach hin zum Tank leiten. Hierzu zählen Regenrinnen, Abscheider und Filter. Sind diese verschmutzt, gelangt auf Dauer immer wieder Schmutz und Biomasse in den Speicher. Je sauberer diese Einrichtungen sind, umso geringer die zu erwartende Verschmutzung. Eventuell sollte dieser Schritt sogar häufiger durchgeführt werden, als das eigentliche Reinigen des Tanks. So entsteht zwar hier etwas mehr Aufwand. Der deutlich höhere Aufwand der Tankreinigung lässt sich so aber gut reduzieren.
Meist reicht es, Rinnen, Siebe und Filtereinrichtungen zu entnehmen, zu leeren und unter fließendem Wasser zu reinigen. Auch eine Bürste kann helfen, anhaftenden Schmutz zu beseitigen. Erst wenn Rückhaltesiebe beschädigt oder komplett verschlossen sind, sollte ein Austausch stattfinden.
Der eigentliche Regenspeicher
Nun geht es an die eigentliche Zisterne. Jeder Tank verfügt über eine Art Revisionsöffnung, meist einen Domschacht. Dieser sollte geöffnet und der Speicher zunächst einige Zeit belüftet werden. Dann kann eventuell vorhandenes Restwasser mit einer Zisternen- oder Tauchpumpe abgepumpt werden. Hierzu eignet sich eine einfache Tauchpumpe. Aber auch Eimer und Schwamm können hier nützlich sein.
Ist das Restwasser beseitigt, steht die eigentliche Reinigung an. Zunächst lässt sich der lose Bodensatz an abgesunkenem Schmutz mit einem Kehrblech oder einem Schieber sammeln und entfernen. Anschließend sind die Tankwände von den meist vorhandenen Belägen zu befreien. Je nach Tankmaterial kann ein entsprechendes Reinigungsmittel genutzt werden, um die mechanische Reinigung durch Bürste oder Besen zu unterstützen. Gute Dienste leistet auch ein Hochdruckreiniger, wobei der Einsatz im begrenzten Raum des Tanks unangenehm und nass werden dürfte. Unbedingt getragen werden sollte eine Schutzbrille. Ein Mundschutz hilft, gelösten Schmutz im Wassernebel von den Atemwegen fernzuhalten. Abschließend sollte der Regenspeicher nochmals gründlich nachgespült und geleert werden. Und schon kann er beim nächsten Regen wieder befüllt werden.
Wie lässt sich die Zisternenreinigung vermeiden?
Gänzlich lässt sich das Reinigen der Erdzisterne nie vermeiden. Sofern noch nicht vorhanden, helfen allerdings Filter, die Wartungsintervalle deutlich zu verlängern. Verbreitet sind Abscheider und andere selbstreinigende Filter, sodass auch hier wenig Wartungsaufwand anfällt. Sind die Filtereinrichtungen so gewählt, dass sie auf die individuellen Verschmutzungen passen, kann die Speicherreinigung nur noch in seltenen Fällen nötig werden. Besonders zielführend sind mehrere nacheinander angeordnete Reinigungseinrichtungen, die die jeweilige Wirkung unterstützen und aufsummieren. Ein Grobsieb hält Laub und Moos zurück. Ein Sandabscheider entfernt Sand, Steinchen und andere schwere Inhalte. Ein Feinfilter kann dann die nun immer noch enthaltenen Partikel entfernen, ohne durch Laub und Sand übermäßig schnell zuzusetzen.
So können Sie selbst Ihre Zisterne reinigen – schnell, sicher und zuverlässig
Die eigene Zisterne zu reinigen ist eine Arbeit, die man jederzeit gut selbst ausführen kann. Wichtig ist, gewissenhaft und überlegt vorzugehen. So wird der Aufwand minimiert und alle Beteiligten sind jederzeit sicher. Trotzdem sollte man sich beim Zisternenreinigen der Tatsache bewusst sein, dass es sich um einen geschlossenen Behälter handelt. Das A und O einer sicheren Arbeit sind daher eine gute Belüftung und idealerweise die Arbeit zu zweit. Ansonsten reicht all das, was auch für andere Reinigungsarbeiten rund um Haus und Garten ohnehin vorhanden ist. Regelmäßig ausgeführt trägt das Säubern dazu bei, die Funktion der Zisterne und damit der ganzen Gartenbewässerung dauerhaft zuverlässig zu erhalten.