«Die einfache Form der Landwirtschaft in Stadtgebieten»
Es ist ein neuer Trend, der mehr und mehr Anhänger findet – das Gärtnern im städtischen Raum. Längst haben sich dafür mit Urban Gardening oder Urban Farming auch spezielle Begriffe gebildet. Was aber sind die Ursachen für diese Entwicklung und was zeichnet sie aus? Erfahren Sie mehr über Chancen und Anforderungen und darüber, wie man IBC Container sinnvoll zu diesem Zweck verwenden kann.
Städte ziehen an
Die Zukunft gehört eindeutig den Städten. Sie ziehen die Menschen geradezu magisch an. Der ländliche Raum scheint hingegen mehr und mehr zu veröden. Dennoch scheint es da etwas zu geben, was uns am Land fasziniert und was wir auch in einem urbanen Umfeld nicht vermissen möchten. Es ist die Natur, das Natürliche. Schon immer haben sich Stadtmenschen in einen Schrebergarten zurückgezogen, wenn sie denn einen hatten. Schrebergärten sind nach wie vor sehr gefragt. Mittlerweile sind in vielen Großstädten jedoch Alternativen zu finden. Wo auch immer gerade etwas Platz ist, wird da Obst und Gemüse angebaut. Raum für ein Beet scheint noch auf dem kleinsten Balkon zu sein. Und bieten sich nicht etwa auch die Dächer in der Stadt an, um darauf zumindest in einem kleinen Rahmen urbane Landwirtschaft zu betreiben? Urban Farming nennt sich dieser Trend, der bereits seit einigen Jahren anhält und offenbar bislang nichts von seiner Attraktivität verloren hat. Eher ist das Gegenteil der Fall. Gut möglich, dass diese Form der Landwirtschaft in Zukunft sogar noch an Bedeutung gewinnt. Fachleute sind sich nämlich einig, dass die vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen nicht ausreichen werden, um eine stetig wachsende Weltbevölkerung satt zu machen. Da sind dann zwangsläufig Alternativen gefragt – auch und gerade in den Stadtgebieten.
Von Einzelkämpfern und weitläufigen Netzwerken
Längst sind die Zeiten vorbei, als das Gärtnern in der Stadt nur von ein paar Spleenigen Öko-Aktivisten betrieben wurde, die meinten auf ihrem Balkon oder auf dem Dach ihrer Mietskaserne Gemüse anbauen zu müssen. Zwischenzeitlich haben sich dazu nicht nur eine eigene Philosophie gebildet, sondern höchst lebendige Netzwerke, die nicht allein auf die jeweilige Stadt beschränkt sind. Deutlich wird bei dieser Entwicklung, dass es bei dieser ganz speziellen Form der Landwirtschaft nicht nur um den Anbau und die Ernte geht, sondern auch um Kommunikation und Gemeinschaft. Relativ häufig entstehen Projekte im Zusammenhang mit Urban Farming deshalb auch als Stadtteilinitiativen. Sie haben ganz bewusst das Ziel, Menschen zusammen zu bringen und so die Anonymität der Großstadt aufzubrechen. Dass dabei auch leckeres und vor allem gesundes Obst und Gemüse abfällt, ist da natürlich mehr als nur ein angenehmer Nebeneffekt.
Der Einfallsreichtum, wenn es um die Erschließung derartiger landwirtschaftlicher Flächen geht, scheint keine Grenzen zu kennen. Neben Balkonen und Dächern werden Brachflächen, Grünstreifen vor dem Haus, Parkanlagen, Spielplätze und aufgelassene Industrieflächen dafür genutzt – um hier nur mal ein paar Möglichkeiten zu nennen. Entweder wird die Fläche direkt bebaut, oder man stattet sie mit Pflanzkübeln, Pflanzkästen oder Hochbeeten aus. Zum Anbau kommen vornehmlich Kräuter und Gemüse. Die Spanne reicht dabei von Schnittlauch und Petersilie bis hin zu Karotten, Salat und Tomaten. Dank Miniaturzüchtungen nehmen die Stadtfarmer mittlerweile auch vermehrt Obst in den Focus. An Platz für ein paar Erdbeerpflanzen mangelt es meist sowieso nicht. Anbau und Pflege erfolgen meist gemeinschaftlich. Das bietet nicht zuletzt den Vorteil, dass man sich austauschen und Wissen weitergeben kann. Die Ernte wird dann unter allen Mitgärtnern aufgeteilt. Interessant ist, dass eine ganze Reihe von Städten das Urban Gardening bzw. Farming aus sozialen Gründen aktiv fördern. So werden beispielsweise vielerorts kostenlos Flächen zur Verfügung gestellt.
Der Klassiker schlechthin: Vom Beet zum veritablen Hochbeet
Beete sind in einem Garten nun wirklich nichts Ungewöhnliches. Eher schon gehören sie dort einfach dazu. In einem urbanen Umfeld tut man sich hingegen meist schwer, Beete anzulegen. Deshalb wird häufig auf mehr oder weniger große Pflanzgefäße zurückgegriffen. Die müssen ursprünglich auch gar nicht für diesen Zweck gedacht gewesen sein. Eine alte Badewanne beispielsweise eignet sich perfekt als überdimensionierte Pflanzschale. Wer es hingegen etwas professioneller und vor allem bequemer mag, legt sich hingegen ein Hochbeet an. So ein Hochbeet selbst zu bauen ist relativ einfach. Man braucht dafür nur ein entsprechend großes, etwa einen Meter hohes Gefäß, das mit Erde gefüllt werden kann – schon kann das Urban Farming beginnen.
Mit einem IBC Container ein Hochbeet selbst bauen
Ein Intermediate Bulk Container (IBC) bietet sich für eine derartige Konstruktion förmlich an. Der Container hat nämlich ein ausreichend großes Fassungsvermögen sowie die richtige Höhe und Stabilität. Außerdem lässt er sich relativ einfach von einem Ort zum nächsten transportieren, wenn ein bestimmter Platz mal geräumt werden muss. Man besorgt sich einfach einen ausrangierten IBC Container und bearbeitet diesen etwas.
Bearbeiten meint in diesem Zusammenhang, dass zunächst die Oberseite der Tankblase mit einer Stichsäge abgeschnitten werden muss, um die Blase dann befüllen zu können. Darüber hinaus sollen in den Boden ein paar Löcher gebohrt werden, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Allerdings dürften die meisten Pflanzen, die darin angebaut werden, nicht zu den Tiefwurzlern gehören, sodass die Gefahr eines Nässestaus von vorne herein sehr gering ist. Wem diese Arbeiten zu viel sind, der kann auch auf Behälter zurückgreifen, die bereits von Hause aus als IBC Hochbeete angelegt sind oder dazu umgebaut wurden. Übrigens: Ein IBC Tank kann in der städtischen Landwirtschaft auch sonst noch wertvolle Dienste leisten. Wer sein Urban Farming professionalisieren will, wird früher oder später anfangen, Regenwasser zum Gießen zu sammeln. Ein Intermediate Bulk Container bietet dafür die besten Voraussetzungen – bis hin zur kinderleichten Entnahme des Wassers. Entdecken Sie außerdem unsere Übersichtsseite zu Aquaponik mit und ohne IBC.
Möglichkeiten und Grenzen von Urban Farming
Ob das Urban Farming tatsächlich einmal einen signifikanten Beitrag zur Ernährung der Weltbevölkerung liefern kann, lässt sich noch nicht absehen. Theoretisch möglich ist es natürlich. Das setzt aber voraus, dass eine möglichst große Zahl von Stadtbewohnern in dieser Richtung aktiv wird. Letztlich kommt es dann eben doch auf die Menge an. Darüber hinaus muss dann auch die Abgabe bzw. der Verkauf der erzeugten Produkte organisiert werden. Letztlich würde diese Form der Landwirtschaft wohl ein grundsätzliches Umdenken in unserer Gesellschaft erforderlich machen – weg vom tumben Massenkonsum, hin zu einer nachhaltigeren und bewussteren Lebensweise. Dumm nur, dass es da noch ein Problem geben könnte: Die Schadstoffbelastung der Luft in unseren Städten. Beete, die direkt an einer viel befahrenen, mehrspurigen Straße liegen, werden sich den frei gesetzten Schadstoffen kaum entziehen können. Andererseits haben schon jetzt viele professionelle Landwirte mit dieser Problemlage zu kämpfen. Bioanbau an einer stark frequentierten Autobahn ist schließlich so gut wie kaum möglich. Dennoch: Urban Farming mit oder ohne IBC Container bietet jede Menge Chancen. Selbst wenn damit nur ein kleiner Stadtteilmarkt versorgt werden kann, wäre das doch schon mal ein Beitrag. Dass Urban Gardening zudem Menschen zusammenbringt, ist definitiv schon jetzt von unschätzbarem Wert. Die Welt lässt sich sowieso nur gemeinsam verändern.